Schmuddelwetter mit Temperaturen über Null, dazu oft Sprühregen, etwas Wind und ganz selten mal die Sonne – so trist kann Dezember und das Weihnachtswetter sein. Wir wollen das nicht. Ein anstrengendes arbeitsreiches Jahr braucht zum Abschluss keine tristen Tage. Und da bietet sich die Karibik als Alternative zu Deutschland und als interessantes Reiseziel prima an. Schon zwei Mal waren wir in der Karibik unterwegs. Und trotzdem haben wir eine Tour vor uns, die viel neues bietet. So zum Beispiel die Länder Costa Rica, Panama und Kolumbien.
22.12.2024 – Anreise nach Montego Bay (Jamaika)
Am frühen Morgen machen wir uns auf den Weg zum BER (Hauptstadtflughafen). Es geht zunächst nach Frankfurt (Main). Die großen Koffer hatten wir Abends zuvor ganz entspannt schon eingecheckt, so dass wir nicht ganz so zeitig in der Nacht los mussten.
Der Flieger nach Frankfurt M. um 7:40 Uhr mit einem Lufthansa Airbus geht mit gut einer Dreiviertelstunde Verspätung. Kein Problem, denn der Charterflug in Frankfurt soll um 11:15 Uhr gehen. Nach der formellen „Ausreise“ aus der EU frühstücken wir in der Businesslounge der Lufthansa am Terminal. Der Charterflieger (ein Airbus A300) der Lufthansa Tochter „Discover“ geht aber auch nicht pünktlich los. Es waren wohl zwei Gründe, die dafür sorgten: Zum einen war es ein Technikproblem was behoben werden musste und zum anderen war von den Zubringerflügen nicht alles Gepäck pünktlich verladen. Und ohne das persönliche Gepäck für 14 Tage auf ein Schiff? Das wäre eine Katastrophe. Da wartet man halt gerne.

Um 12:40 Uhr hebt der Airbus dann ab. Gut 11 Stunden Flug und ca. 9000 Km liegen nun vor uns. Es wird ein unruhiger Flug mit relativ viel Turbulenzen. Die Wetterlage mit reichlich Gegenwind sorgt dafür. Essen und Trinken war gut. Und bequem war es in der Business-Class auch. Um 17:35 Uhr landen wir in Jamaika am Flughafen Montego Bay. Beim Anflug gerade noch rechtzeitig vor dem Sonnenuntergang haben wir die AIDAbella schon stehen sehen.

Nach einer chaotischen Einreise in das Land kommen wir nach kurzer Fahrt am Schiff an. Um 18:40 Uhr sind wir auf der Kabine. Unser Liegeplatz befindet sich am kleinen Hafen und nennt sich Cruise Terminal Berth no. 5/6. Sehen können wir nicht viel. Die Sonne ging kurz nach der Landung unter und es war dann schon stockdunkel. Wir erledigen die obligatorische Seenotrettungsübung und gehen dann im Bella Vista Restaurant essen. Draußen auf der Terrasse werden wir dazu mit Reggeamusik aus dem Terminal beschallt. Unsere Koffer stehen dann auch vor der Kabinentür. Den Sektempfang auf dem Pool Deck um 20:30 Uhr nehmen wir noch mit und dann ist der lange Tag geschafft. Immerhin sind wir jetzt schon gut 22 Stunden unterwegs, denn 20:30 Uhr hier bedeutet in Deutschland 2:30 Uhr in der früh!
Vom verspäteten Auslaufen nach 23 Uhr bekommen wir nichts mehr mit.
23.12.2024 – Seetag
Insgesamt legen wir von Jamaika nach Costa Rica 1.169 Km (631 Seemeilen) zurück. Die Uhren wurden in der Nacht nochmal um 1 Stunde zurückgestellt. Es sind also zu Deutschland hin nun 7 Stunden Zeitunterschied (6 Uhr hier an Bord sind Deutschland also 13 Uhr).
Was macht man am ersten Seetag? Ausschlafen? Eigentlich schon. Aber die Zeitverschiebung lässt das noch nicht zu. Um gegen 6 Uhr sind wir hellwach. Kein Problem. Es gibt ja Frühstück.
Ramona hat um 9:00 Uhr schon im Spa die erste Massage. 90 Minuten. Ich gehe zu 10 Uhr zu der Hafen Lounge (da werden die nächsten zwei Ziele vorgestellt) ins Theatrium. Um 11 Uhr ist Kochschule im Steakhause – natürlich mit ganz ausführlicher Verkostung.

Die Kochschule fand im Buffalo-Steak-House statt. Da kann es sich nur um eines drehen – Steaks! Zwei Stunden Fleisch vom Buffalo Rind verkosten. Nicht nur das, viele interessante Erklärungen und zuschauen beim Filetieren, Grillen und Zubereiten von zwei verschiedenen Petersilien – Remouladen runden das Programm ab. Dazu viel Sekt, Wein und auch ein Schluck Wasser. Es ging los mit einem vorzüglichen Tatar. Dann gab es das erste „Stück“ Fleisch. Ribeeye, der erste Gang. Spare Ribs, Filet, … folgten. Insgesamt 6 Teller Fleisch. Nur Fleisch. Und danach sozusagen, dass Fresskoma! Der Mittagsschlaf half nur etwas über diese „Fleischorgie“ hinweg.





Am Nachmittag ist Kunstauktion und am Abend besuchen wir erst die „Prime Time“ mit dem Kapitän Laudan – der sich übrigens noch sehr genau an die Überfahrt mit 12 Windstärken von AIDAmar 2015 zwischen Grönland und Kanada erinnert hat – und dann die Show der Gastkünstlerin Juli im Theatrium. Das Motto der Show „Rote Lippen soll man Küssen“ führt zurück in „alte Zeiten“. Ein Cocktail bildet den Abschluss am Abend.
Also keine Langeweile und der Seetag vergeht im Flug. Kurz zum Wetter. Eigentlich wollten wir das trübe dunkle Wetter zu Hause lassen. Heute am Seetag haben wir zwar angenehme Temperaturen um die 25 Grad aber eine dicke Wolkenschicht den ganzen Tag am Himmel. Zwischendurch auch mal einen warmen Schauer und auch mal etwas mehr Seegang.
24.12.2024 – Puerta Limón (Costa Rica)
Heute ist Heilig Abend! Wir waren ja bereits oft Weihnachten unterwegs aber meist auf See. Diesmal aber nicht. Das zweite Mal sind wir in Mittelamerika. Nach Mexiko und Belize besuchen wir nun eine Landenge zwischen zwei Ozeanen. Zwischen Atlantik und Pazifik eingerahmt, liegt Costa Rica und unser nächstes Ziel Panama. Unseren heutigen Hafen Puerta Limon in Costa Rica erreichen wir am Morgen kurz nach 8 Uhr. Wir liegen an der Pier 4.



