Unsere diesjährige AIDA-Tour führt uns Mitte Dezember 2018 weg aus den „kalten“ mitteleuropäischen Breiten in Äquatornähe (in den ewigen Sommer hinein), zuerst in eine asiatische Millionenmetropole die wir schon einmal besuchten – Singapur.

Von dort aus überqueren wir erstmals auf dem Seeweg und mit AIDA den Äquator und laufen unser erstes indonesisches Ziel, Semerang, an. Weiter gehts dann über die indonesische Insel Bali nach Darwin, der nördlichsten Großstadt Australiens und dem am südlichsten gelegenen Hafen unserer Reise. Auf dem Rückweg nach Singapur machen wir noch einmal in den indonesischen Insel-Zielen Komodo, Lombok und der Großstadt Surabaya auf Java halt.

So der Plan!

Das besondere dieser Reise ist nicht nur die Überquerung des Äquators und der Besuch des 5. Kontinents (Australien) sondern auch die Reise mitten durch bzw. hinein in den pazifischen Feuerring, der sich entlang der gesamten pazifischen Küstengebiete erstreckt.

In diesem „Feuerring“ gibt es mindestens 450 Vulkane – viele von denen sehr aktiv – und in diesem Gebiet der Erde gibt es die meisten, auch sehr schweren Erdbeben sowie Tsunami.

2018 war für einige Regionen wie Bali (Vulkanausbruch) oder auch Lombok (gleich mehrere schwere Erdbeben) ein recht verheerendes Jahr. Trotzdem oder gerade deshalb ist ein Besuch hier quasi ein muss. Tourismus ist in diesen Gegenden eine sehr wesentliche Einnahmequelle und die sollte nicht versiegen.

18.12.18 – Singapur

Nach etwa 11.300 Flugkilometern und gut 12 Stunden reiner Flugzeit, kommen wir pünktlich in Singapur an. Zu Hause gerade erst 10 Uhr, ist es hier schon 17 Uhr und schon bald bricht die Dämmerung herein. In Singapur nicht schlimm. Singapur ist am Abend sicher und immer in eine sehr sehenswerte bunte Lichtervielfalt getaucht. Nach dem Einchecken an Bord der AIDAvita im Singapure Cruise Center und einem schnellen Abendessen, begeben wir uns in die „Unterwelt“.

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MRC, die U-Bahn hier, eine kleine Welt für sich. Top sauber, perfekt organisiert. Wir kaufen uns ein Ticket am Automaten und fahren ein paar Stationen bis zum Hotel Jen Orchardgateway. Hier gehts hoch hinaus in den 19. Stock – dem Pooldeck.

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Fern der Heimat, treffen wir hier Ramonas Eltern auf einen Drink und natürlich zum obligatorischen Foto. Eigentlich sollte die Runde etwas größer sein, aber Bruder Jens, musste just an diesem Tag ganz unerwartet schon wieder auf Arbeit zurück auf die Philippinen fliegen. 

19.12.18 – Singapur

Noch liegen wir im Hafen und haben Zeit. Die nutzen wir natürlich, um auf eigene Faust die Stadt Singapur weiter zu erkunden. Vom letzten Aufenthalt wussten wir, dass es in den einzelnen Stadtvierteln verschiedene kulturelle Prägungen gibt und eben das Flair und auch die Märkte dies wiederspiegeln. Also machen wir uns mit der U-Bahn auf den Weg und besuchen zwei der bekanntesten Viertel.

Zuerst begeben wir uns nach „Little India“, einem der lebendigsten Viertel der Stadt. Wir erkunden die Gegend entlang der Serangoon Road und die angrenzenden Straßen. Vielfalt pur, eine Mischung aus Hindu- und chinesischen Tempeln, Moscheen und Kirchen wirken auf uns ein. Solch eine Vielfalt von Glaubensrichtungen auf diesem engen Raum ist etwas besonders für uns. An den Ständen in den Gassen sehen wir in die Töpfe und Pfannen südindischer, vegetarischer Küche, nordindischen Tandoori-Gerichten und lokalen Spezialitäten, wie Roti Prata (runde Pfannkuchen) und Teh Tarik (gezogener Tee auf malaiisch). Teebrauern schauen wir zu, wie sie heißen Tee, mit süßer Milch „ziehen“. Und natürlich gibt es viele verschiedene Gewürze – eine große Herausforderung für meine Nase!

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Auch in „Chinatown“ dem zweiten Stadtviertel, was wir uns ansehen, gibt es ein ganz besonderes Flair. Wir kommen dort an der MRT-Station Chinatown an und sind nach ein paar Minuten in der Pagoda Street, einer schmalen Gasse, in der keine Autos fahren. Hier reiht sich, ein Souvenir Shop an den nächsten. Postkarten, Kühlschrankmagnete, „Winkende Katzen“, Einkaufstaschen, Schmuck, Damen- und Herren Maßschneider usw., usw.  und natürlich gibt es hier auch viel zu verköstigen. Die vielen Straßenküchen und die Restaurants meiden wir aber (wie auf jeder Reise) und so lassen wir die ungewohnten Düfte und die teils abenteuerliche Zubereitung und Präsentation der Speisen auf die anderen Sinne einwirken.

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Wir haben aber leider nicht den ganzen Tag hier Zeit und müssen uns nach diesen Eindrücken eilig auf den Weg zurück zum Schiff machen. Denn „Alle Mann an Bord“ ist für 12:30 Uhr angesagt, dann ist noch die obligatorische Rettungsübung zu erledigen und schon um 14 Uhr sticht unsere AIDAvita in See. 

