17.-18.12.23 Anreise nach Bangkok und zum Hafen Laem Chabang

Unsere Anreise beginnt in Berlin am BER. Pünktlich geht es los. Zunächst nach Wien. Von hier aus dann direkt nach Bangkok.

Im Anflug auf Bangkok ist der Himmel so gut wie wolkenlos und der Blick auf die Millionenmetropole mit dem sich durch Bangkok schlängelnden Fluss ist beeindruckend.

Das Kreuzfahrtterminal im Tiefseehafen Laem Chabang (Thailand) befindet sich etwa 100 Km südöstlich vom Flughafen Bangkok entfernt. Nach den anstrengenden insgesamt 11,5 Stunden Flug also noch fast 2 Stunden Bus fahren. Vom Hafen Laem Chabang fuhren wir bei unserer ersten Asientour schon einmal los. Verändert hat sich optisch nichts. Ein Industriehafen völlig ohne touristischen Scharm. Unser Schiff liegt hier am Laem Chabang Cruise Terminal A1, wo maximal 2 Kreuzfahrtschiffe hinpassen.

19.12.23 Leam Chabang mit Pattaya

Der erste „echte“ Urlaubstag. Erst um 18 Uhr Ortszeit ist das Auslaufen geplant. Alle Mann an Bord um 17 Uhr.

Zeit also noch einen Ausflug zu machen. Da wir bei der letzten Reise uns Bangkok ganz ausführlich ansehen konnten, haben wir uns entschieden nicht in die lange Fahrzeit (immerhin sind es bis Bangkok etwa 100 Km und bei dichtem Verkehr schon mal 2 Stunden Fahrzeit und mehr) zu investieren, sondern den Tag in Pattaya (das sind nur etwa 25 Km vom hiesigen Hafen hier) zu verbringen. Eine neue Location also. Gehört haben wir schon einiges von Pattaya. Hier sollen viele Deutsche leben und es gibt wohl so einige schöne Strände. Und kurz nach 9 Uhr geht es bei ordentlich hochsommerlicher Temperatur mit einem Bus sozusagen „rüber“ nach Pattaya. Quasi an das andere Ende der Bucht. Die englischsprachige Reiseleitung redete viel, verstanden haben wir eher wenig, da zu viele Infos zu schnell gesprochen und als nicht Sprachbegabte waren wir hier klar im Nachteil

Aber wir hatten uns im Vorfeld schon ein wenig mit Pattaya und der Geschichte hier beschäftigt. 

Pattaya, ein Top Urlaubsort!? Das kommt so erstmal nicht rüber. Schon von weitem sah man die großen Hotels an einem Strandabschnitt. Bettenburgen und Gastronomie soweit das Auge reicht. Viele offensichtlich Europäer in den Straßen. Oft ältere Herren mit relativ jungen Thai Frauen. Das die ersten Eindrücke.

Zuerst besuchen wir einen Juwelier! Quatsch eine ganze Schmuckfabrik. Das haben wir so in dieser Dimension noch nie gesehen. Handwerk in großer Fertigung, die man besichtigen konnte und dann der Showroom mit dem Verkauf. Da verblasst jedes Juweliergeschäft hinsichtlich Vielfalt und Auswahl. Die Preise gingen irgendwo bei 400 / 500 Dollar los und nach oben wohl keine Grenze (das teuerste was ich sah waren umgerechnet 16.500 Dollar für einen Ohrring). Um Schmuck zu kaufen waren wir aber nicht auf diesem Ausflug.

Unser Bus brachte uns an einen Hügel, von dem man einen Blick auf Pattaya Stadt und Strand erhaschen konnte. Pattaya – eine Großstadt, weitläufig in der Ausdehnung aber auch am Strand sehr dicht und hoch bebaut. Vom Aussichtspunkt, den wir zuerst erklimmen, sieht man am Ende des Bogens der langen Bucht auch den Tiefseehafen Leam Chabang.

Thailand ohne Buddha, kaum vorstellbar. Auch ein Besuch in Pattaya ohne die Besichtigung des Buddha Hill geht eigentlich gar nicht. Also geht es auf den Hügel Pratumnak Hill zum Tempelgelände Wat Phra Yai. Mitten drin umsäumt von einem Garten befindet sich die 18 Meter Hohe goldene Buddhastatue. Natürlich umgeben von etlichen kleineren. Sieben an der Zahl. Für jeden Wochentag eine Buddhastatue, so erfahren wir.

Danach haben wir noch über 3 Stunden Zeit um eine Shopping-Male oder den Strand zu besuchen. Da wir vom Shopping nichts halten, genießen wir den Strand und schauen uns dann auf dem Weihnachtsmarkt der Shopping-Male um. Der ist voll von Essensständen.

Natürlich sind wir pünktlich am Schiff und beobachten das Ablegen um 18:00 Uhr von unserem Balkon aus.

Das Ablegen im Industriehafen mit Blick auf das Kreuzfahrtterminal (rechts hinten)

20.12.23 – Seetag

Die Seereise hat begonnen. Wir fahren auf der ersten Etappe 1169 Km (631 Sm) mitten auf dem Golf von Thailand zunächst Richtung Süden, denn wir müssen auf dem Weg zu unserem ersten Stop die südlichste Spitze Vietnams umfahren. Damit haben wir dann auch schon den südlichsten Punkt der Reise erreicht. Der liegt diesmal etwa 1.700 Km vom Äquator entfernt im Bereich der nördlichen Erdkugel. Und wenn man „so dicht“ am Äquator vorbeifährt ist es warm, tropisch warm aber auf See gut auszuhalten. Im Laufe der Reise werden wir einige Kilometer nach Norden zurücklegen. Taiwan als nördlichster Punkt der Reise ist klimatisch der subtropischen Zone zuzurechnen. Da erwarten wir dann Ende Dezember angenehme Temperaturen etwa zwischen 16 und gut 20 Grad.

21.12.23 Ho-Chi-Minh-Stadt (Vietnam)

Hier im vietnamesischen Industriehafen von Phu My im Thi Vai International Port liegen wir seit kurz vor 8:00 Uhr fest. Vom südchinesischen Meer kommend waren wir in die Vinh Ganh Rai Bucht eingefahren und dann noch etliche Kilometer den Thi Vai River bis zum Kreuzfahrtterminal Richtung Norden hochgefahren. Und wir waren schon bei unserem erstem Besuch in Vietnam 2017 hier. Scheinbar hat sich nicht nur auf den ersten Blick hin am Hafenkomplex nichts geändert.

Diesmal wollen wir die Hauptstadt etwas näher kennenlernen. 2017, bei unserem ersten Besuch, fuhren wir einfach nur am Stadtrand vorbei, ins Mekong-Delta. Heute ist eine E-Bike-Tour in Ho-Chi-Minh-Stadt geplant. Mit dem Bus geht es zunächst die etwa 50 Kilometer bis in die Hauptstadt. Diese hieß früher Saigon. Ein Ort, der sich über viele Jahrhunderte sozusagen von einen Dorf im Sumpf (im ersten Jahrhundert) zu einer Metropole entwickelte. Sai Gon so der ursprüngliche Name wurde in der französischen Kolonialzeit zu Saigon. Mitte des 19. Jahrhunderts gehörte das Gebiet zur französischen Großkolonie Indochina. Sehr viele historische Bauten aus dieser französischen Zeit gibt es in den verschiedenen Stadtteilen. Die, die es nach dem Vietnamkrieg noch gab, wurden oft liebevoll bis ins Detail restauriert. So gibt es noch heute französische Baugeschichte an vielen Straßenecken. Neben den alten Kolonialbauten sieht man alte Tempel und verschiedene Kirchen. So auch die Kathedrale Notre Dame, welche 1959 zur Marienkathedrale geweiht wurde. Aber die Stadt ist eine echte Metropole geworden. Etwa 10 Millionen Einwohner und gebaut wird an allen Ecken.