Costa Rica ist bekannt als ein Land mit vielen wirklich geschützten Nationalparks, sattgrüner Natur, Wasserfällen, schönen Sandstränden und als Heimat der Faultiere. „Reiche Küste“ – bedeutet die spanische Übersetzung Costa Rica ins Deutsche. Die Natur ist also das Besondere des Landes. Aber auch die Tatsache, dass es hier keine Armee gibt. Diese wurde schon 1948 abgeschafft. Und Costa Rica gilt als völlig Neutral und wird auch deshalb als die Schweiz Zentralamerikas bezeichnet.
Nach dem faulen Seetag gestern wollen wir heute natürlich aktiv sein. Zunächst geht es mit dem Bus etwa 75 Km nach Punta Uva. Meist an einer Küstenstrasse entlang, passieren wir viele kleine Siedlungen und etliche Plantagen. Bananen und Kokosnuss, wird hier in großem Stil angebaut.
Wir starten dann in dem hiesigen Nationalen Tierschutzgebiet Gandoca-Manzanillo direkt am Strand mit unserem (natürlich selbst gefahrenen) Kajaks in einen Flusslauf in ein Regenwaldgebiet. Hier sehen wir einiges der Flora und Fauna. Versprochen waren Affen, Faultiere, Schildkröten und viele bunte Vögel. Das konnten wir alles auch sehen.









Danach geht es zu Fuß zu einem Aussichtspunkt. Hier geht es ein Stück durch Küstenregenwald über Stock und Stein, vorbei an gigantischen Bäumen und am Ende der Landspitze mit einer schönen Aussicht auf das tosende karibisches Meer. Unterwegs entdecken wir auch wieder einige bunte Vögel aber auch richtig große Spinnen.




Zurück am Strand – dem Eden Beach – ist eine Pause angesagt. Erfrischen mit Eistee und ein Snack mit einheimischen Obst aus frisch geschlagener Ananas und Melone sowie einem heimischen Keks inbegriffen. Die Zeit nutzen wir auch, um in den Bäumen am Strand nach Faultieren zu suchen. Und wir sind auch schnell fündig geworden. Fast in Augenhöhe in einem Baum hing eines rum.




Die Fahrt zurück zum Hafen dauert natürlich wieder. Eines fällt zu anderen karibischen Ländern und Inseln die wir schon besucht haben auf – es ist nirgends vermüllt. Sauber und ordentlich soweit der Grünabfall des Regenwaldes nicht durch den Wind umhergeblasen wird. Im Hafen angekommen wollten wir die Zeit eigentlich noch nutzen, um von der Hafenstadt, die fußläufig zu erreichen ist, noch etwas zu sehen. Daraus wird aber nichts, denn die Müdigkeit und die Zeitverschiebung in Kombi mit der Hitze haben uns ganz schön ausgezehrt.
Am Abend wird es dann tatsächlich weihnachtlich. Wir haben ein Abendessen in der Almhütte gebucht und essen mal nicht ganz traditionell Kartoffelsalat mit Würstchen und Buletten. Heute gibt es einen Gänsebraten!
Eigentlich sollte dann der Abend im Theatrium mit der Weihnachtsshow enden. Da die aber erst um 21 Uhr anfängt und wir doch sehr müde sind, schauen wir uns diese nur im Fernsehprogramm an. Zumindest, bis die Augen zufielen.
25.12.2024 – Cristobal (Panama)
In der Nacht haben wir 359 Km zurückgelegt und die Uhren wurden nochmal um 1 Stunde vorgestellt. Das heißt nun nicht mehr 6 Stunden zu Deutschland, sondern 7 Stunden Zeitunterschied. Die nach Heiligabend ohnehin schon kurze Nacht, wird nun noch kürzer. In Colon dem panamaischen Namen der heutigen Hafenstadt sollten wir um 5:30 angelegt haben und unser Ausflug sollte bereits um 6:45 Uhr losgehen. Der Urlaubswecker ist deshalb für 5:30 Uhr gestellt. Aus dem Bett hochbemüht sehen wir, dass wir noch nicht am Hafen sind. Trotzdem geht’s um 6 Uhr zum Frühstück. Das wurde dann ausgiebig, denn beim Frühstück teilte uns der Kapitän mit, dass es ein wenig Stau vor dem Panamakanal gibt und derzeit kein Lotse verfügbar sei. Doch der Kapitän machte auch Hoffnung. Um 8 Uhr sollen wir dann im Hafen fest sein. Das funktioniert auch. In einem reinen Industriehafen liegen wir fest. Unser Ausflug geht auch noch los, und zwar um 9:15 Uhr. Heute sogar mit einer deutschsprachigen Reiseleitung. Super.

Wir liegen in einem Industriehafen mit reichlich Umschlagsbetrieb. Im Hafen selbst darf man sich deshalb nicht bewegen. Auf der Pier stehen aber jede Menge Shuttlebusses bereit, die uns quasi vor die Tür bringen. Zu den Ausflugsbussen. Ein langwieriges und auch anstrengendes Prozedere mit viel Chaos.