20.12.18 – Seetag

Die Uhren werden auf dieser Reise öfter mal verstellt! So war es auch in dieser Nacht. Die Uhr ist um eine  Stunde (von 3 auf 2 Uhr) zurückgestellt. Also länger schlafen. Die aktuelle Etappe von Singapur nach Semarang ist ganze 1.300 Kilometer lang. Eine ganz ordentliche Strecke, die wir da zum Auftakt der Reise zurücklegen müssen. Die See ist sehr ruhig, die Sonne scheint und es ist anständig warm (offiziell 30 Grad) und auch schwül. Eben auch etwas Zeit sich mit dem Reiseziel Indonesien zu beschäftigen. Wir wissen, bezüglich Fläche und Einwohnerzahl ist Indonesien der weltgrößte Inselstaat. Am Äquator gelegen, erstreckt er sich über 17.805 Inseln, von denen „nur“ 6.044 bewohnt sind. Mit etwa 255 Millionen Einwohnern ist die Inselwelt Indonesiens die viertbevölkerungsreichste Nation der Welt. Die Hauptinseln sind Sumatra, Java, Borneo, Sulawesi und Neuguinea. Einige dieser bekannten Inseln werden wir im Laufe dieser Reise besuchen. Java ist die erste indonesische Insel die wir besuchen. Sie liegt im Tropengürtel zwischen etwa 6° Süd/105° Ost und etwa 9° Süd/115° Ost südlich Borneo und östlich von Sumatra im Indischen Ozean. Die Insel hat eine riesige Fläche von 126.650 Quadratkilometern – mit kleineren vorgelagerten Inseln wie Madura sind es 132.107 Quadratkilometer. Java hat etwa 130 Millionen Einwohner, mehr als jede andere Insel der Erde. Mit über 1000 Einwohnern je Quadratkilometer ist die Bevölkerungsdichte eine der höchsten der Welt (zum Vergleich Deutschland ca. 230). Auf Java befindet sich die Hauptstadt der Inselrepublik Indonesien, Jakarta, mit 9,6 Millionen Einwohnern.

Dabei ist die Insel Java fast zur Gänze vulkanischen Ursprungs. Auf der Insel zählt man 38 Vulkane, die teils auch sehr aktiv sind. Die bekanntesten sind Bromo (2329 Meter hoch) und Merapi (2985 Meter hoch). Letzter brach am 11. Mai 2018 erst wieder aus und wird unter den Einheimischen als Berg des Feuers bezeichnet. Er gilt seit jeher als einer der gefährlichsten Vulkane der Welt. Trotzdem leben seit tausenden von Jahren an seiner Flanke viele hunderttausende Menschen. 

21.12.18 – Semarang (Indonesien) Liegeplatz Samudra Wharf S01

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Pünktlich um 8 Uhr liegen wir an der Pier. Semarang – auf Java der größten Insel Indonesiens gelegen – ist eine 1,6 Millionen Stadt und wie wir schnell merken absolut staugeplagt. Der Begriff „Verkehrsinfarkt“ ist hier absolut zutreffend. Gut, dass wir aufs Land hinaus fahren und von der Touristenpolizei durch die Straßen eskortiert werden. Unser Bus wird von der Polizei teils rabiat durch die Blechlawine hindurchgeleitet. Erste Station der Landtour ist das Städtchen Ambarawa (ca. 50.000 Einwohner) und hier die hiesige historische Bahnstation (ein gut erhaltenes Überbleibsel aus der holländischen Kolonialzeit), wo einige uralte Dampfloks zu bestaunen sind. Nur ganze drei von ihnen werden aber noch genutzt. Sie fahren in sogenannten touristischen Charterzügen von Ambarawa bis nach Tuntang. Diese abenteuerliche Fahrt, tun wir uns auch an. Denn, wann hat man noch so eine Gelegenheit mit einer solchen Bahn, solch uralten Wagen und mit einem „Dampfroß“ vorweg, in der modernen Zeit unterwegs zu sein. Die Fahrt mit dem „antiken“ Zug, vorbei an Reisfeldern und kleinen Siedlungen, ist recht abenteuerlich (weil die Schienen nicht gerade gut verlegt sind) und dauert etwa 30 Minuten.

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Am Endbahnhof wartet wieder unser Bus und es geht weiter zur Stadt Magelang (die nach dem Seefahrer Magellan benannt ist). An der Stadtgrenze von Magelang fällt sofort auf, dass es hier sehr viel sauberer und gepflegter ist. Magelang, so hören wir, sei die erste Stadt der Insel Java, in der es eine organisierte Müllabfuhr gibt. Und das sieht man hier auf den ersten Blick. Wir halten aber in Magelang nicht an, sondern fahren weiter zu dem Ort Borobudur.

Borobudur! Gigantisch, mysteriös, wie von einem anderen Stern, ein Bauwerk ins tropische Grün gepflanzt. So steht das im Prospekt und so wirkt das weltweit größte buddhistische Heiligtum auch auf uns. Mehr als 2 Millionen verbaute Steinquader erheben die gewaltige Stufenpyramide aus der Umgebung rund 40 Meter hoch in den Himmel. 118m ist jede Seite am Fuß des Bauwerks breit. Insgesamt sind 55000 Kubikmeter Steine über neun Etagen verbaut. Die ersten 5 Stufen schmücken 2672 verschiedene Steinreliefs abwechselnd mit 504 Steinbuddhas. Dann folgen 3 Etagen mit Stupas (glockenförmigen Steinstatuen) und ganz oben befindet sich die Main Stupa mit dem Chattra. Von allen 4 Seiten führen teilweise steile Aufstiege jeweils bis ganz nach oben. In jeder Etage kann man den Tempel auch komplett umlaufen.

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Vom Tempel selbst, kann man weit herunter ins flache Land schauen. Eingerahmt von wirklich grüner tropischer Landschaft, Siedlungen und nahen Gebirgsketten und dem auch recht nahe gelegenen Vulkan (Merapi), hat man den Eindruck als handle es sich bei dem Ausblick von ganz oben, um einen Blick in ein Reich, so ein Reiseführer. Vielleicht dachten die Bauherren ja auch so. Jedenfalls waren die buddhistischen Mönche seinerzeit der Ansicht, am Mittelpunkt des Universums und damit den Göttern am allernächsten zu sein.

Erbaut wurde das heutige Unesco Weltkulturerbe, vermutlich im 9. Jahrhundert von den Sailendra, den buddhistischen „Herrschern der Berge“. Sonst ist nicht viel „gesichertes“ über die Anlage bekannt. Vermutlich betrug die Bauzeit der Tempel-Kloster-Anlage ca. 100 Jahre. Der fertige Tempel wurde wohl nicht lange betrieben. Vulkanasche und dichte Dschungelvegetation begruben über viele Jahrhunderte hinweg das Heiligtum, bis es 1814 von europäischen Koloniallisten wiederentdeckt wurde. Es dauerte bis 1983 ehe die Stätte ausgegraben, gesichert und für Besichtigungen und Pilgerreisen freigegeben wurde. Alles in allem, dieser Ort ist absolut beeindruckend. Wer auf die Insel Java reist, sollte hier unbedingt einen Besuch einplanen. Nach der anstrengenden Besichtigung (es war sehr heiss und die Luftfeuchtigkeit tat ein übriges), gab es ein landestypisches Menü. Danach ging es die etwa 80 Kilometer zurück zum Schiff, wieder durch Kilometerlange Staus. 