Im Zentrum mit dem Bus angekommen übernehmen wir die E-Bikes und machen uns auf eine ganz wilde abenteuerliche Fahrt durch die Großstadt und deren gigantischen Mopedverkehr. Unser erster Stopp:

Die Kathedrale Notre Dame am Platz Cong Xa Paris; 1877-1880 aus rotem Backstein und Granit erbaut. Bei unserem Besuch mit Gerüst und Plane fast ganz verhüllt, denn eine Außenrenovierung steht an.

Also geht es schnell ein paar Schritte weiter, denn am Selben Platz befindet sich das Hauptpostamt. Bereits 1891 eröffnet, ist das nach den Entwürfen von Gustave Eiffel (ja, von dem Erbauer des berühmten Eiffelturms in Paris) gebaute Gebäude noch immer als Postamt in Nutzung. Wenngleich das Gebäude im Zeitalter der auch hier stattfindenden Digitalisierung vielmehr Wahrzeichen ist und von vielen Touristen nur noch als Sehenswürdigkeit aufgesucht wird.

Weiter fahren wir zum Saigon Sky Tower. Der Wolkenkratzer mit 262m Höhe war schon vom Bus aus zu sehen. Wir buchten eine Fahrt auf die Aussichtsplattform im 49. Stockwerk (also nicht ganz oben, denn das Gebäude zählt 68 Stockwerke), die uns einen sehr schönen Rundumblick über die Stadt gewährte und auch noch einmal das Wachstum dieser Metropole vor Augen führte.

Natürlich stand auch ein Marktbesuch auf dem Programm. Der Benh-Thanh-Markt sehr zentral gelegen, deshalb auch Zentralmarkt genannt, war somit unser nächster Halt. Hier kann man sozusagen alles kaufen, was man zum täglichen Leben benötigt und noch mehr.

Aber die Großstadt bietet noch viel mehr. Mit der Fahrt durch enge Gassen lernen wir die andere Seite der Großstadt kennen. Quasi das Leben hinter den glänzenden Fassaden.

Etwa 7,6 Mio Mopeds gibt es in der Stadt. Das merkt man im Gewusel des Stadtverkehrs. Verkehrsregeln scheint es hier keine zu geben, selbst eine rote Ampel wird hier als Empfehlung empfunden. Ein rechts vor links (so wie wir es kennen) oder Vorfahrtsregeln gibt es nicht. Alles bewegt sich. Die Grundregel eine scheint zu sein, nicht stehen bleiben und an dem anderen hinten am Heck vorbei. Irgendwie hat das auch immer gepasst.

Mopeds soweit das Auge reicht und immer irgendwie zwischen, vor und hinter allen anderen Verkehrsteilnehmern präsent.

Letzte Sehenswürdigkeit an dem wir mit unseren E-Bikes anhielten, war der Wiedervereinigungspalast. Ehemals Regierungssitz in der Hauptstadt Saigon (Südvietnam) bis 1975 als Präsidentenwohnsitz genutzt. Dann wichtiges Symbol für die Wiedervereinigung. Heute als Museum und Bildungs-/Tagungsstätte genutzt. 

Die E-Bikes mussten danach wieder abgegeben werden, da die mit einem Klein-LKW wieder zurück zum Schiff gebracht werden sollten. Da der Bus erst später los musste, bot sich noch etwas mehr als 1,5 Stunden freie Zeit, die wir natürlich nochmal nutzen, um sozusagen zu Fuß die nähere Umgebung zu erkunden. Ein Luxuskaufhaus war auf dem Weg und eine ganz besondere Strasse. Eine Bücherstraße. Hier reihte sich ein Buchladen an den anderen. Auch Lesekaffees waren hier zu finden. Sehr interessant die massive Anordnung der Läden. Wir haben in einen dieser kleinen Kaffees natürlich Rast gemacht und uns bei der Hitze des Tages ein kräftige Erfrischung gegönnt. Danach suchten wir unseren Bus und traten die lange Fahrt mit dem Bus zurück zum Hafen an.

Ach ja, und dieses Foto muss natürlich auch hier rein!

Nicht überall aber noch oft im Strassenbild, findet man solche Tafeln mit rein ideologischen Losungen und Sprüchen.

Am Schiff angekommen erfahren wir vom Kapitän, dass ein Anfahren des nächsten vietnamesischen Zieles Nha Trang (ein Tenderliegeplatz) auf Grund von erheblichen Monsunwinden und einem damit einhergehenden hohen Schwall an Wellen nicht möglich ist. Der Kapitän erklärt, dass man zwar dorthin fahren könnte, aber es könnte kein Tenderboot für Landgänge genutzt werden, so dass niemand das Schiff verlassen könne. Es sei einfach zu gefährlich bei einem hohen Wellengang auf ein Tenderboot überzusteigen. Man müsse aber in Phu My ablegen und würde nun versuchen einen Ersatzhafen organisieren. Dazu würde aber erstmal ein Seetag eingelegt. 

22.12.23 – Seetag

Es schaukelt ganz schön an diesem Tag. Wind um die 70 – 80 Km/h und Wellen von 4-7 Metern bringen das Schiff ordentlich zum Rollen. Das ist sehr unangenehm. Und man kann die Entscheidung des Vortages nun auch verstehen, das Ziel Nha Trang nicht anzulaufen. Aber im Laufe des Tages wird klar, wo wir ersatzweise hinfahren. Der Kurs geht in die östliche Richtung. Die malaysische Insel Borneo ist die grobe Richtung. Aber nicht das Land Malaysia, sondern das Sultanat Brunei soll das Ziel auf Borneo sein. Genauer gesagt der Hafen Muara. Die Überfahrt von Vietnam bis nach Muara sind 1172 Km (633 Sm). 

Die verkürzen wir uns (zumindest am Abend ein wenig) mit einer Weinverkostung. Quasi einmal Weinkarte von oben nach unten. Ja, nicht ganz, aber viel hat nicht gefehlt. 3x Rot, 2x Rose und 2x Weiß. Jeweils ein Glas zum Kosten. So war der Abend auf See, obwohl der Wellengang gegen Abend stark nachgelassen hatte, doch noch ganz schön aufregend.

23.12.23 Muara (Sultanat Brunei)

Hier zunächst der Kartenausschnitt zum wirklich exotischen Ziel Brunei.

Um 10 Uhr bei großer Hitze waren wir im Hafen angekommen. Vom Hafen Muara bis in die Hauptstadt Bandar Seri Begawan sind es mit dem Bus etwa eine ¾ Stunde Fahrzeit. Ein Sultanat hatten wir zuvor noch nie besucht. Das, was wir auf die Schnelle rausfinden konnten, war wenig aber völlig neu. Das kleine Land an der Nordküste von Borneo gehörte zu Kolonialzeiten zu Malaysia. Mit der Unabhängigkeit von Malaysia spaltete sich das Sultanat (in Malaysia gibt es davon weitere) zusammen mit Singapur von Malaysia ab. Singapur wurde Stadtstaat mit einer demokratischen Staatsform und Brunei ein eigenständiges Land von einem Sultan regiert. Weltweit gibt es nur zwei Sultanate als Staaten. Man möge meinen es sei eine rückständige und diktatorische Staatsform. Unser Reiseleiter versuchte uns vom Gegenteil zu überzeugen. Er vermittelte uns, dass Brunei eines der reichsten Länder der Welt sei (dank fossiler Brennstoffvorkommen) und ein sehr hoher Lebensstandard Wirklichkeit sei, den man in Asien und vielen anderen Teilen der Welt vergeblich suchen würde. Das alles wäre nur mit dieser Staatsform möglich und auch nur mit dem Islam. So ist der Islam hier auch die Staatsreligion und das gesamte Leben hier ist dem untergeordnet. Wir wurden schon an Bord der AIDA strikt darauf hingewiesen, dass es in Brunei kategorisch verboten sei, Symbole des christlichen Festes zu zeigen. Mit anderen Worten, eine Weihnachtsmütze oder ein T-Shirt mit Weihnachtsmotiv an Land führt direkt in den Knast. Auch andere Dinge sind streng geregelt. Im Land gilt die Scharia. Aber nun von der Politik zum Tourismus. Deswegen waren wir ja hier.