Colon (spanisch: Cristobal) ist die zweitgrößte Stadt Panamas, Provinzhauptstadt und liegt am karibischen Meer. Etwa 230.000 Einwohner leben hier. Bunt gemischt durch die vielen Einwanderer über die Kolonialzeit und darüber hinaus, zur Zeit des Kanalbaus. Etwas verwirrend die Bezeichnung des Ziels mit Cristobal im Reiseprospekt, denn die Stadt zum Hafen heißt eigentlich Colon, nach der gleichnamigen Provinz in Panama. Aus dem spanischen übersetzt bedeutet „Cristobal Colon“ = Christoph Columbus. Die Geschichte zu Columbus ist ja bekannt.
Den Panamakanal wollten wir unbedingt einmal sehen. Kanal, das klingt erstmal nach nichts besonderen. Auf insgesamt 82 Kilometer und mit 5 größeren Schleusenpassagen durchschneidet der Kanal – der auch in weiten Teilen natürliche Wege geht – Mittelamerika und schafft eine Verbindung zwischen Karibik / Atlantik und Pazifik. Zwischen 1881 und 1894 begannen die Arbeiten an den verschiedenen Abschnitten. Im August 1914 wurde der Kanal eröffnet und ab 2007 deutlich erweitert, bis dann 2016 der heutige Stand erreicht wurde. Nach der ersten Inbetriebnahme des Kanals 1914 gab es im Schiffsbau sogar eine eigene Schiffsklasse – „Panamax“ (Containerschiffe maximal 294,3 Meter lang und exakt 32,3 Meter breit mit bis zu 4600 Standardcontainern) genannt. Diese Klasse „Panamax“ umschrieb bis 2016 die Maximalgröße der Schiffe, die durch den Kanal fahren können. Seit dem Abschluss der Erweiterung und Modernisierung gibt es nun die „Neopanamamax-Klasse“ (manchmal auch „New-Pananamax“ bezeichnet). Schiffe dieser neuen Klasse (bis 366 Meter Länge, 49 Meter Breite) können nun bis zu 14000 Standardcontainer befördern. Ein gigantische Erweiterung des Kanals also. Täglich passieren etwa 30-40 Schiffe den Kanal und sparen sich so den Weg um die Südspitze Südamerikas. Ein enormer Vorteil, auch weil die Südspitze berühmt ist für die starken Stürme und hohen Wellen.
Wir gehen natürlich auf Ausflugstour, aber nicht nur, um den Kanal zu sehen. Es geht erstmal ohne Umwege aus Colon hinaus. Natur erleben und nicht die Stadt mit Einkaufsmeilen oder Museen ansehen. Was sofort schon in Colon auffällt ist, dass es wieder deutlich „mülliger“ und unaufgeräumter rechts und links der Straßen aussieht. Etwas bessere Wohnviertel sind von Mauern umgeben und werden durch Securitydienste bewacht.
Nach etwa 1 Stunde Busfahrt sind wir am ersten Stopp des Tages. Ein Naturreservat, welches den Schutz des Regenwaldes, der Tiere und der Wasserflächen aber auch den Schutz der Indianer und deren Kultur zum Ziel hat. Der sehr große Landstrich ist im Besitz eines Holländers und die Wasserfläche gehört zum Gatunsee. Dieser See dient mit seiner Wassermenge dem Betrieb des Panamakanals. In trockenen Jahren und zum Ende der Trockenzeit ist der Wasserstand in dem See – von denen große Teile künstlich als Wasserspeicher geflutet sind – deutlich niedriger. Wir sind zum Ende der Regenzeit hier und da überflutet der Wasserstand schon mal die eine oder andere Insel. Mit einem Boot fahren wir zu Inseln und Ufern und versuchen Vögel und andere Tiere zu erhaschen. Das gelingt. Auch Faultiere waren wieder zu sehen. Dazu gab es interessante Erklärungen zu Bäumen und deren Früchten. Z.B. der Kanonenfrucht.






Dann kommen wir an einer kleinen Siedlung an. Hier legen wir an und werden durch eine Indianergruppe begrüßt. Diese kleine Gruppe lebt hier im geschützten Raum, ganz traditionell – so erzählt man es uns. Kein Strom, kein Trinkwasser aus dem Hahn, keine Abwasserleitung. Hütten und andere Unterkünfte sind im traditionellen Stil erbaut und sehen teils nicht gerade Sturmfest aus. Die Indianergruppe die hier lebt, pflegt ihre Kultur, die Sprache und ernährt sich wesentlich von dem hiesigen Tourismus mit dem Verkauf von selbst gefertigten Souvenirs. Eine kleine Vorführung von Tänzen, nach der Besichtigung des Dorfes, beendet den interessanten Besuch hier.




Es geht mit dem Boot zurück zum Ausgangssteg und von dort fahren wir ohne Umweg zum Panamakanal.
Und zwar zur Schleusenanlage Agua Clara am karibischen Eingang des Kanals. Eine riesige Anlage – man erzählt uns, es sei die größte Schleuse der Welt. Die Fakten: Länge 427 Meter, Breite 55 Meter und eine beachtliche Tiefe von 18,3 Meter.




Als Besucher können wir das Schleusensystem mit drei großen Kammern von einer Aussichtsplattform aus beobachten. Gerade wird ein großes Containerschiff geschleust. Spannend dies mal anzusehen. Denn mit dem Schleusen kennen wir uns auch gut aus. In XXL funktioniert das vom Prinzip her alles genauso. Nur brauchen wir keine Schlepper und können mit eigenem Antrieb im Schleusenbereich manövrieren.
Zwei kleine außerplanmäßige Halte hatten wir am Tag auch. Einmal war es ein Faultier was die Straßenseite wechseln wollte. Und das dauerte natürlich. Dann packte ein Einheimischer das Tier und trug es von der Straße. Beim zweiten Halt, war es eine Nasenbärengruppe, die die Straße blockierte. Das aber nur kurz.

Am Ortseingang Colon, kurz vor dem Hafen, kamen wir dann noch an einem Gefängnis vorbei. „Carcel Publica Monte Esperanza“ heißt das Areal. Da es sich um ein Gefängnis in einer der gefährlichsten Städte der Welt handelt, gab es natürlich hier keinen Foto-Stop. Und hätte der Guide uns nicht versichert, dass es in Betrieb ist, so hätten wir den äußerst verwahrlosten Komplex wohl auch voll ignoriert. Eine ganz elendige baufällige, teils eingestürzte Gebäudestruktur, nicht mal mit intakten Fenstern sahen wir. Auch Gefangene in ihren gelben Hemden, die aus den Fenstern schauten. Hier will man garantiert nicht landen! Strafe eben anders als bei uns zu Hause.