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22.12.19 – Seetag nach Bali

Etwas mehr als 800 Kilometer sind es nach Bali. Natürlich wieder schönstes Wetter und keine Langeweile. Heute ist auf AIDAvita Weihnachtsbaumschmücken angesagt (ja, es ist ja Weihnachtszeit!) und um 15 Uhr sitzen wir, wie so oft auf unseren Reisen bei der Kunstauktion im Theater. Immer wieder interessant. Der Tag vergeht schnell. Es ist ja auch erst der zweite Seetag. Spät Abends gibt es dann aber noch erste Gerüchte und Meldungen zu einem Tsunami, der nach unserer Abfahrt auf Java getroffen sein soll. 

23.12.18 – Bali, auf Reede am Hafen von Benoa liegend

8 Uhr, den Hafen Benda Harbour können wir von unserer Ankerposition aus sehen. Er liegt im Südwesten der Insel Bali und die Inselhauptstadt Denpasar ist nicht weit weg. Auf Bali leben etwa 4,2 Millionen Einwohner. Während im übrigen Indonesien der Islam die vorherrschende Religion ist, blieb über die vielen Jahrhunderte der Besiedlung, der Hindu-Dharma-Glaube erhalten. Als „Insel der Götter“ oder auch „Insel der tausend Tempel“ ist Bali berühmt für seine Kulturdenkmäler. Es gibt etwa 20.000 !!! (größere) Tempel auf der Insel. Auch die schönen Strände und Tauch- und Schnorchelparadiese sind weltbekannt. Also tun wir das, was man hier einfach tun muss. Wir machen eine Tempeltour am ersten Tag und wollen am zweiten Tag Schnorcheln gehen.

Los geht es am ersten Bali-Tag mit einem Tender vom Schiff an Land. Das Übersetzen an Land erwies sich aber als echtes Problem. Das Charterboot, welches uns von der AIDAvita abholte, war zwar extrem motorisiert aber der „Kapitän“ kam einfach nicht an den Steg heran. Irgendwie hatte er sein Boot nicht unter Kontrolle. Nach etlichen Versuchen hat das dann doch geklappt und wir waren wirklich froh, an Land zu sein. Und hier erfahren wir über die Nachrichtenbildschirme im Hafenterminal, dass am gestrigen Abend in der nordwestlichen Provinz Banten auf der Insel Java ohne irgendeine Vorwarnung ein Tsunami getroffen ist. Die schlechten Fernsehbilder lassen nichts gutes erahnen. Nach ein paar Tagen wissen wir, das über 400 Menschen an diesem Abend ihr Leben verloren haben und es mehr als 14.000 Verletzte geben soll. Ganz zu schweigen von den vielen zerstörten Häusern und Existenzen. Wieder einmal hat der Feuerring seine hässliche Seite gezeigt. 

Nun geht es aber los, die Tempeltour. Erste Station ist das „Museumsdorf“ bei Ubud. Hier kann man durch die offenen „Höfe“ spazieren und ein wenig Lebenskultur kennenlernen. Es ist für hiesige Verhältnisse alles fein sauber. Jedes Haus hat seinen eigenen kleinen schmucken Tempel. Überall befinden sich auch Opfergaben für die Vorfahren, die mit glimmenden Räucherstäbchen garniert sind. Eine Tradition hier, die wegen des Rauchs auch ganz schön „stinkt“. Auf der Fahrt zum Tempeldorf sehen wir rechts und links der Straßen eine echte Tempelindustrie. Überall werden Tempel oder Ersatzteile für diese gebaut. Kein wunder, neben den vielen offiziellen Tempeln gibt es extrem viele kleine private Schreine und Tempel. 

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Nächste Station ist Pura Besakih – der heiligste, größte und auch einer der ältesten Tempel auf Bali. Für die Einheimischen ist er die Mutter aller balinesischen Tempel. In ca. 900 Metern Höhe am Südwesthang des Vulkans Gunung Agung gelegen, ist Pura Besakih von allen Tempeln auf Bali angeblich den Göttern am nächsten. Denn nach balinesisch-hinduistischem Glauben gilt der nach wie vor aktive Vulkan Gunung Agung als der Wohnsitz der Götter und symbolisiert so den Mittelpunkt des Universums. Ähnliches hatten wir schon in Borobudur erfahren. Aber das ist ja auf einer anderen Insel gewesen.

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Die Anlage ist eine große, terrassenförmig angelegte Tempelstadt mit drei Haupttempeln, rund 30 Nebentempeln und mehr als 200 anderen Gebäuden, darunter zahlreiche Tempeltürme (Meru), Schreine und Pavillons. Der heiligste ist Pura Penataran Agung Besikih, in dem der allmächtige Gott Sanghyang Widhi Wasa als Trimurti verehrt wird. Zum Tempel hinauf führt eine steile, breite Steintreppe, den Eingang markiert ein Candi Bentar (gespaltenes Tor). Als Nicht-Hindus dürfen wir die heilige Stätte betreten, müssen uns aber am äußersten Rand aufhalten. Und Ramona muss natürlich mit einem Tuch ihre Beine verdecken. 

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Nach soviel Kultur ist Mann und Frau hungrig und wir machen Station in einem der besten traditionell indonesischen Restaurants der Insel mit einem herrlichen Panoramablick auf Reisterrassen und den Vulkan Gunung Agung. 

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Der Palast von Klungkung ist unser letzter Stop auf unserer Tempeltour. Ganz ehrlich – es reicht dann auch für heute mit den Tempeln. Soviel auf einmal kann auch kaum verarbeitet werden. Der historische Gebäudekomplex Klungkung in Semarapura, der Hauptstadt des Königreichs von Klungkung liegt mitten in der belebten Stadt. Der Palast wurde im 17. Jahrhundert errichtet aber in der späteren niederländischen Kolonialzeit weitgehend zerstört. Wir besichtigen die Reste des Palastes – Kertha Gosa (1710 errichtet), den wunderschönen Pavillion Bale Kambang und den königlichen Gerichtssitz, mit seinen gut erhaltenen Deckenmalereien und fahren dann (völlig geschafft) zum Schiff zurück. Dort angekommen, gibt es kein Tenderboot mehr aber unsere AIDAvita ist auch nicht da. Wir müssen warten. Nach gut eineinhalb Stunden legt unser „Hotel“ an der Pier an und wir dürfen ganz schnell und ohne den üblichen Aufwand an Bord. 

