Karibik zum 2!

Berlin (BER – via München – nach La Romana)

Eigentlich ist die Tour im August 2021 komplett durchgeplant. Es soll von La Romana nach Martinique, Antigua, St. Maarten, Tortola, Samana, Montego Bay, Puerto Limon, Colon, Cartagena und wieder zurück nach La Romana gehen. Eine interessante Reise mit einigen neuen Zielen in Panama und Kostarika. Da waren wir nämlich noch nie.

Daraus wird aber nix!

Corona ist Anfang Oktober (wieder!) allgegenwärtig und sorgt für eine komplette Änderung der Tour am 13. Oktober. Selbst die Reise hat einen neuen Namen bekommen:

Karibik & Kleine Antillen 1 mit AIDAluna“

Fast genauso waren wir vor vier Jahren schon mal unterwegs (da waren nur die ABC-Inseln nicht mit drin). Ein Rücktritt von der Reise geht nicht! Das Pro: AIDA steht im Ruf, dass die ein sehr gutes Sicherheitskonzept haben und dass Kreuzfahrten (so Stand noch Mitte Dezember) sicher sind. Und wir sind inzwischen so urlaubshungrig, dass wir entscheiden die Reise nun auch so zu machen und nicht die Option Umbuchung zu ziehen. Die Ziele sind dabei irgendwie in den Hintergrund gerückt. Hauptsache Urlaub in der Ferne und hoffentlich findet nach dem Beginn der 4. Coronawelle Mitte Dezember in Deutschland die Reise überhaupt noch statt.

Bevor es losgeht checken wir natürlich alle paar Tage die Coronazahlen in den Reisezielen (die sind im Gegensatz zu Deutschland (hier knapp 200!) völlig o.k. (die liegen deutlich unter einem 7-Tage-Inzidenzwert von 20). Und so zählen wir die Tage runter. Das Motto dazu: In den Dezembertagen bloß nicht noch das Corona-Virus in den eigenen Körper lassen. Kurz vor der Reise müssen noch einige Hürden genommen werden. Neben deutlich mehr Papierkram müssen wir am 15.12. im HELIOS Klinikum Bad Saarow erscheinen und einen PCR Test machen. Erst wenn wir dann negativ sind, können wir die Koffer packen. Das war es aber noch nicht mit dem Testen. Am Freitag den 17.12. muss dann noch ein Corona-Schnelltest her. Natürlich muss das Ergebnis auch „negativ“ sein. Sonst kein Flug am 18.12. möglich.

Zuvor am Freitag Abend noch schnell zum BER (ja richtig, der ist ja nach jahrelanger Hängepartie nun doch noch aufgemacht worden!) die Koffer einchecken. Denn es hat sich rumgesprochen, dass die Abfertigung beim Einchecken nie problemlos funktioniert. Also gehen wir auf Nummer sicher und checken am Abend vorher ein. So müssen wir früh am Morgen nur durch den Sicherheitscheck.

La Romana – 18.12.21

Der Flug in die Dominikanische Republik funktioniert gut. Und in der Condor Business Class konnte man es echt aushalten. In La Romana kommen wir pünktlich an. Der Transfer zum Hafen dauert hier bekanntlich keine Viertelstunde. Sehr gut! Das Einchecken verläuft auch ohne Probleme. An Bord der AIDA gelten relativ strenge Regeln. Überall (außer auf der eigenen Kabine, dem Pooldeck ganz oben und natürlich am Tisch beim Essen und Trinken) gilt Maskenpflicht. So fühlt man sich als „geboosteter“ erst einmal sicher.

Die obligatorisch vorgeschriebene Seenotrettungsübung findet dann auf Grund der Abstandsregeln auch nicht wie üblich zentral und in Masse mit allen Passagieren statt. Wir können uns bis 21 Uhr mit den Rettungswesten auf unserer „Manöverstation“ melden. Dort erhalten wir die übliche Einweisung und dürfen dann endlich Urlaub machen. Das übliche Glas Sekt (oder Prosecco, das wissen wir nicht genau) eröffnet am Pooldeck um 21:15 Uhr den Urlaub offiziell. Die AIDA legt dann pünktlich um 22 Uhr Ortszeit ab.

Los gehts, natürlich erst mal mit einem Cocktail: AIDA heißt er!

Seetag – 19.12.21

440 Seemeilen (das sind 815 Km) sind es von La Romana bis zur Insel Antigua. Der Seetag steht ganz im Zeichen der Erholung und dem Eingewöhnen. Eingewöhnen, nicht weil wir das Schiff nicht kennen, sondern weil wir der Zeit 5 Stunden zu Deutschland hinterher sind. Morgens 7 Ortszeit an Bord ist in Deutschland schon Mittag um 12 Uhr.

Das erste Highlight an Bord ist der groß angekündigte Weihnachtsmarkt auf dem Pooldeck. Natürlich gibt es dazu ein Bufett und einige kleine Stände mit Kleinigkeiten sind aufgebaut. Einen Glühwein gab es aber nirgends. Bei 27 Grad und etwas Wind wohl auch keine Pflicht.

Antigua – Hafen St. Johns 20.12.21

Hier waren wir schon einmal! 2017 war Antigua eine Station mit AIDA. Damals waren wir Schnorcheln und zwar mit Rochen. Ein schönes, spektakuläres und kurzweiliges Erlebnis, an welches wir uns gerne erinnern.

AIDAluna am Liegeplatz in St. John’s

Die Insel Antigua gehört zu der Inselgruppe der „Kleinen Antillen“ und speziell zu den „Inseln über dem Winde“. Die Bezeichnung „Kleine Antillen“ ist eigentlich klar. Aber die Benennung „Inseln über dem Winde“ ist zunächst ein Rätsel, welches sich dann aber schnell entzaubern lässt. Die im östlichen Karibischen Meer gelegenen Inseln liegen in den Passatwinden, die meist auch aus den östlichen Richtungen wehen. So fegt „über“ die Inseln dieser Gruppe immer ein frischer Wind drüber hinweg. Die windabgewandten, meist westlichen Hälften dieser Inselgruppen sind dagegen oft windstill und viel flacher abfallend.