Auch in Brunei erwartete uns ein typische asiatischer Industriehafen ohne touristischen Charme.

Wir haben zuerst einen traditionellen überdachten Markt (den Tamu Kiangeh) besucht.

Danach sind wir zu einem Mittagessen in ein Coffee House, welches in eine Einkaufsmeile eingebettet war, gefahren. Es gab einheimische Speisen, die schön zubereitet und auch gut geschmeckt haben. 

Eine Bootsfahrt auf dem Brunei River hinaus in den wuchernden Regenwald stand als nächstes auf dem Programm.

Und tatsächlich haben wir schon nach kurzer Fahrt Mangrovenufer gesehen und als Top-Attraktion die vom Aussterben bedrohte Rote-Nasen-Affen.

Auf der Rückfahrt mit dem Boot zur Hauptstadt fuhren wir quer durch Kampong Ayer, einem schwimmenden Dorf auf Pfahlbauten. In den ärmlich wirkenden Dörfern leben nach Angaben der Reiseleitung noch etwa 30.000 Menschen und die haben ihre gesamte Infrastruktur auf dem Wasser verteilt. So auch Schulen und kleine Moscheen. Es würden aber immer weniger Menschen so leben, da ein Leben an Land viel abwechslungsreicher und vor allem einfacher sei. So schrumpfen diese historischen Siedlungen nach und nach. 

Der nächste Halt war dann das Museum des Sultans (Royal Regalia Museum). Neben Reliquien der Krönung (wie goldener Krönungswagen, Thron usw.) sind in diesem Museum einige ausgewählte Staatsgeschenke, die der Sultan über die Zeit seiner Regentschaft erhalten hat, ausgestellt. Es galt hier ein striktes Fotoverbot. Deshalb von diesem teils wirklich pompösen oft goldenen Kitsch und Sammelsurium keine Fotos.

Im Hintergrund das Royal Regalia Museum
Ein Teil der Krönungshalle im Zentrum der Hauptstadt

Höhepunkt der Tour sollten aber der Besuch von zwei Moscheen sein. Die erste Moschee, die Sultan-Omar-Ali-Saiffuddin-Moschee, gilt schon lange als Wahrzeichen von Brunei und als das höchste Symbol des islamistischen Glaubens in Brunei. Ein eher schlicht wirkender massiver weißer Bau, welcher vom Vater des jetzigen Sultans errichtet worden ist. 

Die Sultan-Omar-Ali-Saiffuddin-Moschee im Licht der untergehenden Sonne.

Danach ging es zu einer viel weitläufigeren Anlage und einer sehr prunkvollen Moschee. Die Jame Asr Hassanil Bolkiah Moschee. Schon von weitem sieht man die vier Minarette und die vielen Kuppeln. Diese Moschee ließ der jetzige Sultan erbauen. Da er der 29-igste Sultan in der Dynastie ist, hat diese Moschee auch 29 Türme mit goldenen Kuppeln. Das ist dann auch die größte Moschee des Landes und sie gilt wohl auch als die modernste Moschee der Welt. Ein echter Hingucker und auch das weitläufige Gelände drum herum, mit viel Garten und Wasser. 

Jame Asr Hassanil Bolkiah Moschee

Hineinschauen durften wir als nichtgläubige in beide Moscheen nicht! Das konnten wir aber verschmerzen. Außerdem reichte die Zeit dann sowieso nicht mehr.

Die Sonne ging unter und wir wurden auf dem Schiff zum Auslaufen zurückerwartet. Um 22:00 Uhr hieß es dann Leinen los und wir verabschiedeten uns von einem ganz unverhofften und exotischen Reiseziel.

24.12.23 – Seetag

Weiter geht es gen Osten. In eine Richtung, die wir noch nie genommen haben. 796 Km (430 Sm) bis zum nächsten Hafen. Viel Zeit für diese Strecke – ganze 34 Stunden. Da kann AIDA mit 23 Km/h etwas bummeln. Es geht zu den Philippinen. Von Festland kann man da nicht wirklich reden. Ein Inselstaat, der aus über 7000!! Inseln besteht, von denen aber nicht mal 900 bewohnt sind. Unser erster Hafen im Reich des Inselstaates ist Puerta Princesa auf der Insel Palawan. Um ihn zu erreichen müssen wir an der südwestspitze der langgezogenen Insel vorbei. Der Kreuzfahrthafen Puerta Princesa liegt nämlich an der Ostküste.

Aber heute ist aber auch Heiligabend.

Nicht das erste Mal wo wir da auf See sind! Und doch etwas besonders. Am Abend ein schönes Dinner für Zwei. Natürlich im ersten Gang mit einem traditionellen Kartoffelsalat mit Würstchen.

Highlight des Tages war die Weihnachtsshow im Theatrium um 21 Uhr.

25.12.23 Palawan (Philippinen)

Das erste Mal Philippinen, im Hafen Puerta Princesa auf der Insel Palawan. Einer der etwas größeren Landstücken im Westen des Inselreichs. In der Ausdehnung gut 400 Km lang und etwa 40 Km breit.

Wir machen heute aber alles anders! Kein Ausflug mit AIDA und auch kein sonst organisierter Landgang. Am Schiff werden wir persönlich von Jens (Ramonas Bruder) abgeholt. Ein Privatausflug in die unmittelbare Umgebung ist geplant und etwas Weihnachten sozusagen in Familie.

Ein Kleinbus brachte uns dann quer durch die kleine Location und das angrenzende Umland. Der erste Stopp war die Kathedrale der unbefleckten Empfängnis. Ein Bauwerk aus der spanischen Kolonialzeit. Mehrmals in verschiedenen Kriegen zerstört, wurde dieses Bauwerk immer wieder aufgebaut. Der jetzige Zustand reicht auf 1961 zurück und zeigt sich in einem neogotischen Stil. Hier war keine Innenbesichtigung möglich, denn es lief am 1. Weihnachtsfeiertag gerade eine Messe. Die Kirche war proppenvoll. Über Lautsprecher wurde zudem der Vorplatz mit der Predigt beschallt.  

Ein Stück weiter besichtigten wir ein für die hiesigen Einwohner sehr wichtiges Denkmal. Der Plaza Cuartal, ursprünglich Ende des 19. Jahrhunderts als Garnison errichtet, wurde dieser Ort im 2. Weltkrieg zu einem japanischen Militärlager für meist amerikanische Kriegsgefangene. Hier wurde an den zweiten Weltkrieg und die Gräueltaten der Japaner erinnert. 

Danach ging es etwas an den Stadtrand. Ein Schmuckwarengeschäft und eine Weberei mit angeschlossenen Verkaufsladen waren die nächsten Halte. 

Ein „Tier- und Pflanzenpark“, ein Aussichtpunkt und ein weiterer Familienpark waren andere Stationen. 

Nachdem die geführte Tour zu Ende war, gingen wir zum Mittagessen in ein Restaurant in dem modernen Palawan Heritage Center. Die Zeit verging dann viel zu schnell. Jens (der Bruder von Ramona) brachte uns pünktlich zur „alle Mann an Bord“ Zeit um 16:30 Uhr zum Hafen.

Gelb, blau, grün oder einfach bunt und rostig. Das sind die „Taxis“ hier.
Vor dem Hafen und überall in der kleinen Stadt warteten diese Moped-Taxis auf Gäste.