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24.1.2.18 – Bali und Heiligabend

Das hatten wir auch noch nicht. Heute, an Heiligabend gehen wir schnorcheln im vermeintlichen Urlaubs- und Schnorchelparadies Bali. Klingt schon etwas skeptisch geschrieben. So ist es auch gekommen. Zur Erklärung muss man sagen, dass es in der Nacht in den Bergen heftige Regenfälle gegeben hat und auch am Hafen selbst hat es geregnet. Schließlich ist ja Regenzeit in dieser Gegend. Und der Regen ist doch sehr heftig. Auch noch früh am morgen und nach dem Frühstück, als wir auf dem Balkon nach draußen schauten, prasselte es ganz schön. So dachten wir erst einmal weniger ans Schnorcheln. Aber es sollte nicht so bleiben und wir haben uns aufgerafft und fuhren mit einem kleinen Bus mutig raus zur Tauchbasis. Da angekommen, hatte es auch aufgehört zu regnen. Die Sonne kam sogar ab und zu mal raus und es wurden schnell sehr schwüle 28 Grad. Was wir nicht wussten, aber schon bei der kurzen Fahrt zur Tauchbasis gesehen hatten: Die Kanäle die vom landesinneren direkt ins Meer hinein führen, hatten mit dem Regenwasser aus den Bergen auch sehr viel Unrat und Müll mit ins Meer hineingetragen. Da viel Müll in die Kanäle entsorgt wird, kann man sich gut vorstellen, dass das Wasser an diesem Tag bestimmt nicht klar sein kann. Und so kam es auch und noch viel schlimmer. Wir sahen auf unserer Schnorcheltour an der ersten Stelle nicht viel, um nicht zu sagen nichts! Das Meer war auch sehr unruhig, hoher Schwall (Wellen) und Strömung, machten einen fast besoffen. Und Ramona hatte gleich doppeltes Pech, denn beim ersten Schnorchelgang tauchte sie kurz vor dem Boot mitten in einem Müllteppich mit dem Kopf auf. Richtig ekelig so etwas. Aber es sollte noch eine kleine Steigerung geben. Wir wechselten das Revier und fuhren mit dem Boot an der Küste weiter zu einer vermeintlich „besseren“ Stelle. Ramona ging als erstes ins Wasser, dann ich. Als ich mich umsah, war Ramona dann schon wieder an Bord des Motorbootes. Ich schnorchelte etwa eine halbe Stunde und sah auch etwas mehr, aber eben nicht die erhofften Unterwasserwelten, die in den Reiseführern angepriesen werden. Wieder an Bord des Bootes erklärte mir Ramona, dass sie in einen Schwarm Quallen hineingeraten sei und nun die ganze Haut voller Pusteln war, die brannten und juckten. Also der erste Teil des Heiligabend lief überhaupt nicht nach Plan. Es konnte also nur noch besser werden! 

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Pünktlich um 18 Uhr legen wir vom Liegeplatz Benda East Wharf Jetty ab und machen uns auf die nächste Etappe. Auf gehts nach Australien.

Am Abend, schon auf See, stand um 21:30 Uhr dann die große Weihnachtsgala im Theater an. Und die ist echt gelungen!!! Den Abschluss bildete das Lied „Stille Nacht, Heilige Nacht“, welches zunächst in vielen Sprachen von Vertretern der Besatzung vorgetragen wurde und zum Schluss gemeinsam mit dem gesamten Saal gesungen wurde. Echtes Gänsehautfeeling bei einem Weihnachtscocktail. Klasse! So klang der Heiligabend doch sehr emotional und noch schön aus. 

25.12.18 – Auf dem Weg nach Darwin (3. Seetag)

Bis Darwin müssen 1.700 Kilometer bewältigt werden. Dazu brauchen wir 2 Seetage. Die AIDAvita fährt dabei an vielen Inseln vorbei in Richtung nörliche Spitze Australien. Das Wetter ist sehr angenehm. 28 Grad, Sonne und Wolken wechseln sich ab und es weht ein angenehmes Lüftchen auf See. Höhepunkt de heutigen 1. Weihnachtsfeiertages ist unser Gala-Dinner. Vor einigen Tagen hatten wir diesbezüglich schon das Vergnügen uns die einzelnen Gänge auszusuchen und die jeweiligen Getränke dazu. Nun war es soweit. So speisen wir fast vier Stunden lang. Hier die Gänge:

1. Gang – Carpaccio vom Black Angus Rind mit Blattsalat und Parmesan

2. Gang – Perlhuhnbrust an Steinpilzpüree mit Roter Beete, Sellerie und Apfel

3. Gang – Kokos-Zitronengras-Süppchen

4. Gang – Konfierte Entenbrust mit Limetten Safran Sauce und Fenchel Paprika Gemüse

5. Gang – Mango Kaffee Sorbet

6. Gang – Kalbsfilet mit Kräuter-Parmesan-Kruste, Süßkartoffelpüree, Cashewnüsse und Portwein Schalotten

7. Gang – Käsevariation mit Trauben, Nüssen und Feigensenf

 und zu guter letzt noch Variation von Schokolade und Chile

Hmmm, alles sehr lecker und ein Gaumenschmaus. Könnte man öfter über sich ergehen lassen.

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26.12.18 – Immer noch Richtung Darwin unterwegs.

Wieder einmal drehen wir an der Uhr. Diesmal wird kräftig vorgestellt. Von 1:30 Uhr auf 3 Uhr. Macht aber nichts, wir können ja am Seetag ausschlafen. Sonst sind wir auch gut beschäftigt. Ramona hat einen langen Massagetermin und wird verwöhnt und ich liege bei 29 Grad und sehr schönen Wetter die meiste Zeit auf dem Balkon in der Hängematte, schreibe für den Blog alles mögliche aus den letzten Tagen auf, sortiere Bilder und beobachte das Meer. Erholung pur also! Und dann natürlich Essen gehen und den einen oder anderen Cocktail trinken. Ahja, und ein paar Sachen packen, denn in Darwin geht es auf Erkundungstour, ganze zwei Tage lang. Wir werden also erstmals bei einer unserer AIDA Reisen nicht an Bord schlafen.