Antigua hat bei Touristen auch den Ruf als Insel der 365 Strände. Und die Strände, die wir bei unseren Reisen hier sehen sind wirklich traumhaft – feinster nahezu weißer Sand, eingerahmt von Palmen einem warmen schwachen Wind und einem traumhaft türkisfarbenes Meer. Das Wasser dazu hat noch wohlige 26 Grad. An Wohlfühlkulisse braucht es wirklich nicht mehr.

Was tut man da, wenn man wieder nur einen Tag da sein kann? Genau dieses Strandfeeling und das karibische Wasser erleben! Natürlich wieder mit Schnorcheln. In unserem Ausflugsprospekt steht: Lassen Sie sich durch das klare Wasser ziehen! Probieren Sie heute Tauchequipment der innovativen Art. Lassen Sie sich von einem kleinen Sea Scooter durch das Wasser ziehen. Diese Art des Tauchens hat viele Vorteile. Sie kommen schneller und mit weniger Anstrengung voran und haben nebenbei noch einen riesigen Spaß! Beobachten Sie in der karibischen Unterwasserwelt mit etwas Glück Schildkröten, Rochen und viele tropische Fischarten.

Wir fahren mit einer kleinen Gruppe von nur 7 Urlaubern zum English Harbor (einem sehr schönen Teil der Insel!) und dort genauer gesagt zum Galleon Strand. Glaubt man Reiseführern, so zählt diese Strandbucht zu den allerschönsten von Antigua. Wir ziehen uns schnell um, erhalten eine Einweisung in die Handhabung des Sea Scooter und dann geht es schon los in die Unterwasserwelt. Und tatsächlich ist jede Menge Spaß dabei, sich mit dem Scooter durch die Strömung ziehen zu lassen. Aber auch die Unterwasserwelt ist schön anzusehen. Viele Fische, Schildkröten, versunkene Wracks und natürlich einige Korallen sehen wir. Rochen sehen wir diesmal nicht. Eineinhalb Stunden dauerte die Tour in dem fast Badewanne warmen klaren Wasser. Die Fotos sind ganz toll geworden. Schaut selbst!

Zurück auf dem Schiff haben wir noch Zeit und gehen dann noch einmal an Land. Ein bisschen Innenstadt von St. John’s kennen wir ja vom letzten mal. Neben den bunten Häusern im viktorianischen Stil aus der Kolonialzeit wollen wir unbedingt nochmal hoch auf den Hügel der Stadt zur  St. John‘ Cathedral The Divine aus dem Jahre 1845. Sie gilt als eine der größten Kathedralen in der östlichen Karibik. Das Innere besteht ganz aus Holz und die Statuen am Südportal stammen von einem Schiff Napoleons. Beim letzten Besuch war man beim Renovieren der gesamten Holzausstattung. Vom Inneren war da nicht viel zu sehen. Nur zu erahnen. Jetzt war alles fertig und es sah Klasse aus. An der Fassade allerdings hat sich nicht viel getan. Diese ist immer noch stark bröckelig und es wachsen kleine Bäumchen aus allen möglichen Ecken.

Die Zeitverschiebung und die sehr sonnigen 28 Grad spüren wir am Nachmittag dann dermaßen, dass wir froh sind wieder aufs klimatisierte Schiff gehen zu können. Der Abend wird nicht mehr sehr lang. Es wird auch wegen Corona sehr wenig geboten, wo „Masse“ auf einen Haufen kommt.

St. Kitts – Hafen Basseterre 21.12.21

Die nächtliche Fahrt war mit 106 Seemeilen (196 Km) kurz. Am Morgen machten wir pünktlich in Basseterre der Inselhauptstadt fest. Auch hier waren wir bei unserer 1. Karibiktour schon einmal. Vier Jahre ist es her. Auch hier waren wir damals Schnorcheln vor einem sehr schönen Panorama. Das Panorama blieb auch in Erinnerung. Das Schnorcheln selbst war damals mäßig. Weder viele, noch besondere Fische, noch eine beeindruckende Unterwasserwelt waren zu sehen.

Heute Morgen bei unserer Ankunft ein kräftiger karibischer Schauer, wie er hier zu dieser Jahreszeit (Regenzeit) öfter präsent ist. Das werden wir auf unserer Reise bestimmt noch öfter erleben. Warmer, teils heftiger Regen und kurz danach Sonnenschein. Als wäre nichts gewesen.

Die Landfläche der Insel beträgt nur 169 km² (max. Ausdehnung 30 × 10 km). Christoph Kolumbus war der erste Europäer der diese Insel erreichte. Die Insel wechselte (wie viele karibische Inseln) im Laufe der Zeit von einer Kolonialmacht zur anderen. Hier kamen nach den Spaniern die Engländer, dann die Franzosen und einige Zeit beide Zusammen. Heute ist die Insel unabhängig und bildet zusammen mit der kleineren Nachbarinsel den Staat St. Kitts und Nevis.

Für den Tag hier haben wir uns einen „Fahrspaß“ der besonderen Art organisiert. Wir wollen mit dem „Sugar Train“ (dem Zuckerrohrzug) quasi um die kleine Insel fahren. Früher war der Sugar Train der Zug, der die Zuckerrohrernte eingesammelt und zur Weiterverarbeitung verbracht hat. Da auf St. Kitts mit dem Zuckerrohr früher eine sogenannte Monokultur angebaut wurde, war dies eine logistische Notwendigkeit. Der Zug der Eisenbahngesellschaft St. Kitts Scenic Railway wirkt auf den ersten Blick tatsächlich historisch, aber gleichzeitig auch wirklich sehr abenteuerlich. Auf der schmalen Spur ragt er doch ziemlich hoch hinaus. Die Hänger sollen restauriert sein. Naja, das muss dann schon ein Weilchen her sein. Gezogen wird der Zug von einer relativ kleinen Lok mit Dieselantrieb. Während der Fahrt (knapp 48 Km über 2 Stunden) erhalten wir viele interessante Informationen über das Land und dessen Geschichte. Auch über die Strecke. Wir sehen viel Grün und auch viel Wasser, Berge, die sich auftürmen und Ruinen der Zuckerrohrverarbeitungsanlagen. Wir kommen an der Stelle vorbei, an dem Atlantik und Karibik aneinandergrenzen. Man erkennt es (nach Erklärung des Scout) an der Gischt, die an der Stelle wie eine „drei“ aussieht. Tatsächlich sehen wir die 3 auch. Vier sehr abenteuerlich wirkende Brücken überqueren wir mit dem stark hin und her schwankenden Zug. Die Zugansage spricht von echter Ingenieurskunst bei den Brücken, weil diese sehr heftigen Orkanwinden und natürlich dem schweren Zug standhalten müssen. In Deutschland würde sicher kein Zug über so eine Brücke rollen dürfen. Wir haben es „überlebt“ und auch die ganze schwankende Zugfahrt. Dazu gab es landestypisch „Rumpunsch“ oder auch nur Wasser, wenn man nicht schon am Vormittag trinken wollte. 