Um 17:00 Uhr legten wir ab in Richtung nächster philippinischer Insel Coron. Bis dahin waren es dann 393 Km (212 Sm), die wir über Nacht fahren.

26.12.23 Coron (Philippinen)

Von der philippinischen Insel Palawan kommend, weiter Richtung Norden, sind wir durch die ruhige Sulusee früh morgens an den Inseln der Coron Island angekommen. Unser Hafen befindet sich mitten in der Coronpassage (eine Art natürlicher Kanal zwischen zwei Inseln der Coron Island) und zwar in Coron Town. Ein kleiner Hafen mit gerade genug Platz für AIDA am Außen Lieger. Coron Island ist nicht eine Insel, sondern Coron umfasst etwa 70 Inseln. Meist kleine, die steil in die Höhe ragen. Das Gebiet ist durch Vulkane geformt und die Steinlandschaften sind oft mit satt grünen Dschungellandschaften bedeckt. Leben kann man hier sehr wahrscheinlich nur direkt am Wasser, an den kurzen schmalen Abschnitten, ehe es meist ziemlich steil hinaufgeht. Landwirtschaft oder Nutzviehhaltung mit größeren Tieren als Hühnern, hier wahrscheinlich nicht möglich. 

Das sind die gängigen Boote hier. Irgendwie strahlen die etwas abenteuerliches aus.

Wir machen einen Ausflug mit einem der traditionellen Fischerboote hier. Direkt hinter dem Heck der AIDA liegen diese kleinen Boote mit den Auslegern an beiden Seiten. Danach geht es direkt rüber auf die andere Seite der Coronpassage. Wir fahren auf eine der steil aus dem Wasser ragenden grünen Felsformationen zu und verschwinden quasi zwischen zweien in einer Bucht.

Im Bild rechts hinten geht es hinauf auf den Berg.

Da verlassen wir die abenteuerlichen Transportmittel und steigen direkt auf einen „Berg“. Über einen befestigten stufengesäumten steilen Aufstieg. Erst 163 Stufen hoch, dann 204 Stufen auf der anderen Seite runter. Durch das satte Grün war schon ein kleiner Blick auf glasklares Wasser möglich. Das ist der Kayangan Lake.

Unten angekommen, waren wir etwas geschockt, denn hunderte Menschen drängelnden auf den schmalen Stegen, die die Badestelle hier an den steilen Felsen einfassten. So schön klar und verlockend der Anblick des klaren Wassers war, umso größer war die Enttäuschung über die völlig überlaufene Location. Und dann kam noch die Ansage, dass man hier nur mit Schwimmweste ins Wasser darf. Auch gute Schwimmer und Rettungsschwimmer. Da half auch nicht das 5. Nachfragen. Ramona beugte sich schließlich der Bedingung und ich verzichtete auf Grund der Drängelei und dem fehlenden Genuss auf das Bad. Da wir gleich über den Berg gegangen waren, brachen wir deutlich vor der Zeit auf, um oben auf der Aussichtsplattform ungestört die Aussicht genießen zu können. Das gelang auch.

Ein herrlicher Blick in die Bucht mit den traditionellen Booten. Ein Genuss fürs Auge und so mag man sich optisch vielleicht das Paradies vorstellen.

Zurück ging es dann zur AIDA mit einer kleinen Panoramafahrt entlang der Felsenküste und einigen Badestellen, die von weitem wirklich schön anzusehen waren. Und zwar nicht nur, weil die Menschenleer waren. 

27.12.23 – Seetag

Die Überfahrt nach Taiwan ist mit 1.311 km (708 Sm) relativ lang, die aber an nur einem Seetag zu schaffen sind. Es geht sozusagen mit Volldampf in etlicher Entfernung an der philippinischen Hauptinsel durch das südchinesische Meer nach Norden. Wir sind auf dem Weg zu den beiden nördlichsten Reisezielen der Tour auf der Insel Taiwan.

28.12.23 Kaohsiung (Taiwan)

Taiwan: Eine Insel, etwa so groß wie die Fläche von Baden-Württemberg (aber mit mehr als doppelt so viel Einwohnern) in 180 Kilometern Entfernung zu Festlandchina gelegen. Wir kennen den Namen Taiwan von vielen Produktetiketten (Made in Taiwan) und ansonsten seit gut zwei Jahren regelmäßig aus den Nachrichten. Hier geht es verkürzt gesagt, um die Zugehörigkeit Taiwans zu China oder eben nicht. Das interessiert uns aber bei unserer Reise hier hin nicht. Wir freuen uns darüber, (um es völlig neutral zu formulieren) die Insel in diesen bewegten Zeiten überhaupt einmal besuchen zu können.

Morgens kurz nach 7 Uhr bei bedeckten Himmel laufen wir in das langgezogenen Hafengebiet ein.

Erste Station in Taiwan ist Kaohsiung – eine 2,8 Millionen Einwohner Stadt – im Südwesten der Insel, wo wir in einem großen (28 Kilometer langen) Hafen am neuen Kreuzfahrtterminal anlegen. Ein imposanter Bau, der ziemlich lang gestreckt und sehr funktional ausgerichtet ist.

Wir hatten in Vorbereitung der Reise überlegt, was wir hier machen. Ein Bummel durch die breiten großzügigen Straßen Kaohsiung die mit Hochhäusern und viel Glasfassaden gesäumt sind, war für uns keine Option. Ganz in der Nähe von Kaohsiung (in der südwestlichen Küstenebene) befindet sich die alte Hauptstadt Taiwans – Kainan. Auch eine Großstadt mit 1,9 Mio Einwohnern. Tainan ist die Geburtsstadt Taiwans und die älteste Stadt der Insel und blieb bis zum Ende des neunzehnten Jahrhunderts das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Taiwans. Auch deshalb bietet Tainan viele berühmte historische Stätten. Also führt uns der längste Teil des Tagesausfluges in diese Stadt. Auf dem Rückweg planen wir in Kaohsiung noch einen Stopp am Lotussee. Dazu später mehr.

In Tainan angekommen besichtigen wir als erstes den Koxinga Schrein. Das ist eine Art Ahnenheiligtum, wo es in Asien (alleine in Tainan etwa 300) traditionell viele davon gibt. Hier aber mit einem besonderen geschichtlichen Hintergrund. Die ziemlich große Anlage ist sehr farbenfroh gehalten. Rot, grün, gelb, blau selbst die Fliesen sind nicht einfach aus Beton oder grauer Keramik. Ein echter Hingucker ist dieser Schrein. In der großen zentralen Halle erfährt man, dass Koxinga keine Gottheit ist, sondern ein Nationalheld. Er hatte mit seiner Armee 1661 die niederländischen Kolonialisten besiegt und somit für alle Zeit von der Insel vertrieben. Koxinga starb mit nur 37 Jahren. Er gilt aber trotzdem als einer der wichtigsten historischen Personen in der Geschichte Taiwans. Mit dem Schrein wurde ihm ein schon über Jahrhunderte weg währendes Denkmal gesetzt.

Auf der anderen Seite der Strasse hatten wir noch einen chinesischen Tempel entdeckt. Bevor wir wieder am Bus sein mussten wollten wir natürlich auch da mal rein schauen. Von außen war das Bauwerk durch viele leuchtend rote Laternen sehr auffällig. Innen sehr üppig geschmückt und wir sahen nur Darstellungen von Frauen. Es handelt sich um den Lady Linshui Tempel. Diese Lady ist eine Gottheit, die aus der Legende einer Frau namens Chen Jinggu hervorgegangen ist. Sie war eine Regenschamanin, die gegen Schlangendämonen kämpfte und nach ihrem Tod eine Meisterin der Geburtspraxis wurde. Wir erfahren, dass diesen Tempel vor allem Menschen mit Kinderwunsch aufsuchen und beten.