Am hereinbrechenden Abend legen wir ab. Es geht in Richtung Südamerika.
26.12.2024 – Cartagena (Kolumbien)
Über Nacht legten wir 522 Kilometer zurück. Heute Morgen spätes Frühstück, und zwar deutlich nach dem Sonnenaufgang. Wir laufen über eine Meerenge (begrenzt durch zwei Riffe) und einer vorgelagerten Festungsinsel in Richtung Großstadt Cartagena. „Warme Bucht“ heißt die Gegend hier. Und das merken wir sofort: Es herrscht eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit von 95% und das bei 26 Grad schon nach dem Kaffeetrinken. Im Laufe des Tages werden es deutlich über 30 Grad sein. AIDAbella biegt gegen 9:30 Uhr ab zum Liegeplatz am Terminal Turistico Edurbe. Es braucht seine Zeit, bis wir wirklich fest sind. Das lag nicht am Wind, sondern an der relativ kurzen Pier. Etwa ein Drittel der „bella“ ragten über die Pier raus. Und ja, wir liegen wieder direkt neben einem Containerhafen, der in vollem Betrieb ist.
Die Millionenstadt Cartagena im Norden Kolumbiens ist bekannt für ihre Kontraste. An der Karibik gelegen gibt es hier eine Mischung aus Moderne (Hochhäuser) und der historischen Altstadt. Vom Schiff aus haben wir nur die moderne Stadt mit ihren vielen Hochhäusern gesehen. Die Guide sagen zur Altstadt, dass es das „echte Kolumbien“ sei. Von hohen Mauern umgeben gibt sich die Altstadt in einer sehr farbenfrohen Altbausubstanz und viele kleine Gassen.




Unser heutiger Ausflug führt uns deshalb in die Altstadt und als erstes in ein ehemaliges Sklavenviertel. Heute heißt die Gegend Getsemani und ist als das Künstlerviertel bekannt. Bunte alte Häuser, bemalte Wände und Mauern. Aber nicht nur das, an jeder Wand und freien Ecken, Eingängen und Toren sind Bilder oder andere Handwerkskunst ausgestellt und in vielen kleinen Häusern befinden sich Künstlerwerkstätten, Galerien und kleine Kneipen. Alles sehr farbenfroh und im kolonialen spanischen Stil.






Am Ende einer solchen Gasse besuchen wir eine kleine Kneipe. Hier wird für uns eine Limonade kreiert. Zutaten: Cocussirup, Zitrone, Milch, Kracheis und eine Scheibe tropische Frucht als Garnierung. Nicht zu süß, sehr erfrischend.


Einen Fotostopp am ehemaligen Castillo de San Felipe de Barajas legten wir als nächstes ein. Steil hinauf ragt das steinerne Bauwerk über die ehemalige Kolonialstadt. Ein echter Klotz mit dem Charakter einer Festung, die die Spanier im 18. und 19. Jahrhundert auf dem hiesigen Hügel errichtet haben. Mehrfach hielt dieses Bauwerk angriffen stand.

Weiter ging es in der großen Hitze zu einem Gebäude welches die Spanier als Munitionslager nutzten. Später am Beginn der Republik diente das Gebäude noch als Gefängnis. Heute sind in den 47 Bögen und 23 Gewölben des Las Bovedas Galerien, Bars und Kunsthandwerksläden untergebracht. Also viele kleine Lädchen. Speziell für Turis wie wir, ist das Angebot bestimmt.
Nun geht’s richtig hinein in die zum UNESCO Weltkulturerbe zählende Altstadt. Von einer 11 Km langen Stadtmauer eingefasst gibt es hier enge Gassen mit Bauten im Stile der alten spanischen Architektur. Uralte teils bunt bewachsene Balkone und massive Tore zieren viele Häuser. Am Reiterdenkmal auf dem Platz der Inquisition gehen wir einmal ums Karree durch die Gassen, bis wir auf dem Plaza de la Aduana mit der Columbusstatue ankommen. Der Platz ist noch sehr weihnachtlich geschmückt. Am Ende des Platzes, fast schon wieder an der Stadtmauer, sehen wir ein Gebäude (heute ein Kutschenmuseum), was dem Regierungssitz von Columbus in Santo Domingo in der Dominikanischen Republik etwas ähnlich ist. Es soll früher eine Außenstelle des Regenten für Amerika gewesen sein.










Zum Schluss geht es durch das älteste Tor der Stadtmauer, dem Puerto del Reloj zum Bus. Nach schweißtreibenden Stunden geht’s nun wieder zum Hafen.
Nach 17 Uhr legen wir ab und fahren an diesem Abend einem schön anzusehenden Sonnenuntergang entgegen.

Später am Abend besuchen wir an Bord das Rossini. Unser Weihnachtsmenü erwartet uns. Ein vier Gänge Menü. Gut drei Stunden zog es sich hin! Mittendrin hatten wir sogar das Gefühl nicht satt zu werden. Naja, die Portionen waren ganz erwartungsgemäß sehr übersichtlich aber sehr gut zubereitet, super angerichtet und auch sehr schmackhaft.
27.12.2024 – Seetag
Bis zum nächsten Etappenziel nach La Romana in der Dominikanischen Republik sind es von Südamerika kommend 1.191 Km (oder 643 Seemeilen). Bei gut 30 Knoten Windgeschwindigkeit arbeitet das Schiff sich Richtung Nordosten. Der Seegang ist – obwohl die ganze Zeit Beaufort 6 bis 7 herrscht – erträglich. Nur etwa 2 – 3 Meter Welle schräg von Steuerbord, machen dem Schiff und uns nichts aus.
Unser Tag heute beginnt eine Stunde früher, denn die Uhren wurden in der Nacht um 1 Stunde vorgestellt. Mit einem guten Frühstück geht’s in den Seetag. Um 10 Uhr geht Ramona zur Massage und ich ins Theatrium zur Vorstellung der Ausflüge. Mittag gibt’s in der Almhütte, auf das Kaffeetrinken am Nachmittag können wir gut verzichten. Um 15:30 Uhr ist die zweite Kunstauktion der Reise, die wir uns natürlich nicht nur zum Zeitvertreib ansehen. Nach dem Abendessen verabschieden wir die morgigen „Absteiger“ vom Schiff und dazu gibt’s standesgemäß ein Glas Prosecco. Danach die ABBA Show im Theatrium. Die kennen wir zwar schon von anderen Reisen, ist aber immer wieder schön anzusehen. Ja, und die heutige war super! Dann ist der zweite Seetag geschafft.
28.12.2024 – La Romana (Dominikanische Republik)

Ganz pünktlich um 8:00 Uhr liegen wir in dem kleinen aber wirklich ganz exklusiven Hafen fest an der Pier Est Side Berth/Sugar am Breeze Terminal.