Zurück im Hafen bummelten wir noch quer durch die Hafenmeile. Wie fast überall in der Karibik fanden wir wieder viele Juweliere und Souvenirshops aber auch eine Menge Bars.

Am Abend war für uns dann die „Sternstunde“ von AIDA angesagt. Wegen Corona eben nicht in einer großen Gruppe, sondern per Plan „B“. Für uns mit einem Abendessen im Edel-Restaurant Rossini. Köstlich, köstlich!

Unser 3-Gang-Menü (das obere in der Karte also!):

Zwischendurch gab es noch 2x sogenannte „Grüße“ aus der Küche. Das waren Kleinigkeiten. Zu jedem Gang ein anderer Wein. 1x Weiß und 2x Rot. Am Ende musste es dann noch ein Ramazotti auf Eis sein. 

Das war dann für uns ein Vorgeschmack auf das Weihnachtsmenü im Buffalo-Steck Haus am 24.12. .

Eigentlich sollte AIDAluna dann um 18:00 Uhr ablegen. Das Ganze verzögerte sich aber lange. Zu unserer Bettgehzeit um 22 Uhr lagen wir noch immer im Hafen. Grund: Es wurde Treibstoff gebunkert. Das war wohl nicht geplant und für uns der Hinweis, dass wohl irgendetwas nicht nach Plan läuft.

St. Maarten – Hafen Philipsburg 22.12.21

Über Nacht haben wir 91 Seemeilen (169 Km) nach St. Maarten zurückgelegt. Auch St. Maarten stand schon mal auf dem Programm der ersten Karibikreise. Aber wir fuhren damals diese Insel nicht an, weil ein paar Wochen zuvor ein heftiger Wirbelsturm die beschauliche Insel verwüstet hatte. Ein Anlegen im Hafen von Philipsburg war 2017 nicht möglich. Also das erste neue Ziel dieser 2. Karibiktour.

St. Martin (so der offizielle Name) besteht aus dem südlichen Teil der Karibikinsel Sint Maarten sowie einigen kleinen unbewohnten Nebeninseln und Felsen (z.B. Guana Key, Cow & Calf, Hen & Chickens, Molly Beday und Pelikan Key). Der nördliche Teil der Insel wird vom französischen Überseegebiet Saint-Martin eingenommen. Die Geschichte, wie diese Aufteilung zustande kam ist grotesk und doch eher wenig glaubhaft.

Der Hafen Philipsburg ist ein sogenannter Freihafen. Eine Besonderheit, denn es werden weder Steuern noch Zoll erhoben. Dadurch entwickelte sich ein regelrechter Tabak- und Spirituosentourismus. Ohne die vielen Kreuzfahrer, die im Hafen festmachen (an diesem Tag waren es 4! große Pötte und einige kleinere), ist der Ort sehr leer.

Der Südwestteil der Insel ist recht schmal. Dort liegt direkt an der Küste wohl einer der spektakulärsten Flugplätze (Princess Juliana International Airport) der Welt. Das Besondere ist, dass die landenden Flugzeuge (darunter auch wirklich große Jets wie der Airbus A340 oder Boing 747) wegen der Nähe der Start- und Landebahn zum Strand in nur wenigen Metern Höhe über die Köpfe der Urlauber hinweg fliegen. Der tatsächlich freigegebene Strand ist nur mit ein paar Warnhinweisen ausgestattet. Zur Information der Schaulustigen wird bei dem am Strand neben der Landebahn befindlichen Restaurant ein Schild mit Landezeiten, Fluggesellschaften, Maschinen und Abflugsorten täglich aktualisiert. Natürlich ist dieser Strand ein Ziel!

Wir sind heute sehr aktiv unterwegs. Mit dem Pedelec geht es quer über die Insel. Beginnend in Philipsburg im holländischen Teil der Insel. Dann über einen Aussichtspunkt Cole Bay Hill (erster Stopp) hinüber in den französischen Teil der Insel.

Während es im holländischen Teil überaus sauber und alles sehr geordnet und intakt wirkte, nahmen wir im französischen Teil das Gegenteil wahr. Dies ei nur am Rande erwähnt. Wir waren ja nicht lange im französischen Teil unterwegs, deshalb störte uns da nicht weiter. Aber noch im französischen Teil haben wir an einem Markt einen zweiten Stopp eingelegt. Die oben auf einer Anhöhe liegenden Ruinen des Fort Louis wollen wir natürlich erklettern. Die Festung Fort Louis wurde 1789 erbaut. Von da aus hat man einen tollen Anblick auf die zerklüftete Küste und auf die Stadt Marigot, Hauptstadt des französischen Teils.

Grenze Niederlande – Frankreich auf St. Maarten
dort oben ist die Ruine Fort Louis (da gehts zu Fuß rauf)

Wieder ein paar Kilometer gefahren gibt es nun den Badestopp. Etwa 2 Stunden bleiben wir am Mullet Bay Beach und gehen Baden, trinken einen üblen und teuren Pina Colada. 