Als nächstes bewegen wir uns nun auf den Spuren von Konfuzius. Ja, genau – dem großen chinesischen Philosophen. Wer kennt nicht den Ausspruch: „Schon Konfuzius sagte…“ Hier dazu gleich eine wirklich bemerkenswerte Weisheit der Konfuzius-Lehre.

Wie schon Konfuzius sagte? Der Mensch hat drei Wege, klug zu machen. Erstens durch Nachdenken. Das ist der edelste. Zweites durch Nachahmen. Das ist der leichteste. Drittens durch Erfahrung. Das ist der bitterste.

Dieser einflussreichste Gelehrte und Philosoph Chinas lebte 551-479 vor Christus. Sein Ziel war die Überwindung des politischen und gesellschaftlichen Chaos seiner Zeit, welche in der chinesischen Geschichte dieser Zeit herrschte. Seine Lebensweisheiten sind vielfach bis heute übermittelt und bilden aktuelle Kernwerte ab, wie z.B. Menschlichkeit, Güte und den Sinn für Moral.

In Taiwan hat fast jede größere Ortschaft einen eigenen Konfuziustempel. Der Tempel hier in Tainan ist der ällteste in Taiwan und befindet sich mitten in der Großstadt. Ursprünglich erbaut im Jahr 1666, oft zerstört und wieder aufgebaut. Zuletzt groß renoviert 1977. Die Bauwerke sind eine Augenweide. Eleganz und Symmetrie beherrschen die Anlage, aus der Song Dynastie. In der Mitte der Tempelanlage befindet sich die Dacheng Hall mit ihrer wunderschönen sehr reich verzierten und bunten Dachgestaltung.

Nach einem schnellen und wirklich chaotischen Mittagessen in einem überfüllten Restaurant besichtigen wir noch das Gelände, auf dem heute der Chikan Tower (ChiKanLou) steht. Der darauf befindliche Pavillon wurde von den Holländern erbaut und zwar an der Stelle des “Fort Provintia”. Nach der Fertigstellung 1653 kontrollierten die Holländer von hier aus den Verkehr, da zwischen Anping und der heutigen Stadtmitte eine Lagune lag. Am Südtor sehen wir neun Sockel, die von dem schildkröten förmigen Stein Bixi getragen werden. Der Bixi, von dem es heißt, er sei einer der neun Söhne des Drachenkönigs und trage gerne schwere Gegenstände, hat viel zu den volkstümlichen Legenden des Chikan-Turms beigetragen, die noch heute erzählt werden. Eingefasst sind die Steine von viel Wasser. Viele Khoi Fische schwimmen, nein drängeln sich, in den Wasserpassagen und dem Becken.

Nach dieser Station fuhren wir zurück nach Kaohsiung. Eine gute 3/4 Stunde nur ist man unterwegs. Am schon späteren Nachmittag war der Lotussee unser nächstes und letztes Ziel in der Hafenstadt. Hier am Lotussee sind rings um den See viele verschiedene Tempel verteilt. Es geht zu Fuß ein Stück am Ufer entlang. Schon von weitem fallen die vielen Pagoden, Pavillons auf und auch Märkte säumen den Uferweg.

Aber ein Highlight sehen wir leider nur verhüllt. Die Drachen-Tiger Zwillingspagode. Über einen ungewöhnlichen Zick-Zack-Weg über Wasser führend, erreicht man die eigentlichen Türme der Pagode, die gerade aufwendig saniert werden. Das Maul des Drachens ist der Eingang in das Gebäude und das Maul des Löwen der Ausgang. Sehr farbenprächtig verspielt und teils kitschig ist diese Tempelwelt. Aber auch schön anzusehen. Da wir nicht in die Pagode hinein dürfen sehen wir uns alternativ die anderen Pagoden und Tempel in der Nähe an.

Im Vordergrund gut zu erkennen die Zick-Zack-Brücken. Diese begeben uns in Taiwan öfter. Kurz erklärt: Zick-Zack-Wege sind eine Art Schutzweg, da böse Naturgeister nur geradeaus gehen können. So der Glaube. Tatsächlich aber sind die dekorativen und teilweise kunstvoll verarbeiteten Brücken Teil der langen chinesischen Tradition und Faszination für die Gartengestaltung.

So die Frühlingspagode. Das sind lustige und farbenfrohe Drachen mit weit aufgerissenen Mäulern, in die man hineingehen kann. Eingesäumt ist der bunte Drachen von zwei achteckigen Türmen in Grün und Gelb, die dem Guandi (Kriegsgott), gewidmet sind.

Gleich gegenüber der Frühlingspagode befindet sich der Tempel der Gerechtigkeit (Chi Ming Tang Temple). Der Chi-Ming-Palast, auch Dili-Que-Halle genannt, ist auch ein sehr spektakulärer Tempel am Lotussee. Er wurde erst 1973 als dreistöckiges Gebäude im Palaststil mit großartiger Architektur wieder aufgebaut. Der Tempel ist hauptsächlich den beiden Weisen Konfuzius und Lord Guan gewidmet.

Ganz zum Schluss besuchen wir noch den prächtigen Tempel des Medikus. Der Tzu-Chi-Tempel (eher ein Palast) ist Kaiser Baosheng gewidmet, auch bekannt als Da Da Gong und Wu Zhenren. Es heißt, er war der Gott der Medizin und sein richtiger Name war Wu Kui – ein Arzt in der nördlichen Song-Dynastie. Er heilte Patienten, die schon lange krank waren, lehnte jedoch die hohe Belohnung ab.

Für uns eine Fülle von Farben und Informationen auf unserer heutigen Tour. Da erschöpft man geistig schon. Und so reicht es eigentlich für heute an Eindrücken. Es war wirklich echt viel! Die Tour durch die Stadt ist zu Ende. Wir freuen uns auf den Abend und das Essen auf dem Schiff.

Hier noch ein paar Strassenimpressionen – ohne Tempel.

Kaohsiung Taiwan Kaohsiung-85-Building… In Asien wir sehr oft nach Feng Shui gebaut. Das bedeutet (so erklärte man uns), dass in die Fassaden so gestaltet werden, dass böse Geister und Demonen genügend Fluchtwege aus dem Haus haben. Deshalb sieht man oft „Lücken“ und Durchgänge in den Fassaden. Das Hotel in der Hafenskyline ist ein typisches Beispiel dafür.

29.12.23 Keelung (Taiwan)

Unser Hafen heute von 11 bis 20 Uhr ist Keelung, an der Nordküste Taiwans gelegen und in unmittelbarer Nachbarschaft zur Hauptstadt Taipeh.Über Nacht waren wir 457 Km (247 Sm) in den Norden von Taiwan gefahren.

Blick vom Schiffsbalkon auf die Stadt Keelung.

Die Hauptstadt Taiwans könnten wir heute besuchen. Entgegen der meisten Touris, wollen wir aber nicht in die Millionenmetropole eintauchen, sondern etwas fernab des Trubels, einen Spaziergang in die Goldgräberstadt Jiufen unternehmen. Das Wetter ist schon bei der Ankunft mit gerade mal 19 Grad und ohne Sonne nicht so gut. Mit dem Bus geht es vom Hafen direkt hinauf in das Gebirge. Von Minute zu Minute wird es wolkiger und düsterer. Dann fängt es an zu regnen. Wir erfahren von unserer Reisebegleitung, dass dies in den Bergen hier wohl an mehr als 200 Tagen ganztägig regnet. Das hänge mit der Höhe und der direkten Lage am Meer zusammen. Regenfronten würden hier abregnen. Der Bus hält im seichten Regen an der Old Street Jiufen, wo man direkt in die engen Gassen mit den kleinen Geschäften und Cafés hineingehen kann. Die Gassen sind sehenswert und es gibt so gut wie keinen Autoverkehr hier. Nur viele Mopeds donnern hupend und schlingernd an einem vorbei. Wir steigen die ganz vielen und steilen Stufen am Berg hinauf. Eigentlich passt in den Berg besser. Denn in den Berg integriert sind viele kleine Häuschen, die aneinandergereiht eine scheinbar endlose Einkaufsstrasse bilden.