27. / 28.12.19 – Darwin (Australien) Liegeplatz Fort Hill Wharf 

Gegen 6:30 Uhr endlich Land in Sicht. Nicht irgendeins. Australien, der fünfte Kontinent! Um 8 Uhr sind die Leinen fest und kurze Zeit später dürfen wir in Richtung zu unserem Treffpunkt das Schiff verlassen. Das besondere Klima in der Gegend um Darwin nehmen wir sofort war. Für uns Europäer ist es wirklich ungewohnt schwül. Obwohl die Temperaturen das ganze Jahr über mit einem Durchschnitt von 33 Grad absolut gleichbleibend sind – an „kühlen“ Tagen sind es 32 Grad und an „heißen“ 34 Grad – schwankt die Luftfeuchtigkeit von 50% im Winter (Juni/Juli) zu 95% im Sommer (Dezember-April). Diese wirklich maximale Luftfeuchtigkeit spüren wir vom ersten Augenblick an, als absolut unangenehm und sie wird uns die gesamte Zeit über begleiten.

Ein roter Bus mit Anhänger wartet auf unsere sehr kleine Ausflugsgruppe, aus sechs Urlaubern bestehend. Los geht es über eine gut ausgebaute Ausfallstraße raus aus Darwin, in Richtung Kakadu Nationalpark, im Alligator Rivers Territorium gelegen. Es sind von Darwin aus etwa 300 Km in östliche Richtung und dafür brauchen wir ca. 3,5 Stunden. Auf der Fahrt selbst begegnet uns sehr selten ein Auto. Menschen auch Fehlanzeige. Nicht mal größere Siedlungen liegen an der Strecke.

Der Kakadu Nationalpark (übrigens Unesco Weltkulturerbe) gilt aufgrund seiner einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt als einer der schönsten in Australien. Die Ausmaße dieses Nationalparks sind riesig. 200 Km von Nord nach Süd und etwa 100 Km von West nach Ost. Deshalb können wir an den 2 Tagen hier nur einen Bruchteil der einzigartigen spektakulären Kultur, Landschaft und Tierwelt sehen. Im Kakadu National Park gibt es zwei kulturhistorische Orte, die einen Einblick in die Kultur der Aboriginals erlauben. Das sind Nourlangie Rock und Ubirr. An diesen zwei Orten findet man nicht nur phantastische Natur vor, sondern auch weltberühmte Felsmalereien. Man erzählt uns, dass es in jedem Stamm einen begabten Maler gab. So wurden viele Szenen des täglichen Lebens, meist Alltagsabläufe oder Jagdszenen, als Felsmalerei festge-halten. Wir begeben uns zuerst auf den Pfad des Burrungkuy Anbangbang. 

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Danach geht es in unser Übernachtungsquartier. Hier angekommen geht ein heftiges tropisches Gewitter mit sehr viel Regen runter. Das Hotel ist baulich einem Krokodil nachempfunden. Eine schöne Idee finden wir. Nach einer Übernachtung in Jabiru im Hotel geht es ganz früh zum Yellow Water Feuchtgebiet auf eine Bootstour, mitten in die Wildnis. Die Yellow Water Safari beginnt am frühen Morgen. Es bieten sich herrliche Fotomotive in der Morgensonne. Krokodile, Vögel, Wasserschlangen, Mangroven, Bambus und vieles mehr beschäftigen die Sinne. So etwas haben wir noch nicht erlebt. Natur pur. Hier scheint die Welt in Ordnung zu sein. Ein ortskundiger Ranger begleitet und informiert uns. So kommen wir auch sehr vorsichtig und ganz dicht an verschiedene exotische Tiere, die wir nur aus dem Zoo kennen, heran.

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Ein weiteres Highlight wird danach die Wanderung auf den Ubirr Rock. Herrliche Aussicht und wieder Felsenmalerei. Wir sind auch ganz allein in diesem Gebiet. So können wir die einzigartige Natur genießen.

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Fast am Schluss der Safari, erfahren wir so nebenbei, dass die Ureinwohner Aboriginal hier sechs Jahreszeiten kennen. Diese orientieren sich vor allem an den Naturereignissen (Regenzeit, Trockenzeit, Blüte verschiedener Pflanzen usw.), weniger an einem bestimmten Datum. Mit vielen, wirklich ganz außergewöhnlichen Eindrücken, machen wir uns die rund 300 Km auf den Weg zurück zum Schiff. Unterwegs machen wir natürlich mal eine kleine Pause an einem der ganz wenigen Shops an der Strasse. Und bei so einer Gelegenheit kommen wir auch den hier im Norden verbreiteten Wallabys (die kleinen, zur Känguru Familie zählenden Tiere) ganz nah.  

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29.12.18 – Darwin 

Nach den vergangenen zwei Tagen in australischer Natur, geht es heute den ganzen Tag quer durch Darwin. Zu Fuß. Das ist hier überhaupt kein Problem. Vom Liegeplatz kommt man über sehr gut ausgebaute Wege, die teilweise auch überdacht sind, ganz schnell fußläufig in die Stadt. Die hat auf uns keinen besonderen Reiz. Eine „Neubaustadt“ mit wenig Historie und recht modern, wenn man Fan dieser Art Architektur der 50-70 er Jahre ist. Es ist wieder sehr heiss und auch schwül. Zum Mittagessen sind wir wieder auf der AIDAvita zurück und entschließen uns danach baden zu gehen. Das ist hier an der Nordküste direkt im sehr warmen Meer allerdings nicht möglich. Es wimmelt wohl nur sei von Haien und anderen gefährlichen Getier im Wasser. Wir gehen also in den Bereich des Hafens, der für das Baden extra mit Gittern und Betonsperren zum Meer hin abgesichert ist. Sehr schön. Erfrischend allerdings kaum, denn das Wasser hat hier auch so um die 28 Grad! Den Abend nutzen wir dann noch, um einen Bummel durch das belebte Hafenviertel zu machen, wo wir dann in einer Bar festkleben und hier die einheimischen Weine verkosten. 

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Spät Abends, bei immer noch satten 28 Grad und heftiger Schwüle legen wir kurz nach 22 Uhr von Darwin ab. Vor uns liegen 2 Seetage mit dem Jahreswechsel. Neujahr wollen wir früh vor den Komodo-Inseln Ankern. 

30. und 31.12.18 Seetage und Jahreswechsel

Der 5. und 6. Seetag verlaufen ganz ruhig. Den ganzen Tag über sind konstant 30 Grad und glücklicherweise wechseln sich Sonne und Wolken ab. Auf See weht auch ein leichtes Lüftchen und so kann man es sich in der Hängematte oder dem Liegestuhl auf der Balkonkabine ganz gutgehen lassen. Zwischendurch viel Kultur (Kunstauktion und Show im Theatrium) und auch mal ein Cocktail dazu.