Wieder auf dem Rad geht es nur ein paar Minuten weiter zu dem Strand, den ich oben schon erwähnte. Wir stellen die Räder etwa 200 Meter weiter ab und schauen uns dieses Schauspiel eine ganze ¾ Stunde mit an. Spektakulär ist das! Aber mal gesehen und das war‘s dann auch. An diesem lauten, gefährlichen und überfüllten Strand will man nicht wirklich bleiben.

Also aufs Rad und ab in Richtung Schiff. Auf dem Weg dorthin gibt es noch einen warmen Regenschauer. Zurück an Bord überlegen wir, was wir am nächsten Tag noch machen möchten. Denn am Morgen gab es vom Kapitän die Durchsage, dass wir den nächsten Hafen Tortola (gehören zu den britischen Jungferninseln) nicht anlaufen werden. Grund: Die britischen Überseegebiete sind per 21.12. von unserem RKI (Robert-Koch-Institut) zu sogenannten Virusvariantengebieten erklärt worden. Bedeutet: Einreise nach Deutschland darf nur mit 14 Tagen Quarantäne erfolgen. Kein Freitesten möglich und auch der Impfstatus spielt dabei keine Rolle. Also besser nicht hinfahren. Die AIDAdiva, die mit uns am gleichen Pier liegt kam von Tortola. Die hatten noch Glück. Sie konnten noch dorthin.

St. Maarten – Hafen Philipsburg 23.12.21

Wir sind hiergeblieben. Das Reiseprogramm sah heute Tortola (britische Jungferninseln) vor.

das Panorama zum Liegeplatz

Mangels interessanter Ausflugsangebote von AIDA gehen wir auf eigene Faust an die etwa 2 Km entfernt liegende sehr lange Strandpromenade. Hier suchen wir uns ganz am Ende an einem schönen und fast ganz leeren Strandabschnitt zwei Liegen mit Schirm und bleiben bis zum Nachmittag. Erholung pur, Baden und etwas Sonnen. Herrlich.

Die Stadt ist heute fast ganz leer. Neben AIDAluna liegt nur noch ein Kreuzfahrtschiff an der Pier, welches aber einen Passagierwechsel hat und deshalb keine weiteren Kreuzfahrturlauber unterwegs sind. Also bietet sich uns auf dem Rückweg zum Schiff eine Art Geisterkulisse. Die vielen Bars, Shops sind völlig leer und so macht das bummeln in die paar interessanteren Shops keinen Spaß. Wir gehen ganz gemütlich dem Schiff entgegen und warten dort auf das abendliche Auslaufen.

Tschüss… St. Maarten

Seetag – Heiligabend 24.12.21

Wir tuckern sehr langsam (teils mit 5 Kn) den ganzen Tag in Richtung unseres nächsten Zieles. Am Seetag legen wir bis Samana insgesamt 368 Seemeilen (682 Km) zurück. Der Tag beginnt für uns völlig routiniert. Frühstück um kurz nach 7:30 Uhr im „Buffalo“. Reichhaltig wieder die Auswahl. Heute mit Spiegelei und Schinken für Ramona und mich Rührei mit Tomate. Sozusagen als Warm-up. Kaffee (der ja auf AIDA nicht vergleichbar mit Zuhause ist!) und O-Saft gehören dazu. Heute – der Tag bietet noch genug Essen und Trinken – gibt es einen Salami-, Zwiebelmett- und Käseteller auf der Etagere. Nach dem Frühstück kurz zurück in die Kabine, dann zu 9 Uhr schon in die AIDA-Bar zum Coronatest. Der ist heute für jeden Gast verpflichtend. Auflage der Behörden, so die Begründung. Wir hatten aber auch mitbekommen, dass die Regeln für die Besatzung verschärft worden sind. Quasi über Nacht. Alles Besatzungspersonal trägt auf einmal FFP2 Maske – ausnahmslos. Tags zuvor sah man nur den medizinischen Mundschutz. Den tragen wir als Passagiere hier natürlich auch. Wie schon am ersten Tag. Ab verlassen der Kabine und in allen Innenräumen. Außer beim Essen oder an der Bar und auf dem Pooldeck, ist der Mund-Nase-Schutz Pflicht.

Der weitere Vormittag wird mit einer „Hafenlounge“ bestritten. Das ist die Vorstellung der nächsten Location durch einen Scout und den Lektor. Hier werden auch Ausflüge genauer vorgestellt. In der Vergangenheit haben wir im Anschluss an so eine Veranstaltung noch mal umgebucht. Heute aber nicht, denn wir hatten im Vorfeld schon „Top“ ausgesucht.

Mittag dann im BellaVista-Restaurant, welches wir von den anderen Reisen als SB-Restaurant kennen. Im neuen Zeitalter der Coronareisen ist dies nun ein Buffet-Restaurant. Also Bedienung am Tisch und es gibt 2 festgelegte Menüs sowie immer Spagetti Carbonara. 

Am Nachmittag und frühen Abend – probieren wir die Weihnachtscocktails durch.

Dann noch etwas ausruhen und freuen auf das Abendessen. Wir haben im Buffalo-Steakhouse das abendliche Weihnachtsessen gebucht. Ein 4-Gänge Menü:

Gang 1:           Carpaccio vom Bison mit Balsamico-Vinaigrette und Parmesan

Gang 2:           Lobster Bisque mit Popcorn (Suppe)

Gang 3:           Geräucherte Rinderrippe mit Trüffel-Kartoffelpüree und gegrilltem Maiskolben

Gang 4:           Preiselbeer – Käsekuchen mit Schokoladen Waldbeer – Eis

Dazu eine ganze Flasche Weißwein und ab und zu zwischendurch noch ein kleiner Gruß aus der Küche.

Danach die AIDA Weihnachtsgala im Theatrium. Ruhig, unaufgeregt, aber auch ein wenig emotional die Show unter Coronabedingungen. Alles eben reduziert. Nicht vergleichbar mit der Vor-Coronazeit. Am Schluss der Weihnachtsshow das „Stille Nacht, heilige Nacht“ in verschiedenen Sprachen.

So haben wir den Heiligabend geschafft.