Der Busparkplatz und der Blick ins Tal.

Der Ort im bergigen Norden der Insel zog einst während der Qing-Dynastie im 19. Jahrhundert viele Goldgräber und Bergleute an, die hier meist privat ihr „Glück“ suchten. Etwa um 1950 waren die Goldvorkommen so erschöpft, dass die kleine Stadt an Bedeutung verlor und fast in Vergessenheit geriet. Mehr oder weniger zufällig diente die Stadt dann Ende der 1980er Jahre mehrfach als Filmkulisse. Hier entdeckte man sozusagen die historische Pracht der alten Gassen und traditionellen Teehäuser neu und entwickelte den Tourismus. Heute bei dem immer heftiger werdenden Regen sehen wir von der Pracht nicht viel. Wir sind froh, das wir einigermaßen trockenen Fusses und Hauptes in den Menschenmassen vorankommen, die sich hier durch die Engen Gassen schieben.

Das wohl größte Teehaus am Hang des Ortes. Im strömenden Regen war es nicht ganz einfach das Teehaus im Foto in Szene zu setzen.
Nochmal ein Blick ins Tal.
Überall in den Gassen dichtes Gedränge.
Und an einem Tempel kommt man auch hier oben im Goldgräberdorf nicht vorbei.

Interessant war der Ausflug dennoch. Trotz des Regens. Am Ende war sogar noch eine Teestunde zelebriert worden. Ganz traditionell.

30.12.23 – 5. Seetag

Es geht von der Insel Taiwan Richtung Westen zu den Inseln der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong. Diese erstreckt sich über eine sehr große Halbinsel sowie 263 Inseln, von denen die wichtigsten Lantau Island (147,2 km²), Hong Kong Island (78,6 km²), Chek Lap Kok (14,6 km²), Lamma Island (13,9 km²), Tsing Yi (10,7 km²) sind. Unser Hafen in der Sonderverwaltungszone wird an der Insel Kowloon sein. Bis dahin sind es von Taiwan 906 Km (489 Sm).

31.12.23 – 01.01.24 Hongkong

Heute zeitig aufstehen! Und das im Urlaub. Aber wann kommt man mal nach HongKong und dann auch noch mit dem Schiff in die erwachende Metropole. Also 5 Uhr klingelte der Wecker und es ging so schnell es ging an Deck, bis ganz ob mit Rundumblick auf die Stadt. Mit dem Anlegen Mitten in der Stadt in Victoria Habour (Ocean Terminal: Tsim Sha Tsui) war dann auch schon das erste Highlight des Tages absolviert.

Nach dem Frühstück wollten wir die Stadt am Silvestertag etwas näher kennen lernen. Also mit dem Bus auf geführte Tour. Von der Pier ging es im Stadtteil Kowloon durch die Häuserschluchten zu dem ersten Stop am Stadtpark. Der etwa 8 Hektar „große“ HongKong Park, ist eine 1991 eröffnete, sehr schön gepflegte Anlage inmitten von Hochhäusern in einen steilen Hang – dem Victoria Gipfel – eingebettet. Im sehr schön gepflegten Park befinden sich ein Teich, Wasserfälle oder Stromschnellen, eine Sportanlage, eine große Vogelvoliere, Museen, ein Pflanzen-Wintergarten und ein Kinderspielplatz. Auch der Olympische Platz von HongKong befindet sich hier. Er ist eine Art offenes Amphitheater im antiken griechischen oder römischen Stil und bietet etwa 900 Menschen Platz. Während der Olympiade in Peking 2008 fanden in HongKong einige Wettbewerbe statt und in diesem Park zelebrierte man die offiziellen Zeremonien. Heute wird der Olympische Platz für Theaterstücke, Konzerte, Sport und Unterhaltungsspiele genutzt.

Durch einen Autobahntunnel geht es von dem Stadtteil Kowloon hinüber auf die Insel HongKong Island. Unser Weg führt durch teils sehr enge Strassenzüge steil und serpentinenartig hinauf auf den Victoria Peak, dem mit 552 m der bekanntesten und höchste Berg der Stadt.

Kurz vor dem Aussichtspunkt.

Zwar nicht ganz oben aber mit einem atemberaubenden Blick, gibt es da eine Aussichtsplattform auf das Panorama der an die Victoria Harbour Wasserstraße angrenzenden Stadtteile. Wahnsinn der Blick. Platz 1 in der Rangliste der Wolkenkratzer! Nirgendwo auf der Welt gibt es auf kleinstem Raum bzw. innerhalb einer Stadt so viele. Derzeit sind es 517 Gebäude, die höher als 150 Meter hoch sind. Die Kulisse von New York, die wir ja schon bei unserer Transamerikareise bewundern konnten, bietet „nur“ 300 Gebäude dieser Kategorie. Mal zum Vergleich, die berühmte Skyline von Frankfurt (Main) besteht aus 17 solcher Gebäude und nimmt in der weltweiten Städterangliste der Wolkenkratzer nur Platz 71 ein. Was für ein Gigantismus also hier in Hongkong!

Das beeindruckende Panorama – leider etwas im Dunst.

Weiter ging es danach nach ganz unten an eine Bucht mit einem der schönsten und längsten Strände die HongKong bieten kann. Bei gut 27 Grad an diesem Tag war aber so gut wie kein Badender zu entdecken. Offensichtlich war es zum Baden zu kühl. 

Danach war der erste Teil des Tages in HongKong geschafft. Zwischenstation auf dem Schiff, mit einem Mittagessen und einem kurzen Mittagsschläfchen, denn der Tag sollte noch lang werden. 

Am späten Nachmittag gegen 17:30 Uhr verließen wir erneut das Schiff, um noch einen der beliebtesten und bekanntesten Straßenmärkte zu besuchen und anschließend noch einmal auf den Victoria Peak zu fahren. Das war so geplant, da wir unbedingt die Skyline der Stadt am Tag und einmal in der Nacht sehen wollten. Inklusive der Dokumentation in Form eines schönen Fotos.

Schon beim Losfahren am Hafen sahen wir Menschenmassen in den Hafen strömen. Massen, wie wir es nie gesehen haben. Dazu muss man wissen, dass das berühmte Feuerwerk in HongKong 3x hintereinander wegen Corona ausfiel. Das Feuerwerk 2023 zu 2024 war nun nach dieser Zeit für viele das absolute Camback-Highlight. Und da das Feuerwerk um Mitternacht zwischen zwei Inseln (Kowloon und HongKong Island und quasi vor unserem Liegeplatz) auf dem Wasser stattfinden sollte, strömten wohl etwa 1,5 Mio Menschen zum Ufer.

Aber nochmal zum Abendausflug zurück: Wir hielten in unmittelbarer Nähe zu einem der bekanntesten Märkte Asiens. Der Temple Street Night Market in Hongkong (nach dem hier befindlichen Tin Hau Tempel benannt) befindet sich im Stadtteil Hong Lok auf Kowloon. Das Treiben hier auf dem Straßenmarkt fängt erst an, wenn es dunkel wird. Wir, gegen 19 Uhr angekommen, sehen Massen die in die Straße strömen und sich an den vielen typisch chinesischen Handelsständen mit den vielfältigsten Angeboten beschäftigen und natürlich auch kaufen. Es geht richtig chaotisch und teilweise sehr eng zu. Highlight dieses Marktes sind die vielen kleinen Restaurants rechts und links der Straße und die zig Garküchen, die es hier gibt. Gewöhungsbedürftige Gerüche, Speisen und Zusammenstellungen, die wir nie so essen würden, prägen die Foodscene hier an den Garküchen. Tischmanieren scheint es keine zu geben. Alles wirkt sehr einfach und ist doch irgendwie faszinierend.