Den Hafen kennen wir schon als sehr sauber, mit super Service – den wir bei 2x Auf- und Abstieg – von unseren ersten beiden Reisen in die Karibik. Nie hatten wir aber Zeit von hier aus auf einen Ausflug zu starten. Das wollten wir nach dem gestrigen Seetag aber ändern. Ursprünglich hatten wir einen Badetag auf Isla Catalina gebucht. Da wir die Location aber vom Silvestertag der letzten Reise hierher gut in Erinnerung hatten, buchten wir etwas anders- etwas Landes typisches. Ein Ausflug zu einem Bauern und einer Zigarrenmanufaktur war unser heutiges Ziel. Mit einem hier typischen, vor allem klapprigen Bus gings gut 1,5 Stunden über die Autobahn Richtung grünes Bergland. Vorbei an endlos scheinenden Zuckerrohrplantagen, dann die Touristenhochburg Punta Cana passiert und ab in die Pampa. So jedenfalls verkaufte uns der Guide die Strecke. In der Pampa, genau genommen auf der Chocafe Farm, angekommen bot sich uns tatsächlich erst einmal ein matschiges Gelände. Aber nur kurz, denn wir besichtigten das Haus mit Nebengelass des hiesigen Bauern. Wir gingen da den Flur hindurch und erhaschten einen Blick in dieses oder jenes Zimmer. Alles typisch karibisch und ohne Luxus eingerichtet. Danach gingen wir etwas in das Unterholz zu den Kakaobäumen und Kaffeesträuchern. Hier erfuhren wir viel zur Kakaofrucht und deren Verarbeitung bis zum Pulver. Ja, auch eine Kostprobe war dabei. Jedoch getrocknet und roh gemahlen schmeckt der Kakao nicht wirklich. Erst veredelt mit Zucker, Milch usw. wird er zu dem, wie wir Kakao kennen. Die Kaffeebohnenverarbeitung war auch interessant.


Zwar kannten wir das schon aus anderen Ausflügen in Asien und Jamaika, aber hier war das ganze alles auf individuelle händische Verarbeitung ausgelegt. So wurden keine Bohnenmischungen hergestellt, sondern nur eine Sorte geröstet und verkostet. Knüppel auf den Kopf wäre nicht fair – wenn man den Geschmack der Kaffeekostprobe beurteilen mag. Es war Kaffee anders als wir ihn von zu Hause kennen. Immer gleiche Mischung, gleiche Röstung und eben ein Einheitsgeschmack, der mit dem Originalprodukt hier nicht mithalten kann. So erklärte der Guide dann auch, dass die europäischen Einkäufer immer viele verschiedene Sorten und Qualitäten mischen, um einen gleichbleibenden Geschmack zu erhalten, der nichts mit dem „Urkaffee“ hier zu tun hat.










Wir fuhren weiter zur Zigarrenmanufaktur. Dort angekommen empfing uns eine junge Dame mit etlichen verschiedenen Zigarillos, von denen wir gleich an Ort und Stelle eine probieren sollten. Das Angebot nahmen viele Touris an – auch ich. Es duftete so wunderbar nach Zigarre auf dem Hof. Mit einem angesteckten Zigarillo ging es in die Manufaktur hinein. Alles, was wir sahen, war Handarbeit. Die Zutaten wurden gut erklärt und wie die zur Zigarre werden, konnten wir uns ansehen. Auch das große dunkle und kühle (Reife-)Lager durften wir sehen. Am Ende nahmen wir natürlich ein paar echte Dom-Rep Zigarren und Zigarillos mit nach Hause. Zum Verschenken und zum selbst paffen.










Die Tour zurück war dann einfach nur lang. Gut 1,5 Stunden Busfahrt mit einem klappernden lauten Bus ist anders als gemütlich.

Am Schiff angekommen gings nach einem kleinen Imbiss für knapp zwei Stunden in die Wellnessoase auf Deck 12. Das Dach war auf und der Whirlpool war in Kombination mit der Sonnenliege eine gute Idee.




Nebenbei wurde durch die AIDA Crew auch fleißig gebunkert. Etliche LKW wurde an der Pier entladen.

Gegen 17:30 Uhr waren fast alle Abreisenden weg und die ersten neuen Urlauber kamen an. Das ist immer ein Grund zu feiern. Also gibt’s um 20:45 Uhr noch ein Sekt Buffett und die Begrüßung der Neuen mit unserer eigentlichen „Bergfestparty“.
Um 22:00 Uhr legen wir ab.
29.12.2024 – Seetag
Die Etappe zum nächsten Hafen ist nicht über eine Nacht zu schaffen. Es sind 691 Km (373 Sm) bis St. Maarten.
Seetag besteht eigentlich aus zwei Wörtern. See – das bedeutet man sieht nichts als Wasser. Den ganzen Tag lang. Ein paar Stunden ist aber diesmal Land in Sicht. Puerto Rico passieren wir stundenlang an Backbord.
Das andere Wort ist Tag. Man könnte meinen auf einer AIDA dreht es sich da um Schlafen, Essen, Trinken, Schlafen usw. . Unser Tag fängt ganz entspannt gegen 9:00 Uhr mit dem Frühstück an. Ramona war aber schon vorher im Fitnessbereich. Das wollte ich mir an einem Sonntagmorgen im Urlaub definitiv nicht antun. Da wir nicht nur faullenzen wollen haben wir doch einiges vor. In der Reihenfolge Hafen Lounge, Kunstauktion und wieder Hafen Lounge haben wir den Tag sinnvoll verbracht. Dazwischen auch mal etwas essen und trinken. Ramona gönnte sich nach dem ersten Springen der Vierschanzentournee – was wir live ansahen – noch eine Massage im Spa und später um 17 Uhr waren wir geladene Gäste zum AIDA-Klubtreffen. Das erste Mal haben wir da auch mal BINGO gespielt.
Am Abend um 19 Uhr besuchen wir die Show Shining Stars im Theatrium. Und klar, ein Abendessen gabs auch noch.
Gegen Mittag gabs noch eine Beobachtung unsererseits: Das Schiff stand auf einmal. Es machte keine Fahrt, sagt man. In Höhe Puerto Rico mit guter Sicht an Land. Zuerst dachten wir daran, dass wir Zeit vertrödeln müssen. Eine Durchsage später vom Kapitän klärte bzw. sollte beruhigen. Es gab wohl am Antrieb eine Vibration. Deshalb hielt man an und weil das Problem nicht ganz abzustellen war, ging es danach mit verminderter Fahrt weiter Richtung St. Maarten. Am Nachmittag wurde mitgeteilt, dass wir dort in Folge später eintreffen werden und bereits Taucher zur Inspektion der Schrauben im Hafen bestellt sind. Wir wissen als schon etwas erfahrene Hobby Kapitäne was da alles eine Ursache sein könnte. Uns ging mal ein langes Seil in den Propeller und wickelte sich obendrein auch noch um den Lagerbock des Ruderblattes, was dazu führte, dass der Motor ausging. Das Drehmoment der Welle war da nicht mehr ausreichend, um das dicke Seil zu zerreißen. Sicher würde so etwas einer AIDA nichts anhaben können. Aber anderer „Beifang“ wie ein großes Fischernetz könnte eine Vibration verursachen. Spekulieren macht aber keinen Sinn. Mal sehn ob wir dazu noch mal eine Info bekommen werden.
30.12.2024 – St. Maarten
Unser Liegeplatz heute – Cruise Pier South. Den kennen wir schon. Schon um 7 Uhr sind wir fest an der Pier. Diesmal mit 3 weiteren Kreuzfahrtschiffen. Bei der letzten Karibiktour lagen wir hier 2 Tage. Heute haben wir uns ein ganz individuelles eigenes Programm vorgenommen. Nach einen „späten“ Frühstück um 9 Uhr verliesen wir kurz nach 10 Uhr die AIDAbella zu Fuß Richtung langer Strandpromenade und Stadtzentrum Philipsburg.