Samana (Dom. Rep.) 25.12.21

AIDAluna auf Anker in der Bucht von Samana

Beim letzten Besuch hier (vor 4 Jahren) unternahmen wir eine geführte und interessante Regenwaldtour. Diesmal fahren wir mit einem Schnellboot zum Nationalpark Los Haitises (hügeliges Land) – eines der faszinierendsten Naturparadiese der Dominikanischen Republik und hier auf der Halbinsel Samana gelegen. Der Weg mit dem Schnellboot dauert immerhin 45 Minuten. Dort angekommen beeindrucken die malerischen Inselchen, die vor uns aus dem Wasser ragen. Üppig bewachsen, unberührt – nur durch Tiere bewohnt.

Wir erfahren von einer einzigartigen Artenvielfalt und man erzählt von vielen kleinen und großen Karsthöhlen, in denen die Ureinwohner von Hispaniola Petroglyphen und Höhlenmalereien hinterließen. Angekommen in einer kleinen Bucht, steigen wir erst einmal auf Kajaks um. Etwa 45 Minuten paddeln wir an hohen Felsen und an teils dichten Mangroven vorbei in den inneren Bereich. Sehr beeindruckend ist diese Kulisse und spektakulär natürlich.

Die Paddeltour vergeht schnell. Dann raus aus dem Kajak, trocken legen und hinein in die vor uns liegende Höhle die „Cueva de la linea“ oder auch „Cueva del ferrocarril“. Diese Höhle ist für seine Höhlenmalereien (Piktografien) bekannt. Den Namen (mit linea ist die Bahnlinie und ferrocarril die Eisenbahn gemeint) hat die Höhle durch eine Bahnlinie bekommen, die unmittelbar an einem der mehreren Eingänge der Höhle vorbeiging. In besagter Höhle sind zahlreiche Malereien aus der Zeit der Ureinwohner der Insel zu sehen. Teils schwer zugänglich. Trotzdem gelang ein schönes Foto zur Dokumentation.

Danach geht es zwar wieder mit dem Schnellboot (was dann aber keines mehr war, denn einer der beiden Motore machte schlapp) in Richtung AIDA. Aber noch am Schiff vorbei zu einer sehr bekannten Insel. Die kleine und malerische Insel Cayo Levantado ist vor allem als BacardiInsel im Gedächtnis (der Rumhersteller Bacardi drehte hier 1970 einen der berühmtesten und immer noch bekannten Werbeclips). Sie liegt knappe 5 km von der Bucht von Samaná entfernt. Strahlend weiße und palmengesäumte Sandstrände machen das Flair der Insel aus. Der Badestop hier wird nur kurz (1 Stunde gerade mal). Aber das hat sich trotzdem gelohnt. Glasklares türkisfarbiges Wasser, feinster weißer Sandstrand und Palmen. Dazu Sonne und ein lauer Wind. Eine Original Pina Colada aus der Ananas gehört mit zum „Muss“, wenn man hier mal da ist.

Zurück zur AIDA, duschen und ins Spa. Dort heute eine 50 Minuten Behandlung. Für die Dame, eine Tiefenmassage. Für den Herrn, eine Fußreflexzonenmassage.

Damit war der Tag aber noch nicht geschafft. Das Weihnachtsessen Teil 2 – diesmal in der Almhütte sollte den 1. Weihnachtsfeiertag abrunden. Das Menü:

Gang 1:           Winterlicher Salat mit Sellerie, Mandarinen und Hähnchen

Gang 2:           Duett von der Gans mit Honigrotkohl, Kartoffelknödel und Orangesauce

Gang 3:           Bratapfel mit Marzipan-Nussfüllung und Vanillesauce

Und wieder gab es eine Flasche Wein dazu. Bilder dazu gibts ausnahmsweise mal nicht.

Santo Domingo (Dom. Rep.) 26.12.21

Über Nacht haben wir 210 Seemeilen (389 Km) zurückgelegt und sind festgemacht am Sanssouci Pier.

Kolumbus‘ erste Entdeckung in der „Neuen Welt“ war die Insel Hispaniola in der Karibik. Heute das Territorium der Dominikanischen Republik und Haiti. Santo Domingo, die Hauptstadt der DomRep ist dabei die älteste Stadt Amerikas. Der spanische Baustil ist in der Altstadt allgegenwärtig. Nicht alles ist restauriert. Aber das, was fertig ist schaut gut aus. Einige Bauwerke erinnern an den großen Seefahrer Kolumbus und seine Familie. Familie deshalb, weil neben dem Entdecker Kolumbus selbst auch seine Brüder und sein erster Sohn das einstige Vizekönigreich Spaniens über viele Jahre von hier aus regierten und prägten. Von Santo Domingo aus wurde nämlich zu dieser Zeit ganz Amerika regiert. 

Die erste Station unseres Landganges heute ist Faro de Colon (Leuchtturm des Columbus). Wir hatten bei der Verwendung des Begriffs Leuchtturm nicht mit einem so monumentalen (und man verzeihe dies) ausgesprochen hässlichen Gebäude gerechnet. 52 Meter hoch und 237,5 Meter lang. Aus grauem Beton und Granitplatten bestehend. Hier sind (angeblich) die Gebeine von Kolumbus beigesetzt. Gleiches hatten uns aber die Spanier schon bei einer anderen Kreuzfahrt erzählt. Wo Kolumbus tatsächlich liegt oder ob man sich die Reste aufgeteilt hat? Na wer weiß. Am Seitenflügel steht noch ein Fahrzeug. Das soll das Originalpapamobil sein, welches Papst Johannes Paul II. bei seinem Besuch 1992 in Santo Domingo genutzt haben soll. 

Weiter geht es in den am östlichen Stadtrand gelegenen Park Los Tresen Ojos. Der „Parque Los Tres Ojos“ (Drei-Augen-Park) beherbergt die drei „Open-Air“-Tropfsteinhöhlen, die man über steile Treppen erreicht. Hierbei handelt es sich um den eingestürzten Teil eines ehemaligen Höhlensystems mit Wasserläufen. Die 1916 entdeckten „Höhlen“ mit drei unterirdischen Lagunen sind durch befestigte Betonwege gut erschlossen.