Menschenmassen an den Strassenküchen.

Nach gut 2 Stunden hier am Markt ging es noch einmal auf den Hausberg hinüber auf die andere Seite des Victoria Habour. Und es war wirklich spektakulär das abendliche Panorama von dort oben. Aber schaut selbst die Bilder.

Am Silvesterabend gelingt ein Foto der Skyline ohne Dunst und Smog.

Bei unserer Rückkehr zum Schiff war dann die Innenstadt komplett abgeriegelt und wir gingen ca. 1,5 Km zu Fuß durch eine sehr lange und auch überfüllte Einkaufsmeile zum Schiff. Wir freuten uns auf den bevorstehen den Jahreswechsel in 2,5 Stunden und putzten uns dafür etwas raus. Suchten in aller Ruhe ein gutes Plätzchen auf dem Pooldeck und verfolgten bei einem guten Sektchen die Silvestershow. Das Feuerwerk zum Jahres Wechsel in dieser Metropole war dann natürlich gigantisch, einmalig. 

Am 01.01.2024 um 5 Uhr – wir haben das (wen wundert es) verschlafen, legte AIDAbella ab und machte sich auf den Weg Richtung Vietnam. 898 Km (485 Sm) galt es am 01.01. und 02.01.2024 zu fahren.

Am Abend des Neujahrstages auf See ging‘ dann noch fein Essen ins neue Jahr sozusagen. Im Rossini hatten wir für 19 Uhr gebucht. Es war wieder mal ein schönes elegantes mehrgang Menü.

02.01.24 Passage der Halong Bucht

Im Golf von Tonkin erreichen wir die Halong Bucht. Der vietnamesische Name dieser Bucht ist Vinh Ha Long und bedeutet übersetzt soviel wie „Bucht des untertauchenden Drache“. Es ranken sich einige Geschichten um die Entstehung der Bucht. Einer Legende nach soll die Landschaft durch einen Drachen entstanden sein, der mit seinem gewaltigen Schwanz versehentlich tiefe Furchen durch das Land am Meer zog. Die wissenschaftliche Erklärung: Die Bucht entstand im Holozenzeitalter, wo sogenannter Kegelkarst (feuchttropisches Carbonatgestein) mit Wasser vollgesogen ist. Dabei versank dann ein Teil der Gesteine und es blieben oft hochaufgeschossene karge oder sattgrün überwucherte Kuppen übrig, die aus dem Meer ragen. Solch geformter Karst beherbergt dann auch viele teils spektakuläre natürliche Höhlen, Grotten und Rinnen. Die Panoramen der so aufschießenden Inselwelt inmitten des grün schimmernden Meeres wirken einzigartig, paradisisch und total faszinierend. Das UNESCO Weltnaturerbe zählt somit wohl zu recht zu den interessantesten Reisezielen weltweit.

Stunden vor der Hafenankunft (ab etwa 8 Uhr – wir waren noch beim Frühstück) waren schon im Dunst des Meerwassers die steil aufragenden Felsen zu sehen. Wir schlängelten uns mit dem Schiff langsam an dieser einzigartigen Insellandschaft vorbei. Es soll insgesamt etwa 1960 solcher Inselchen geben. Die wenigsten sind bewohnt.

Etwa eine Eineinhalbstunde vor dem Hafen fiel uns auf, dass viele verschiedene Schiffe rechts und links von der AIDA vor Anker lagen und offensichtlich da auf Reede be- und entladen werden. Später im Hafen Cai Lan haben wir dann erfahren, dass dies hier so ist, da der Hafen eigentlich nur eine Anlegemöglichkeit für zwei große Schiffe bietet.

Die anderen möglichen Liegeplätze seien einfach zu flach und ließen keinen Hafenbetrieb für große Schiffe zu. Deshalb würde sämtliches Ladegut in der Bucht auf Reede umgeschlagen. Und zwar von Großschiffen auf kleine Frachtschiffe, die dann direkt über die Vinh Cura Luc ins Landesinnere oder in andere Küstenorte fahren. 

Kurz vor dem Anlegen: Im Hintergrund eine Seilbahn. Angeblich die mit dem längsten freitragenden Seil.

02.01. 24 Cai Lan / Halong Bucht

Unseren Hafen Cai Lan (Liegeplatz am Halong International Cruise Port) erreichen wir um 11:00 Uhr, also kurz vor dem Mittag und es geht gleich von Bord.

Wir haben uns entschieden am ersten Liegetag „in die Felsenlandschaft“ zu fahren. Mit einer Dschunke (das sind die hier so bezeichneten bunten kleinen und großen Ausflugsboote) fuhren wir bei einem Essen etwa 70 Minuten hinaus in die Inselwelt.

Das ist so eine Dschunke.

Am ersten Ausstiegsort erwartete uns eine Felsenlandschaft in die wir mit dem Paddelboot durch einen natürlichen Tunnel hineinfahren konnten. Hier paddelten wir eine gute Halbe Stunde einmal um die Landschaft und begaben uns dann wieder auf die Dschunke.

Da wir bis zur Weiterfahrt noch etwas Zeit hatten, sahen wir dem Gedrängel der vielen an- und abfahrenden Dschunken zu. Was für ein Wahnsinn! Obwohl eigentlich kein Platz mehr zwischen unserer und der Backbord liegenden Dschunke war, drängelte sich eine weitere mittelgroße Dschunke noch dazwischen. Nach dem Motto was nicht passt wird passend gemacht, fuhr die ankommende Dschunke mit ordentlich Stahl-auf-Stahl-Geräusch zwischen rein. Das wäre so üblich hier. Und genauso sahen die stählernen Dschunken auch aus. Verbeult, verrostet und teilweise mit großen Rissen in der Außenhaut, die wohl mehr oder weniger notdürftig repariert waren.

Na, passt das noch dazwischen? … Na sicher!!!
Geht doch!

Weiter ging es mit unserer Dschunke zu einer anderen Insel – Bo Hon. Dort war es nicht ganz so eng aber es waren auch viele Menschen hier. Über eine Felsenstufen Treppe geht es ein ganzes Stück steil hinauf zum Eingang einer Höhle. Die Höhle Hang Song Set ist von den Ausmaßen her gigantisch. 12.200 Quadratmeter groß und teils 30 Meter hoch, ist die Höhle in drei „Räume“ untergliedert, in der man beeindruckende Stalaktitenformationen bestaunen kann. Imposant und interessant in diesen Dimensionen hatten wir so etwas noch nicht gesehen.

Die Aussicht von der Plattform der Haupthöhle nach draußen.

Danach war der Ausflug schon vorbei. In den Sonnenuntergang hinein, ging es wieder etwa 70 Minuten zurück zur AIDAbella und gleich an Bord.

Für einen kurzen Augenblick mitten in der Bucht auf dem Rückweg zu AIDAbella.

03.01.24 Cai Lan / Halong Bucht

Heute liegen wir noch bis 13 Uhr hier. Um dem Massentourismus des letzten Tages hier zu entgehen, hatten wir uns kurzfristig für eine E-Bike-Tour entschieden. Im Regen mit viel Wind auch, ging es los. Nur eine kleine Gruppe wagte die Ausfahrt.

Das Wetter wurde aber gleich viel besser und die Tour machte auch deshalb sehr viel Spaß. Eine tolle schöne Radtour in die Stadt und entlang der Küstenlinie mit herrlichem Blick auf den nahen Teil der bizarren Inselwelt.