Dann kommen die letzten Stunden des Jahres – Silvester. Das erste mal für uns auf See. Wir sind gespannt darauf. Hatten wir doch vorher gehört, dass es kein Feuerwerk gibt, aber eine kleine Show mit dem Einleuten des Neuen Jahres mit der Schiffsglocke. Wir sitzen in ganz gemütlicher Runde auf dem Pooldeck, bei ein paar Häppchen und dem einen oder anderen Gläschen Prosecco. Dazu bekommen wir „Besuch“ am Platz vom Kapitän und dem Hoteldirektor. So vergeht die Zeit schnell. Die Show kurz vor zwölf beginnt. Überrascht werden wir durch eine tolle Tanz- und Feuershow. Das gibt es sonst auf AIDA nicht! Dann der Countdown und das „Neue Jahr“ ist da. Aber das wars noch nicht! Wir bleiben gespannt. Denn nur eine Stunde nach Mitternacht wird mal wieder an der Uhr gedreht. Kräftig sogar (1,5 Stunden werden zurückgestellt), denn wir passieren die Datumsgrenze und auf einmal liegt das Neue Jahr wieder vor uns. Also stoßen wir noch ein zweites mal aufs Neue Jahr an. Das werden wir wohl so nicht noch einmal erleben! Dann ist aber Schluß! Schließlich wollen wir am Neujahrsmorgen auf Entdeckertour gehen.

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01.01.19 – Neujahrstag 

Morgens 7:00 Uhr wir liegen schon auf Reede. Es scheint ein trüber Tag zu werden. Aber das täuscht. Recht bald kommt die Sonne raus und die Wolken sind weg. Langsam macht uns die hohe Luftfeuchtigkeit auch nichts mehr aus. Wir haben uns dran gewöhnt. Eine herrliches Stückchen Erde besuchen wir heute. Viele kleine Inseln und ein schönes blaues Meer bilden den Rahmen. Kein Lärm, kein Großstadt, kein lauter Hafen usw. – dafür wirklich satt grüne Inselwelt. Man glaubt auf einem anderen Planeten gelandet zu sein. Aber dann geht das Tendern los. Etliche Kreuzfahrer setzen fast zeitgleich über auf die „Hauptinsel“ Komodo und werden am zentralen Eingang des Weltkulturerbe, dem Komodo-Nationalpark (Tamina Nacional Komodo) von einem einheimischen Ranger empfangen. Nach einer kurzen Belehrung geht es zu Fuß auf den angelegten Pfaden durch die üppig grüne Vegetation, hin zu dem „Dragon Spotting“. Das ist ein Platz an dem die Komodowarane, die größte Exenart der Welt, am frühen morgen oft vorbeikommen (wir denken, dass die Tiere dafür auch angefüttert werden, sehen es aber nicht). Später am Tag, wenn es heiß wird, verkriechen sich die Drachen in das schattige grün der Insel. Deshalb die Tour jetzt am Vormittag. Die Drachen sind tatsächlich riesig! Sie wirken ganz plump und langsam in ihren Bewegungen. Man kommt nicht auf den Gedanken, dass die gefährlich sind. Sind sie aber! Es sind Räuber (Fleischfresser!) und sie können hervorragend klettern, schwimmen und auch noch schnell laufen. Wohl bis 25 Km/h. Sie „Orten“ ihre Beute mit der Zunge! Und zwar auf Kilometer Entfernung. Wahnsinn. Ein Biss ist tödlich. Das liegt an dem Speichel, der wohl sehr giftig ist. Nun verstehen wir auch etwas die ganze Aufregung, warum man den scheinbar plump und sehr behäbig daherkommenden Drachen nicht zu nahe kommen sollte. 

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Mit diesen Eindrücken geht es runter von der Insel auf ein hölzernes „altes“ Ausflugsboot, welches uns an der AIDAvita vorbei in eine nahegelegene Bucht bringt. Dort heisst es, auf eine etwas abenteuerliche Art von diesem Boot auf ein kleinen sehr schmalen und flachen Kahn umzusteigen, der uns an den vor uns liegenden Strand bringt. Der Pink Beach, ein besonderes Naturphänomen. Klein gemahlene, rote Korallenfragmente mischen sich mit dem feinen Sand der Bucht und lassen ihn in der Sonne rosa bis pink erstrahlen. So der Reiseführer. Im ersten Moment empfinden wir den Strand nicht „Pink“. Man braucht schon viel Fantasie dafür. Aber der Sonnenstand ändert sich und so auch ein wenig die Farbe, die uns entgegen strahlt. Also etwas „Pink“ ist tatsächlich drin. Der wahre Schatz dieses Strandes liegt aber in der Bucht ganz dicht unter der Wasseroberfläche. Ein Korallenriff. Und was für eins. Hammer! Was wir da sehen können, übertrifft alles bisher beim Schnorcheln gesehene in Vielfalt, Schönheit und Intensität! In sehr warmen (33 Grad!) kristallklarem Wasser erblickt man diese einzigartige Unterwasserwelt, mit vielen verschiedenen und vor allem offensichtlich sehr gut intakten Korallen. Fische sehen wir in Schwärmen und vielen Arten. Das Schnorcheln vor Bali war vor ein paar Tagen noch eine einzige Enttäuschung. Die Entschädigung dafür erhalten wir hier. Schaut selbst, die beeindruckenden Bilder. 

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Mit einen ganz schönen Sonnenbrand im „Gepäck“ geht es wieder zurück zur AIDAvita. Es war sehr sehr beeindruckend was wir heute erleben durften. Wunderschöne Natur, die so erhalten werden sollte! Gegen 17 Uhr wird der letzte Anker der AIDA gehoben und wir setzen unsere Fahrt fort.  Vorbei an einigen kleinen Inseln und Buchten, dieses wunderschönen fleckchens auf unserer Erde. 