Bis ca. 12:30 Uhr war ein längerer Spaziergang mit Shopping unser Plan, den wir ganz gut erledigten. Das eine oder andere Foto sprang dabei heraus. Zum Mittag kurz auf dem Schiff, frisch gemacht und diesmal mit einem Wassertaxi Richtung Strandpromenade.

Wir hatten uns heute Nachmittag Strand und Jetski vorgenommen. Die Sonne brannte heiß und das Wasser war 27 Grad warm und türkisblau. Für eine halbe Stunde bezahlen wir 60 Dollar für einen Jetski. Eine ganz neue Erfahrung für uns. Mit 40- 45 Km/h heizten wir nach etwas Übung über die karibische Bucht. Und dabei waren wir gegenüber den einheimischen wirklich langsam. Zurück an Land gings zum Sonnen und Baden bis fast zum letzten Wassertaxi. Dann ging es zurück zum Schiff. Den Abend ließen wir in der Almhütte bei einem ordentlichen Fleischspieß ausklingen. Dabei legte das Schiff kurz vor 19 Uhr auch ab.







Ach übrigens, das Thema Vibration an einem Antrieb erledigte sich mit dem Taucheinsatz dann auch. Es war tatsächlich etwas am Propeller. Taucher haben gleich 4 große verschiedene Netze vom Propeller weggeschnitten. AIDAbella hatte keinen Schaden und konnte ohne Einschränkungen weiterfahren.
Einen spektakulären Sonnenuntergang gab es heute auch wieder:

31.12.2024 – Basseterre (St. Kitts und Nevis)
Über Nacht mussten wir nur ganze 109 Km zurücklegen. Um kurz nach 7 Uhr legten wir im Kreuzfahrthafen der Insel am Cruise Pier South an.
Ein Schiff der Superlative lag schon da. Groß, größer … mehr geht aktuell (noch) nicht! Die Icon oft he Seas – das größte Kreuzfahrtschiff der Welt, welches auch erst in diesem Jahr in Dienst gestellt worden ist, ist unser quasi Nachbar. Über 7500 Gäste können an Bord sein und das Schiff ist mit 365m Länge und 49m Breite und 18 Decks um einiges länger, breiter und höher als die AIDA. Ob das sein muss???

Heute wollen wir Biken! Ganz aktiv wollen wir mit dem E-Bike die Insel erkunden. Nicht ahnend, das auf uns eine schwere Bergetappe zukommt, fuhren wir erstmal am schönen Terminal los. Der Inselanblick von See her bietet schon viele Berge. Ein paar davon haben wir in sehr steilen Straßenabschnitten erklommen und wo es rauf geht, geht’s auch runter. Oft genauso steil und auch mal mit über 20%!!!. Aber mit großartigen Ausblicken von oben. Insgesamt erklimmen wir auf Hin- und Rückweg gut 700 Höhenmeter auf 42 Kilometer. Bei gut der Hälfte eine Stunde Badestopp an einem Strand der Südspitze von St. Kitts, der den Blick auf die nahe Nachbarinsel Nevis freigab.





Zurück am Schiff richtig geschafft, erstmal geduscht und ein großes kühles Radeberger in der Almhütte genossen.

Ein leichtes Mittagessen nach 15 Uhr und dann ein Mittagschläfchen standen bis zum Ablegen gegen 18:20 Uhr an. Danach noch schnell Silvestergrüße per WhattsApp raus, denn in Deutschland war schon gleich Mitternacht. Wir sind da gemütlich beim Abendessen und anschließend hoch zum Pooldeck ins neue Jahr Mitfeiern.
Silvester an Bord ist anders und in diesem Jahr auch nicht schön. Viel Wind auf dem Pooldeck und eine bessere Karaokeshow am Abend, danach ein eher schlechter Plattenaufleger, der die Zeit bis 0:00 Uhr überbrücken sollte. Die Schiffsglocke als Silvesterfeuerwerk ging irgendwie an uns vorbei. Sekt zum anstoßen und einen echten Berliner gab dann doch noch. So war die Nacht dann schnell zu Ende!


01.01.2025 – Pointe-a-Pitre auf der Insel Guadeloupe
Nach der Silvesternacht und 243 Km Fahrt haben wir um 8 Uhr festgemacht. Eine neue Location für uns – hier waren wir noch nicht! Deshalb wollen wir die „Insel auf einen Blick“, so der Ausflugsname, erkunden. Beginn ist nach Silvester um 8:45 Uhr, quasi vor dem Aufstehen!
Bemerkenswert sauber, für karibische Verhältnisse. Top Infrastruktur mit guten Straßen und vor allem EU-Telefonnetz. Also Telefonie, das Internet mit WhatsApp und Facebook ohne Bremse nutzen.
Aus der Hafenstadt raus sehn wir vor allem dichtes und sattes Grün. Zuckerrohr, Banane, Kokosnuss usw. säumen die Straßen. Unser erster Stopp ist der Krebswasserfall im Nationalpark Basse-Terre.