Zum Schluss haben wir noch einen Stopp an einem Markt eingelegt. Der hiesige Fischmarkt war für uns ein Erlebnis. So etwas hatten wir in dieser Form und Vielfalt noch nie gesehen. 

An einem Tempel vorbei )natürlich schauten wir auch da rein) und über die große Brücke (Cau Bai Chay) ging es zurück zur AIDAbella.

Um 13 Uhr legten wir dann schon ab und nahmen den Weg nach Da Nang in Angriff. Das waren dann über Nacht 561 Km (303 Sm). 

Die ständigen Begleiter bei der Ausfahrt – die traditionellen kleinen Fischerboote.
Reede für die Frachter.
Hier wird in der Bucht weit draußen umgeschlagen.

04.01.24 Hue / Da Nang

Um kurz nach 8 Uhr machen wir am Liegeplatz Tien Sa Terminal fest. Unser heutiges Ziel – Da Nang – ist eine der Mio-Städte in Vietnam. Sie liegt an der Mündung des Han Rivers. Besonders sehenswert sind die vielen Brücken, die diesen Fluss überspannen und einige weitere dieser Gegend. So soll es eine goldene Brücke, welche von zwei riesigen Felshänden gehalten werden, in einem Gebirgszug geben. Die werden wir nicht sehen, denn wir haben andere Ausflugspläne. Eine neuere und gleichsam spektakuläre Brücke war uns am Ende des Ausflugs aber dann doch noch einen Fotostopp wert – die Drachenbrücke.

Aber zurück zum Anfang des sehr interessanten Ausfluges. Am industriellen Container-Hafen ging es beim Einsteigen in den Bus mit einer kleinen Überraschung los. Eine deutschsprachige Reiseleitung. Das war schon mal gut, denn hier in Asien gibt’s das eher selten. Wir fuhren mit dem Bus auf wohl kürzesten Weg (der dennoch eine Stunde Zeit in Anspruch nahm) raus aus der Millionen-Stadt, in den Ort Hoi An.

Einem Ort mit einer Altstadt, die zum UNESCO Welterbe zählt. Dort angekommen fielen tatsächlich gleich die Gassen mit den vielen alten Gebäuden auf. Die alten Gebäude (etliche so um die 200 Jahre alt), teils stark verwittert und oft schon auf den ersten Blick mal mehr mal weniger baufällig, beherbergen im Erdgeschoss fast ausnahmslos kleine und etwas größere Läden oder Wirtschaften. Man lebt hier ganz offensichtlich vom Tourismus und vom jetzt. Mit dem jetzt meine ich, dass sichtbar kaum saniert und renoviert wird. Jedenfalls entdeckten wir nur ein Bauwerk, was gerade saniert wird. Das ist die berühmte japanische Brücke. Die war bei unserem Besuch nur in Fragmenten wahrnehmbar, denn sie wird von Grund auf 1:1 saniert. 

Ein landestypisches Mittagessen stand auch im Ausflugsprogramm. Das hatten wir – mit den Erfahrungen von Massenabfertigung in Taiwan – schon als notwendiges Übel im Programm angesehen. Um so mehr war dann die Überraschung groß, als wir in einem hiesigen sauberen gepflegten Lokal in einer kleinen Gruppe essen konnten. Das Essen war dann auch wirklich sehr gut und ein Genuss. 

Mit dem Bus ging es aus Hoi An wieder zurück Richtung Großstadt. Ein Zwischenstopp vor dem nächsten Highlight dem Marmorberg, führte uns in eine Marmorfabrik und den entsprechenden Showrooms. Hier waren alle möglichen Varianten an Wächterfiguren, viele Darstellungen von Buddhas und allerlei anderer schicker und pompöser Bildhauerkram ausgestellt. Beeindruckend, was man aus Marmor so alles machen kann. Kunst und Kitsch lagen dabei sehr nah beieinander.

Ein paar Hundert Meter weiter sahen wir schon den Marmorberg. Dort angekommen nahmen wir vor allem nur einen bewachsenen Felsen war, an deren Vorderseite sich ein zweizügiger Fahrstuhl, der scheinbar auf eine Aussichtsplattform führte, befand. Gefragt, ob wir die Treppe oder den Fahrstuhl nehmen wollen, entschieden wir uns für den Fußweg. Der war dann alles andere als genormt, sondern führte sehr steil und mit in den Felsen gehauenen Stufen – wo keine der anderen glich – in die Höhe. Das, was man von unten nicht erahnen konnte, überraschte uns dann doch sehr. Auf verschiedenen Ebenen des Berges gab es Plätze mit Tempeln, Brunnen, Pagoden oder Kunstwerken. Und natürlich noch einen Aussichtspunkt über die Region. So steil und abenteuerlich, wie es hinaufging, ging es auch wieder nach unten. 

Es war dann schon gegen 15 Uhr, als wir in die Großstadt Da Nang hineinkamen. Ein Stopp am langen Strand und den imposanten Wellen, die auf das Ufer peitschten und die Weiterfahrt zu eben jener erwähnten Drachenbrücke, rundeten den schönen und erlebnisreichen Ausflug ab. 

Vor der Drachenbrücke fotografiert – Ganz hinten ist die AIDA zu sehen.
Kurz vor dem Hafen. Hunderte Fischerboote liegen im Hafenbecken.

An Bord wieder angekommen, wurde das Realität, was am Anfang jeder Kreuzfahrt zu befürchten ist. Denn irgendwann ist der letzte Stopp erledigt und es geht in den Ausgangshafen zurück und nach Hause. Das dauert zwar noch ein paar Tage.

05. und 06.01.24 – Seetage

Bis Bangkok sind es 2,5 Seetage und 1995 Km (1077 sm). Zeit, um den Reisebricht zu schreiben, Bilder zu sortieren und wie man hier so schön sagt, sich vom Urlaub zu erholen. Also in etwa so: Schlafen, essen, trinken und das Ganze dann wieder von vorn. 

Die Küche verabschiedet sich wie immer mit einer Reisetorte.

07.01.24 Laem Chabang

Gegen 13 Uhr Mittags erreichen wir wieder den Ausgangshafen unserer Reise.

da.Diesmal nicht alleine an der Pier. Es liegt noch eine Royal Caribbean da.

Wir werden heute nicht von Bord gehen. Die Industriehafenstadt Laem Chabang ist eine reine Wohn Stadt und hat keine touristischen Attraktionen zu bieten. Also heute etwa Wellness, packen und am letzten Abend die Reise bei einem Cocktail ausklingen lassen.

Insgesamt 9.658 Kilometer Seereise mit 11 Häfen in sechs Ländern liegen nun hinter uns. Übrigens war das unsere 10. AIDA Reise und auch die längste Seereise die wir gemacht haben.

08.01.24 Laem Chabang

Um 09 Uhr nach einem guten letzten Frühstück steigen wir von AIDAbella ab. Mit einem Kleinbus fahren wir direkt zum Flughafen Bangkok und checken ein.

In der Abflughalle am Flughafen Bangkok.

Der Flug geht über Nacht nach Zürich. Am Flughafen schauen wir ganz ehrfürchtig auf das Thermometer am Terminal. Es weist eine Temperatur von 43 Grad in der Mittagssonne aus. Von zu Hause hatte wir gehört es seien unter Null Grad. Das wird dann eine Art Temperaturschock für uns in Berlin denken wir noch. In Zürich landen wir pünktlich und spüren schon ein wenig den Winter. Der Flieger nach Bereich hat dann auch etwas Verspätung, da er vor dem Start erst noch enteist werden musste. In Berlin angekommen waren erfreulicherweise diesmal alle unserer Koffer auch da! Am Auto angekommen und schon mal etwas angefroren machten wir die Bekanntschaft mit -10 Grad. Angekommen also im kalten Deutschland.