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02.01.19 – Lombok

Nach knapp 500 Kilometern Seeweg, werden heute kurz vor 10 Uhr wieder Anker gesetzt. Diesmal vor Lombok. Der kleinen „Schwester“ von Bali. Diese, weniger touristisch erschlossene Insel, ist mit sehr schöner hügeliger Vulkanlandschaft, viel Regenwald und Dschungel ausgestattet. Allerdings lasen wir noch zu Hause besorgniserregende Schlagzeilen. Im letzten halben Jahr gab es gleich mehrere sehr heftige Erdbeben hier. Am 29.7., am 5.8. und 19.8. gab es in kurzer Folge drei große Hauptbeben mit Stärken von bis zu 6,9 und sehr viele (Hunderte) Nachbeben. Zig-Tausend Häuser zerstört, etwa 270.000 Menschen obdachlos und mehr als 1.000 Menschen tot. Ein Inselparadies in Trümmern? Ja und nein. Die Menschen hier haben sich mit der wilden Natur, die wir hier im pazifischen Feuerring nun einmal vorfinden, arrangiert. Sie leben mit dem ungewissen und für sie ist ein Erdbeben scheinbar völlig normal. Zerstörung und Aufbau gehen hier gleichermaßen nebeneinander her. Wir Tendern an Land und fahren in die Inselhauptstadt zum Taman Narmada Park. Obwohl Lombok mehrheitlich eine muslimische Insel ist, gibt es in diesem Park keine Moschee, sondern einen Hindu-Tempel. Zudem beherbergt der Park einen See und ein kleines Schwimm-bad. Wir bummeln gemütlich durch den Taman Narmada Park und haben hier ein paar entspannte Stunden im grünen. 

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Danach geht es weiter. Raus aus der Stadt in ein Dorf mit einem Hindu-Tempel und danach mit einer Kutsche mitten hinein in die hier typische dörfliche Lebensart. Wir gehen mit ganz gemischten Gefühlen durch die engen Gassen, schauen beim Töpfern und Brennen zu. Wir sehen wie einfach und auch schmutzig das Leben hier ist. Überall wird gehandelt. Mit dem Lebensnotwendigen, kein Luxus aber die Leute lächeln. Und sie sind ganz offensichtlich auch neugierig auf uns Besucher. 

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Mit dem Bus geht es zurück zum Tenderhafen. Am Abend etwa 20 Uhr, die Sonne ist längst untergegangen, geht die Reise weiter. 

03.01.19 – 7. Seetag

Sieben Seetage, das sind eine ganze Menge auf einer Tour! Und es ist nicht der Letzte. Heute meistern wir die Etappe nach Surabaya. Insgesamt 550 Kilometer. Die See ist ruhig. Das Wetter wieder sehr schön und an Bord wird allerhand an Unterhaltung geboten. So vergeht auch dieser Tag schnell. 

04.01.19 – Surabaya

In der Nacht wurde wieder an der Uhr gedreht. Eine Stunde länger schlafen also. Nach einem erholsamen Seetag eigentlich egal. Wir liegen pünktlich um 7 Uhr fest an North Jamrud Wharf. Indonesiens zweitgrößte Stadt können wir vom Liegeplatz aus sehen und auch hören. Auch hier ist das indonesische Problem, des Verkehrsinfarkts deutlich spürbar. Uns zieht es sowieso nicht in Millionenmetropolen. Wir wollen hinaus aufs Land. Eigentlich war noch eine Tempeltour geplant. Die haben wir aber kurzerhand umgebucht und uns für einen Besuch im Hochland und eine kleine Regenwaldtour entschieden. Tempel hatten wir auf der Reise ja genug gesehen. Mit dem Bus quälen wir uns langsam aus dem wirklich dreckigen Hafenviertel über einen Autobahnzubringer hinaus aus der Stadt. Es wird langsam hügelig und die schmutzige Gegend ändert sich zusehends. Jedenfalls überwiegen die Schönheiten der Natur die Eindrücke. Dem Bromo (dem höchsten Vulkan auf Java) kommen wir auf der Bergtour relativ nah. Schade der Vulkan ist, immer wenn der Blick frei auf ihn wird, von ein paar Wolken bedeckt. Wir besuchen oben im Bergland ein Hotel, da bekommen wir ein Essen gereicht, geniessen den Ausblick in die Täler und gehen zu Fuß auf einen einheimischen Markt. Die Einheimischen sind darüber wohl genauso überrascht wie wir über das Angebot auf engstem Raum. Aber eine tolle Erfahrung.

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Weiter geht der Ausflug zu einem nahegelegenen Wasserfall. Mitten im satten Grün des Regenwaldes. Über einen schmalen aber befestigten Pfad (an beiden Seiten dicht bewachsen) kommen wir nach einer Viertelstunde Fußmarsch an die eine steile Wand, von der das Wasser herunterschießt. Wir erklettern förmlich die Gegend um den Wasserfall. Das Klima hier ist typisch für den Regenwald – sehr warm und feucht. Erst in unmittelbarer Nähe des Wasserfalls erträglicher. Der etwa 45 Meter hohe Wasserfall Putuk Truno ist sehr imposant anzusehen. Um ihn herum gibt es einige Geschichten. Nur soviel: Putuk bedeutet „Schlange“ und Truno leitet sich von Joko Taruno (dem Sohn eines Königs) ab. Der Sohn soll sich angeblich beim Meditieren zu einer Schlange verwandelt haben, welche mit übernatürlichen Kräften ausgestattet sein sollte. Diese Geschichte hören wir uns an und genießen im Hintergrund das ungewöhnliche Naturschauspiel.

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Zum Schluß der heutigen Tour dann doch noch ein Stop an einem Hindutempel. Das Bauwerk direkt an der belebten Hauptstraße Richtung Surabaya (etwa 40 Km entfernt) ist ein synkretistischer hindu-buddhistischer Tempel. Er stammt wohl aus dem späten 13. Jahrhundert. Stop: Was bedeutet „synkretistisch“? Das haben wir noch nie gehört. Wikipedia sagt: In der Religionswissenschaft bezeichnet Synkretismus eine Vermischung von Religionen und religiösen Gebräuchen. Genau das finden wir hier vor. Ein Hindu-Buddhistischer Tempel. Quasi eine Vereinigung des angeblich Besten aus beiden Religionen. Das ist auch das besondere an diesem Ort. Im Hintergrund zu dem Tempel liegt in Sichtweite eine Moschee. Indonesien ist mehrheitlich ein muslimisches Land. 87% der Bevölkerung sind Muslime. Trotzdem haben wir nicht eine einzige Moschee auf unserer Reise durch Indonesien besucht. Das liegt wohl daran, dass es nicht ganz klar ist, ob man als Nichtmuslim dort überhaupt erwünscht ist. Es gibt bekanntlich ein koranisches Verbot für das Betreten der heiligen Moschee in Mekka für sogenannte Ungläubige. Dieses Verbot wird oft auf alle Moscheen ausgeweitet, woher die Einstellung rührt, dass Nichtmuslime keine Moschee betreten dürfen. Als Touristen respektieren wir diese Einstellung und halten Abstand. 