Unser Ausflug geht dann mit dem Bus weiter um die Altstadt Santo Domingo herum. Die mächtige alte Stadtmauer (teils ersetzt durch neue Betonelemente) und die Festung prägen das Bild von der Küstenstraße Caamano Deno aus. Der Weg führt uns zu Fuß dann auf den Plaza Espana. Das ist der zentrale Platz in der Altstadt. Das hier dominierende Gebäude der Alcazar de Colon – der Kolumbuspalast. Heute ein Museum mit einigen sehr wertvollen Gegenständen aus der damaligen Zeit. 

Wir gehen auf der ältesten Steinstraße des neuen Amerikas – der kopfsteingepflasterten Calle Las Damas – weiter zur Fortaleza Ozama.

Ein Befestigungsbollwerk mit Huldigungsturm (Torre del Homenaje), Pulverlagerhaus und vielen Kanonen die Richtung Rio Ozama (dem Fluß der hier in die Karibik mündet) ausgerichtet sind. Der Fluß übrigens bringt ganz sichtbar viel Unrat aus dem hügeligen Landesinneren in die karibische See. Schrecklich dies zu sehen.

Es ist wieder sehr heiss an diesem Tag. Beim bummeln durch die belebte Fußgängerzone der Altstadt mit den bunten Fassaden der alten Häuser entdecken wir auch das Geschäft der CAOBA Tabacalera (Zigarrenmanufaktur). Da muss man rein. Zigarren aus der Dominikanischen Republik zählen neben den kubanischen zu den besten der Welt. So auch diese Marke. Der Begriff Caoba steht im spanischen für den Mahagonibaum (das ist der offizielle Baum der DomRep!). Das Geschäft verlassen wir natürlich mit einem Mitbringsel!

Seetag 27.12.21

Auf dem Weg von Santo Domingo nach Willemstad sind es 397 Seemeilen (735 Km). Dafür braucht es einen Seetag.

Ein Tag, völlig ohne Aufregung. Fotos sortieren, Urlaubstagebuch schreiben, Faulenzen, natürlich Essen, Trinken und den einen oder anderen Cocktail probieren. Um 15:30 Uhr die Kunstaktion, wie an jedem Seetag besuchen. 

Curacao – Hafen Willemstad 28.12.21

Das erste Mal hier! 60 Kilometer sind es bis Venezuela Festland. Südamerika also. Curacao ist eine der drei ABC-Inseln (Aruba, Bonaire und Curacao) und gehört zu den südlichen kleinen Antillen. Obwohl zum Königreich der Niederlande gehörend, ist die Insel kein EU-Gebiet und zählt auch nicht zum sogenannten Schengenraum.

Unser Programm für heute sieht einen Badeausflug und Schnorcheln vor. Curacao hat sehr viele und schöne Strände. Der erste Teil mit dem Schnorcheln war nicht so gut. An einer Rampe ging es runter zum Wasser und dann über einen steinigen Strand ins Wasser. Hier sollten wir Schildkröten und einige karibische Fische zu sehen bekommen. Das Schnorcheln war relativ problematisch, denn die „Pflichtschwimmweste“ drückte einen permanent nach oben und den Kopf aus dem Wasser. So war das kein echtes Vergnügen.

Und der Strand war auch voll. Ramona war deshalb nur kurz im Wasser und ich bin etwas abseits weggeschwommen, um nicht ständig mit anderen zu kollidieren. Schildkröten habe ich gesehen. Aber das hatten wir schon viel besser auf der Reise. Fische auch, allerdings die karibische bunte Vielfalt war hier nicht zu sehen. Eine Schlange im Wasser am Ufer sorgte für Aufregung bei den Gästen. Zufällig auf Video auch zu sehen. Aber erst auf dem Schiff beim Sichten der Videos.

Es ging nach dieser nicht so schönen Schnorchelerfahrung mit dem Bus eine Viertel Stunde weiter zu einem wirklich schönen Strand – dem Cas Abao Beach. Weißer, ganz feiner Sandstrand, türkisfarbenes, klares und warmes Wasser, Palmen und wenig Betrieb. Am Eingang zum Strand begrüßt uns aber erst einmal der Timmendorf Strand. Ja, richtig. Ein großes Transparent wirbt hier für die Ostsee. Nicht von ungefähr. Seit einigen Jahren gibt es eine Verbindung von Stränden weltweit und der Cas Abao Beach ist eine Partnerschaft mit dem Timmendorf Strand eingegangen. Was es alles gibt.

Auf der Rückfahrt zum Hafen stoppen wir noch kurz an einer Stelle, wo wir Pelikane sichten. Auch interessant aber die scheuen Tiere fühlen sich schnell gestört und fliegen zu einem ruhigeren Plätzchen weiter.

Damit ist der Halbe Tag schon geschafft. Am Nachmittag wollen wir etwas von der Hafenstadt sehen.

In Willemstad leben etwa 85% der gesamten Bevölkerung der Insel. Highlight der unmittelbar am Hafen liegenden Altstadt ist die bestens erhaltene holländische Kolonialarchitektur, weswegen fast die gesamte Altstadt zum UNESCO-Welterbe zählt. Knallbunte Häuser prägen das Bild.

Eine besondere technische Einmaligkeit, die wir hier sehen und überqueren ist die Königin-Emma-Brücke an der St.-Anna-Bucht. Neben den bunten Häusern ein weiteres Wahrzeichen der Stadt. Das Besondere: Diese 1888 erbaute Brücke ruht auf 16 schwimmenden Pontons (Booten). Kommt ein Schiff in die Bucht wird die Brücke um 180 Grad zum Ufer gedreht. Kaum vorstellbar, denn die Brücke ist mit 167 Metern nicht gerade kurz. Leider sehen wir das Spektakel nicht.