Das Wasserfallgeräusch ist imposant aber der Wasserfall ist – für das was wir schon an anderen Orten dieser Welt gesehen haben – eher klein und unspektakulär. Aber es hat auch nicht geregnet. Da wäre laut Guide viel mehr Wasser da.


Danach geht’s weiter zum Ort Le Moule mit seinem berühmten und sehr auffälligen Familien-Friedhof – Morne-a-lEau. Schwarz – weiß ist die Farbe der Grabstätten, meist gefliest.


Durch Le Moule hindurch geht’s weiter nach Saint Francois und damit zum östlichsten Punkt der Insel, dem Pointe des Chateaux. Hier bestaunen wir die Wellen des Atlantiks, die an die Lavaküste aufprallen.






Sainte Anne und der hiesige Gewürzmarkt gegenüber dem schönen Strand ist der letzte Punkt der Bustour.





Es reicht dann auch mit dem Busfahren, weil auch ein kleines Kind die meiste Zeit laut und hysterisch weinte. Das nervte ganz schön! Zurück am Schiff gab es ein kühles Blondes und ein schnelles Mittagessen, denn wir waren müde. Mittagschlaf bis 17 Uhr. Danach ein Cocktail und Abendessen im Steakhause. Einen Gutschein für ein drei-Gänge-Menü mit Wasser und Wein hatten wir uns zum Neujahrstag aufgehoben.





Um 20:30 Uhr im Theatrium haben wir noch die „Wer wird Millionär AIDA-Show“ angesehen. Danach hatten wir den Neujahrstag geschafft.
02.01.2025 – Roseau Insel Dominica
Über Nacht haben wir richtig doll gebummelt. Ab Guadelope, wo wir kurz nach 19:30 Uhr ablegten, mussten wir nur 120 Km bis 7 Uhr am Folgetag machen. Die ganze Nacht also Schleichfahrt für das große Schiff. Und dann ein völlig unspektakulärer Liegeplatz am Industriehafen. Aber wir wollen ja keine Hafentour machen.
Die Insel gehört geografisch, wie die beiden Ziele zuvor, zum östlichen Bogen der Kleinen Antillen. Sie zählt zu den sehr ursprünglichen und wildesten, der Antillen. Rund 300 Flüsse und Gebirgsbäche durchziehen die Landfläche, der nur 46 Km langen und 25 Km breiten Insel. In der Mitte erheben sich Gebirge (echte tausender!… 1447m, der höchste), welche manchmal innerhalb ein zwei Minuten in den Wolken verschwinden und durch sehr dichten Urwald eingerahmt sind. Also machen wir was mit Natur!
Wir fahren mit einem fast nagelneuen Bus in den über 1000m hoch gelegenen Nationalpark (seit 1997 auch Weltnaturerbe) Morne Trois Pitons bis an eine unscheinbare teils bewachsene Steinwand. Das letzte Stück dann nur zu Fuß. Dort angekommen, Badesachen an und es fängt an zu regnen. Das hatten wir dann hier oben beim Aufenthalt gleich mehrfach. Regen und Sonne wechseln im Minutentakt. Wir steigen in ein Klarwasserbecken, gerade 21 Grad regenwarm und schwimmen bei reichlich Gegenströmung in eine enge, teils dunkle Schlucht, um an einen Schauplatz für den Filmdreh Fluch der Karibik Teil 2 gewesen zu sein. Am Ende der Titou-Schlucht rauscht ein Wasserfall mit reichlich Getöse und also mit viel Kraft herunter. Man kann sich da kaum halten. Spektakulär!




Weiter geht die Tour mit dem Bus wieder teils steil bergauf, bergab – manchmal mit 25% auf Verkehrsschildern angegeben. Wir sehen eine noch im Bau befindliche riesige Seilbahn, die mal ein Tal überspannen soll. Der Guide erklärte, es würde mal die längste Bahn der Welt. Dann ein ganz kurzer Halt mit Blick auf ein Areal mit gleich mehreren Wasserfällen.

Die Bongo Baths, die wir dann nach kurzer Weiterfahrt erreichen sind heiße Quellen. Sprudelnde und Dampfende kleine Steingefasste Wasserbecken. Hier sammeln sich warme Schwefelquellen aus dem Vulkan-Tal. In den Originalen heissen Quellen ganz oben kann man nicht baden – viel zu heiß sind die. Aber in den kühleren Becken hier, können wir bei verschiedenen Temperaturen auch etwas relaxten. Es gibt aus dem Schwefelhaltigen Wasser auch einen weißen Schlamm, mit dem wir uns einschmierten und dann unter einem kleinen kühlen Wasserfall nach einer kurzen Einwirkzeit wieder abduschten.



Nicht die Ortschaften oder irgendwelche historischen Bauten sind hier das Highlight, sondern die super Natur! Ein wirklich sehr schöner Ausflug!







Am Schiff angekommen, ein kleiner Snack, eine Fußmassage und dann doch noch ein kleiner Spaziergang in den Ort Roseau hinein. Und dann das gewohnte Bordleben mit etwas Kultur bis zum Ablegen und der Nachtruhe.

03.01.2025 – St. Lucia
Nach 163 Km in der Nacht machen wir um kurz nach 7 Uhr fest. Wir liegen in einer offensichtlich natürlichen Hafenbucht. Auch nicht allein. Zwei andere Kreuzfahrer sind da. Unser Blick fällt auf die nach dem Hafen relativ steil aufragenden Höhenzüge. Sonst sieht man wenig. Wir starten mit unserem Ausflug ganz gemächlich um 9:15 Uhr. Es geht in einer kleinen Gruppe tatsächlich über den ersten Berg hinweg, steil runter, nochmal rauf und dann wieder mit über 20% runter in eine Bucht. Die Ausflugsbeschreibung verspricht uns eine der schönsten und romantischsten Buchten der Karibik. Angekommen und ausgestiegen können wir das nicht bestätigen. Schön, ja. Aber wir haben als erfahrenere Karibikfahrer schon viel Schöneres und einzigartigeres gesehen!
Wir sind heute wieder aktiv unterwegs. Mit einem Zweierkajak fahren wir aus der Bucht heraus. Es wird sehr wellig, als wir die Landspitze Richtung Süden passieren. Das sind wir definitiv nicht vom Paddeln zu Hause gewöhnt. Aber es geht gut. Einige Zeit später landen wir an einen Strand an.