05. / 06.01.19 – Seetage 

Surabaya haben wir hinter uns gelassen und so auch das Land Indonesien. Viele neue Erfahrungen haben wir gesammelt und doch einiges erleben dürfen. Was bleibt ist ein gemischter Eindruck. Neben herrlicher Landschaft und guten touristischen Angeboten mit stetig steigenden Besuchern aus aller Welt, sind die Probleme des Inselstaates immer gegenwärtig. Das sind zum einen die „Launen der Natur“ durch die Lage der Inselwelt im pazifischen Feuerring. Zum anderen wuchs die Bevölkerungszahl in nicht einmal sechzig Jahren um über 200%. Gab es 1960 in Indonesien noch knapp 88 Millionen Einwohner, waren es 2018 schon mehr als 265 Millionen Einwohner. Städte wuchsen rasant, die Industrie entwickelt sich, der Umweltschutz und die Infrastruktur, die Bildung usw. konnten dem aber nicht annähernd Schritt halten. Genau das sieht und spürt man überall. Neben Reichtum sieht man viel Armut und karges, einfachstes Leben. Es wird interessant was die Zeit hier bringen wird, wo die Entwicklung dieses Landes hingeht. Wir sind gespannt.

Die zwei letzten Seetage (die aktuelle Etappe bis Singapur sind ca. 1.450 Km) vor unserem Zielhafen nutzen wir, um uns noch mal richtig auszuruhen und verwöhnen zu lassen. Mit gutem Essen und Unterhaltung hier an Bord. Der Service und das was hier geboten wird ist wieder Spitze! 

Am Beginn dieser phantastischen Reise hatten wir mitten in der Nacht schon einmal den Äquator überquert. Nun tun wir es noch einmal auf dem Rückweg und es ist sehr schönes Wetter und bei Tageslicht. Also lassen wir uns die Äquatortaufe nicht entgehen. Seht selbst:

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07.01.19 – Singapur 

Was macht man zu guter letzt noch in Singapur? Fast zwei Tage haben wir noch Zeit. Nachdem wir am Anfang der Reise Little India und Chinatown besucht haben, wollen wir nun das „neue“ Stadtzentrum (das Bankenviertel) erkunden. Zu Fuß und auch vom Wasser aus. Also Fahren wir mit der MRT bis zum Raffles Place und laufen quer durch die Wolkenkratzer zum Singapur River. Hier fahren die kleinen typisch singapureschen Boot der River Cruise fast im Minutentakt auf dem River quer durch die neue City. Es geht vorbei an den Wolkenkratzern und den davor befindlichen niedlichen alten Häuserzeilen, meist ehemalige Lagerhäuser, aus (vermutlich) der Gründerzeit Singapurs mit Kaffees und Restaurants. Weiter am Denkmal des Stadtgründers Sir Stanford Raffles und einigen Brücken vorbei bis vor das Wahrzeichen des modernen Singapur, dem „Merlion“. Eine Figur, die mit einem Löwenkopf Stärke und Furchtlosigkeit und dem daran ansetzenden Fischkörper die Verbundenheit mit dem Meer symbolisieren soll. Gegenüber dem Merlion liegt das Marina Bay Sands Hotel. Ein Flanieren durch die alten Häuserzeilen schließt sich an und schließlich bleiben wir vor unserer Rückfahrt mit der MRT noch in einem Restaurant hängen. 

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Am Abend nutzen wir das schöne Wetter um noch einmal in die City reinzufahren. Aber vor allem wollen wir die abendliche Lichtshow am Marina Bay Sands Hotel sehen. Als es dann soweit ist, sind wir beeindruckt. Neben viel buntem Licht, Wasserfontänen und Laser gibt es auch ordentliche musikalische Untermalung dieser Show. Wer Singapur besucht, sollte sich das nicht entgehen lassen. 

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08.01.19 – Letzter Tag in Singapur

Heute Abend geht es nach Hause ins kalte Deutschland zurück. Doch einen haben wir noch. Schon oft haben wir die gigantischen Glasdächer der „Gewächshäuser“ im Singapur Garden (Gardens by the Bay) von weiten gesehen. Heute haben wir uns vorgenommen diese Gärten zu besuchen. Viel hatten wir davon schon gehört. Aber was wir dann selbst sehen können ist sehr spektakulär, beeindruckend, schön und einmalig. Schaut Euch diese Bilder an:

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Wir beginnen unseren Rundgang an den „Supertrees“. Das sind künstliche Bäume aus viel Stahl, die miteinander durch eine Hängebrücke verbunden sind. Natürlich müssen wir da auch hoch. Danach geht es einige Zeit quer durch den Park, in verschiedene Themengärten. Damit aber nicht genug. Wir haben uns Eintrittskarten für die riesigen „Glaspaläste“ gekauft. Zuerst gehen wir in den „Flore Dome“. Ein verwirklichter botanischer Weltgarten unter einem architektonisch beeindruckenden Glasdach. Wir sind tief beeindruckt von den Ideen und der Umsetzung. Danach aber wird es noch spektakulärer. Wir wechseln in den „Cloud Forest“. Hier befindet sich ein über 30 Meter hoher künstlicher Wasserfall unter Glas (von außen sieht der Glaspavillon aus wie eine Muschel). Mit einem Fahrstuhl geht es bis ganz nach oben. Über einen „Skywalk“ geht es Etage für Etage nach unten, quer durch den Wasserfall und seine wundervolle Bepflanzung mit vielen verschiedenen Orchideen, Farnen usw. . Zwischendurch tauchen wir in eine Fantasiewelt ein, anderswo beeindrucken künstlerisch bearbeitete Wurzeln. Alles ganz toll und sehr kreativ gemacht.

Ein schöner Abschluss unserer Singapurtour. Über eine Hängebrücke verlassen wir nach etlichen Stunden den Garden und landen direkt in der Shoppingmeile des Marina Bay Sands. Hier ist die Markenwelt zu Hause und Luxusgeschäfte reihen sich aneinander. Ein kleiner Kanal führt quer durch das Center. Auf ihm kann man sich von Geschäft zu Geschäft fahren lassen. Nicht wirklich unsere „Gehaltsklasse“ denken wir und verabschieden uns relativ schnell aus diesem Center. Es geht ein letztes mal zurück zur AIDAvita. Auschecken und ab zum Flughafen.

Es war eine wundervolle Reise. Ganz sicher bleibt sie unvergessen.