Curacao, da ist doch noch was! Genau, der Likör. Wir schauen also gezielt nach einem Mitbringsel – dem Original. Aber wir stellen fest, es gibt so viele Sorten und Geschmacksrichtungen, dass es unmöglich ist „den“ Likör als Original zu kaufen. Wir entscheiden uns für Kostproben. Nicht den „blauen“ sondern: Chocolate; Rum-Rosine; Kaffee-Korsou … Kosten ist dann erst zu Hause vorgesehen!

So geht der Tag schnell vorbei. Wirklich gestresst durch die Hitze freuen wir uns wieder auf dem Schiff zu sein und genießen die klimatisierten Räume der AIDA.

Aruba – Hafen Oranjestad 29.12.21

Die zweite der ABC-Inseln die wir besuchen. 85 Seemeilen (157 Km) über Nacht gefahren waren es bis hierher. Geologisch natürlich zu Südamerika zählend und zum nördlichen Festland Venezuelas sind es hier nur noch knapp 25 Km. Aruba gehört (wie die dritte der ABC-Inseln Bonaire – welche wir leider nicht besuchen – sowie Curacao und Sint Maarten) zu den Niederlanden. Aruba hat eine eigene Verfassung, Währung und Regierung ist aber kein souveräner Staat. Die Insel selbst ist geologisch überwiegend flach (der Wind pfeift teilweise kräftig rüber aber es ist ja sehr warm) und nur knapp 30 Km lang und 9 Km breit. Kilometerlange weiße Sandstrände ziehen sich entlang der Küsten. Außer im Osten, hier gibt es eine teils bizarre Felsenküste (die durch die peitschenden Wellen auch teils stark erodiert ist).

Der Tourismus ist hier eine der wesentlichsten Einnahmequellen. Entlang der langen Küste der Stadt Oranjestad reihen sich Hotels und Strandabschnitte wie an einer Perlenkette auf. Wir wollen weder die Innenstadt, noch die Strände besuchen. Eine Off-Road-Tour am Vormittag bis etwa 14 Uhr in den Osten zur Felsenküste und einigen anderen Orten wollen wir unternehmen. Am Abend steht noch eine Fahrt mit einem Segelkatamaran in den Sonnenuntergang auf dem Plan.

Gegen 9 Uhr gehts los, mit einem der bunten Off-Road-Fahrzeuge. In sehr rasanter Fahrt verlassen wir die Stadt, und fahren wenige Kilometer weiter ins Gelände. Zur wilden Ostküste, an die die Karibik in großen Wellen peitscht. Erstes Ziel ist die Natural Bridge Ruins. Eine vom Meer unterspülte Gesteinsformation, die wie eine Brücke erscheint. Die kleinere Felsenbrücke ist noch zu sehen und auch zu begehen. Die größere hat 2005 den vielen Hurrikans nicht mehr standgehalten. Die Extremwellen, die an die Brücke einschlugen führten über die Jahrzehnte zu vielen Rissen und letztlich zur Zerstörung.

Es geht weiter etwas nördlicher zu Bushiribana Gold Mill Ruins, ebenfalls an der Küste gelegen. Im 14. und 15. Jahrhundert wurde mit dem Goldschürfen begonnen. Ganze Gesteinsbrocken wurde zu zentralen Plätzen gebracht, an denen die Steine durch Goldmühlen zermahlen wurden. Vor so einer Ruine stehen wir und erklettern diese natürlich auch. Ein paar Kilometer weiter ist noch ein Tagebau der Mine zu sehen, der noch heute betrieben wird. Ob es sich lohne, konnte unser Guide nicht sagen. Nur so viel, es lohne sich offensichtlich nach jedem Gramm weiter zu schürfen.

Dritte Station ist eine Felsformation im Inland – Ayo Rock Formations & Indian Cave Drawings. Das besondere hier sind neben den gewaltigen Felsen die sich hier wie aus dem nichts kommend auftürmen, die Felsenmalereien der Ureinwohner. Bei einem Rundgang zwischen den Felsen konnten wir diese Malereien (die durch massive Gitter geschützt sind) sehen. 

Dann geht es mit dem Jeep in den Nationalpark Arikok. Über einen Höhenzug (Jamanotahügel 188m) geht es wieder Steil hinunter direkt an die Ostküste. Hier wo die Karibik mit großer Wucht auf felsige Lavaküste peitscht, kann man baden gehen. Hm, bei den Wellen? Ja, in einem Naturpool. Ringsum Gestein und hohe Wellen. Im „Pool“ dann aber ruhiges warmes Wasser. Zuvor geht es vom Parkplatz steil hinab (etwa 100 Stufen). 

Die Zeit verging dort auch schnell und wir fahren nun schon zurück zum Schiff. Dort angekommen entscheiden wir uns auf Grund der großen Hitze, keinen Stadtrundgang zu machen, sondern uns etwas zurückzunehmen. Am Abend haben wir ja noch die Fahrt in den Sonnenuntergang mit einem Segelkatamaran entlang der Westküste geplant.

Gleich am Hafenbecken stand der Katamaran bereit. Zunächst sah es gar nicht gut aus. Dort wo die Sonne stand, hing ein Regengebiet und fette Wolken. Aber das blieb zum Glück nicht so, kurz vor dem Sonnenuntergang hatten wir dann doch eine gute und spektakuläre Sicht auf dieses Naturschauspiel. Die Sonne geht hier deutlich schneller unter als in unseren heimatlichen Breiten. Zufrieden mit den Eindrücken des Tages kehren wir auf unseren Dampfer zurück und sitzen pünktlich zum Auslaufen mit einem Cocktail auf dem Balkon.

Seetag 30.12.21

Der Tag begint wie ein normaler Seetag. Frühstück und dann entspannen. Aber vorher steht wieder ein Coronatest an. Routiniert gehen wir um 9 Uhr zu diesem Test. 

Um 10 Uhr darf Ramona eine Stunde zunächst ins Spa und um 11 Uhr dann zu einer 80 Min. Massage. 