Der Strand ist mit etwa 10-15 Metern Breite recht schmal. Dahinter wieder Wasser. Süßwasser. Es ist der River, der mit in der Tour befahren wird. Also Boote umsetzen und weiter geht es. Vorbei an Mangrovenufern bis in eine Lagune und dann zurück auf den Hauptarm des Rivers, wo wir auf einige Flösse treffen.


Irgendwann umgedreht, da wir wieder in die Ausgangsbucht zurückmussten.

Da angekommen, geht es wieder zurück zum Hafen, mit einem ganz kurzen Fotostopp noch mit Blick auf den Hafen.

Das war es dann mit dem Tag. Es war heiß und wir sind geschafft. Den Resttag verbringen wir auf dem Schiff.

Gegen 18 Uhr fahren wir ab zur Insel Barbados ab. Bei der Ausfahrt bestaunen wir wie soft eine der vielen Mega-Yachten. 229 Km sind es bis Barbados. In der Nacht ein paar Regenschauer und teil viel Wind. Das Schiff schaukelt etwas in den Wellen.
04.01.2025 – Barbados
Schon kurz vor 8 Uhr sind wir im Hafenbecken festgemacht. Das Wetter meint es am Morgen wieder gut mit uns. Sonne und 25 Grad.


1625 stolperte quasi der Seefahrer Captain Powell während seiner Weltreisen über Barbados und erkannte, dass Barbados eine wertvolle Ergänzung des britischen Empire sein würde. Der Bruder des Kapitäns kehrte zusammen mit 80 Besatzungsmitgliedern und 10 Sklaven auf die Insel zurück und beanspruchte sie 1627 im Namen von König James I. Landwirtschaft, so wie es die Engländer bis dahin kannten funktionierte auf der Insel nicht. Also führte man aus einer holländischen Insel Zuckerrohrpflanzen ein und probierte den Anbau. Der wurde ein voller Erfolg. Schon bald entstanden in privater Herstellung auch alkoholische Getränke. Ein Vorläufer des Rums, der unter den Siedlern anklang fand, hieß „Kill Devil“. Der Name war Programm. Der hergestellte Alkohol war in der Wirkung verheerend und mitunter tödlich giftig. Aber es gab eben jene Siedler, die einen guten Tropfen destillierten und ihn dann in größeren Mengen in Umlauf brachten. So entstand 1703 die weltweit erste industrielle Rumbrennerei. Sie war im Besitz von Mount Gay und wurde von Mount Gay betrieben. Der Name ist bis heute erhalten. Die Technologie der Herstellung und die Rezepturen wurden im Laufe der Jahrhunderte verfeinert und verbessert. Heute gibt es mehrere große Brennereien auf Barbados. – Diese Geschichte ist für uns der Anlass natürlich auch eine Rumverkostung beim Landgang zu machen, und zwar tatsächlich in der ersten Rumfabrik der Welt. 4 Sorten, unterschiedlicher Qualitätsstufen und farblich von weiß über braun bis ganz dunkel und im Sonderbrand mit über 60% können wir kosten. Und das bei gut 30 Grad. Na, Prost!








Gut das wir vorher unser erstes Abenteuer des Tages erleben durften: Eine Fahrt mit einem U-Boot in küstennaher Unterwasserlandschaft. Bis zu etwa 50 Meter tief tauchen wir mit der Atlantis4, einem kommerziellen Tauchboot. Ein tolles Erlebnis.











Zurück an Bord entschieden wir uns nicht mehr für einen Landgang. Wir haben von der Hitze und den beiden Ausflugsetappen genug. Am Abend gibt es schon die Crewverabschiebung im Theatrium mit dem obligatorischen Prosecco. Dann heißt es Koffer einpacken, denn die werden in der Nacht eingesammelt und am nächsten Morgen im Hafen an eine Sammelstelle an Land verbracht.
05.01.2025 – Martinique (Frankreich)
Im Abstiegshafen der Insel Martinique angekommen frühstücken wir in aller Ruhe bis kurz vor 9:00 Uhr. Dann müssen wir unser Zimmer verlassen. Die schweren Koffer sind ja schon weg. Wir haben bis Mittag die Wellness-Oase gebucht und werden da ganz oben auf Deck 12 auch den warmen Whirlpool genießen. Ramona geht zwischendurch noch mal zu einer Ganzkörpermassage. Kurz nach 12 Uhr ein letztes Mittagessen an Bord. Danach verlassen wir die AIDAbella Richtung Bus und Flughafen. Am Flughafen checken wir problemlos ein. Als wir zur Sicherheitskontrolle wollen bekommen wir in der Anzeige die Mitteilung, dass es frühestens 4 Stunden vor dem Flug möglich ist. Ein schlechtes Omen! Der Flug stand zwar in der Anzeige noch als pünktlich ausgewiesen. Aber wenig später bekamen wir mit, dass die Maschine aus Deutschland wegen Blitzeis in Frankfurt Main nicht pünktlich losgekommen war. Also hieß es warten. Lange warten! Auch als der Flieger da war, änderte sich die Abflugzeit nochmal nach hinten und der Bordingschalter wechselte allein in der letzten halben Stunde 4x. Irgendwann nach 20 Uhr Ortszeit saßen wir im Flieger und dann ging’s auch da erst nach einem weiteren Warten los. Der Rückflug durch die Nacht war einigermaßen entspannt. Das angebotene Abendessen und das Frühstück am Morgen waren einfach schlecht! Die Zusammenstellung passte nicht und der Geschmack war offensichtlich so exotisch, dass kaum jemand viel gegessen hat.
In Frankfurt Main sind wir zwar später gelandet aber der Anschlussflug nach Berlin war erst zu 12:15 Uhr gebucht. Also genug Zeit. Und auch die wurde nochmal reichlich ausgedehnt, denn auch dieser Flug ging gut 45 Minuten verspätet los. Nun hatten wir aber gedacht, dass in Berlin wenigstens das Gepäck komplett da sein sollte. Zum Umladen war in Frankfurt mehr als 4 Stunden Zeit. Aber weit gefehlt. Das gesamte Gepäck der BusinessClass war in Frankfurt verblieben. Richtig sauer Verliesen wir nach der Reklamation am Schalter den BER nach Hause. Für Ramona war es die dritte Karibikreise und das dritte Mal kam ihr Koffer nicht an.
Am nächsten Tag kurz nach 22 Uhr stand dann aber der Bote bei uns mit beiden vermissten Koffern vor der Haustür. Die Freude war dann groß und die Reise somit auch formell abgeschlossen.