Ramona ist los und wenig später wird es aufregend: Kurz nach 11:00 Uhr klingelt das Kabinentelefon. Das Hospital ist dran und gibt mir die Info, dass es ein Problem mit meinem Coronatest gibt. Er sei wohl nicht eindeutig. Was auch immer das dann bedeuten soll. Ich (wir!) dürfen die Kabine ab sofort nicht verlassen. Man würde uns schnellstmöglich aufsuchen und einen PCR Test machen. Um 11:50 Uhr wird auch meine Frau bei ihrer Massage erreicht und muss diese abbrechen und auf die Kabine. Hier wird sie schon erwartet und macht den PCR Test, den ich kurz zuvor auch abgeben musste. Gleichzeitig wurden wir informiert, dass das Mittag auf die Kabine gebracht wird und wir natürlich diese nicht verlassen dürfen. Die Schwester sagte abschließend, dass wir in etwa 1,5 – 2 Stunden dann Klarheit hätten. Wenn sie anruft, sei die Quarantäne beendet, wenn aber der Doktor sich melden sollte, dann wäre es wohl ein positiver Befund. Ich fragte nach, ob mein Corona-Schnelltest Befund positiv war. Dazu konnte sie mir nichts sagen. Nur so viel, die Auswertung machen Maschinen und wenn da zu wenig Material da ist oder ein anderes Problem vorliegt, kommt es zu einer unklaren Diagnostik. Dies sei bei etwa 5-10 % der ganzen Tests so. Also noch kein Grund zu denken, man hätte das Virus. Um 12:30 Uhr dann Zimmerservice: Das Mittagessen kommt. Dann warten und warten. Um 15:08 Uhr klingelt endlich das Telefon. Meine Frau geht ran. Der Doktor ist dran, ihr schießt die Röte ins Gesicht! Dann aber doch überraschend Entwarnung. Der Doktor entlässt uns eben mal persönlich aus der angeordneten Quarantäne.

Huch, was war denn das heute! Auf diesen Schreck muss erst mal ein „Schnäpschen“ her. Auf dem Pooldeck besorgen wir uns einen Aperol Spritz und einen AIDA Cocktail. Danach geht es zur Kunstauktion ins Theatrium. Der Tag und der Rest der Reise ist gerettet!

Catalina Island (Dom. Rep.) 31.12.21

Der letzte Tag des Jahres! Von Oranjestad hatten wir mit dem Seetag 362 Seemeilen (670 Km) bis hierher zurückgelegt.

Für die auf unserer Tour nicht angefahrene dritte ABC-Insel kam einmalig die Insel Catalina ins Programm. Eine sehr kleine, nur 9 Quadratkilometer große Insel im Osten der Dominikanischen Republik und nur etwa 3 Kilometer Luftlinie vom Ausschiffhafen La Romana (unserem Abreiseziel) entfernt.

ein Panoramafoto vom Strand und der Kulisse

Die Insel hat etwa die Form eines Dreiecks, ist eine reine Privatinsel und unbewohnt. An ihrer Westküste befinden sich Badestrände, die auch häufig von Touristenbooten angesteuert werden. AIDA liegt relativ dicht an der Insel auf Reede. Mit den Tenderbooten geht es auf die Insel an den dortigen herrlichen Strand. Wir hatten uns darauf verlassen, dass es ein Mittagsbufett von AIDA hier gibt. Dem war auch so. Aber zwei „Essenstraßen“ mit einer Schlange von 30 – 40 Metern war uns doch zu viel. Also etwas zeitiger am Nachmittag dann wieder aufs Schiff zurück und einen Kaffee getrunken.

Am Abend steht (wie auf der ganzen Reise) keine Party an. Corona sorgt dafür. Viele kleine Veranstaltungen zur gleichen Zeit sorgen dafür, dass sich Menschenaufläufe und Kontakte in Grenzen halten. Die paar Kilometer vom Ankerplatz nach La Romana fährt die AIDAluna natürlich auch noch am Silvesterabend. Luftlinie wären es nur ein paar Kilometer. Aber da die Wassertiefe für einen so großen Pott nicht ausreicht, kann der direkte Weg nicht genommen werden. So wird die Fahrt noch 17 Seemeilen (als 31 Km) lang und gut 2 Stunden dauern.

Kurz vor Mitternacht wird das Pooldeck voll. Ein paar Crewmitglieder schlagen um 0:00 Uhr traditionsgemäß die Schiffsglocke um das Neue Jahr zu begrüßen. Fast genau um Mitternacht laufen wir auch in den Hafen von La Romana ein und legen an. Das wars dann! Vom sehr böigen Wind des Abends genervt und eigentlich schon geistig beim Kofferpacken, gehen wir unter Deck in unsere Koje. Unsere Abreise steht ja in ein paar Stunden an

La Romana 01.01.22

Abreisetag! Koffer gepackt. Kurz vor 10 Uhr verlassen wir die Kabine und gehen mit den Koffern ins Hafenterminal zum Einchecken bei Condor unserer Fluggesellschaft. Das geht schnell, denn wir dürfen die Überholspur nutzen. Ramona hat noch einen Massagetermin und ich mache es mir an Bord der Luna auf einem Sofa gemütlich. So vergeht die Zeit bis Nachmittag. Wir wechseln dann die Sachen und verpacken unser Handgepäck sorgsam und warten auf den Flughafentransfer. Auf Deck 11 treffen wir den Lektor und haben dann beste Unterhaltung. Der muss nämlich auch abreisen. Wir tauschen uns über Reisen und Erfahrungen wirklich lange aus. Eine sehr nette Plauderei. So vergehen die restlichen 1,5 Stunden und die AIDA Reise 2021 / 22 ist schon wieder Geschichte.

Eine besondere Reise unter Coronabedingungen. Kein gewöhnliches AIDA Flair. Viele, viele Einschränkungen. Das was AIDA für uns über die Jahre hinweg eigentlich so interessant gemacht hat, ist (hoffentlich nur) vorerst verloren gegangen. Wenig Unterhaltung und wenn, dann sehr abgespeckt. Keine Shows wie gewohnt (außer die Primetime). Das enttäuschte uns sehr. Urlaub und Erholung war es trotzdem. Aber noch so eine Reise unter Coronabedingungen wollen wir nicht mehr machen.